Animal Birth Control (ABC-Programme)

Animal Birth Control (ABC) sind tiermedizinische Programme zur Kontrolle von Strassenhundpopulationen. Dabei werden Hunde eingefangen, kastriert, gegen wichtige Krankheiten – insbesondere Tollwut – geimpft, markiert und anschliessend wieder im ursprünglichen Gebiet freigelassen. Ziel ist es, eine stabile, gesunde und sozial verträgliche Hundepopulation aufzubauen.

Wie funktioniert ein ABC-Programm? – Ablauf

  1. Hunde in ihrem Gebiet einfangen
  2. Tierärztliche Untersuchung, Kastration und Tollwutimpfung
  3. Kennzeichnung, z. B. durch Ohrenmarken oder Tätowierungen
  4. Kurze Überwachung in der Erholungsphase
  5. Rückführung an ihren ursprünglichen Standort

Organisatorische Voraussetzungen

  • Zusammenarbeit mit Tierärzten, Gemeinden oder NGOs
  • Fang- und Transportausrüstung
  • Dokumentation der behandelten Hunde
  • Geschulte Teams für Fang, Betreuung und Freilassung

Wofür eignet sich ABC? – Typische Einsatzbereiche

  • Gebiete mit hoher Strassenhund-Population
  • Regionen mit erhöhtem Tollwutrisiko
  • Orte, an denen Konflikte zwischen Menschen und Hunden reduziert werden sollen
  • Langfristige Populationskontrolle in Städten und Dörfern

Wann reicht ABC nicht aus?

Ein ABC-Programm genügt nicht, wenn:

  • Hunde schwer verletzt oder krank sind und weiterführende Behandlung benötigen
  • aggressive oder traumatisierte Tiere nicht sicher zurückgeführt werden können
  • ganze Populationen umgesiedelt werden müssen (z. B. Bauprojekte, Gefahrenzonen)
  • keine langfristige Betreuung gewährleistet ist

Vorteile von Animal Birth Control

  • Nachhaltige Populationsreduktion: Kastrierte Hunde pflanzen sich nicht fort, wodurch die Zahl der Tiere langfristig sinkt – ohne dass neue Hunde aus anderen Gebieten nachrücken.
  • Gesundheitsschutz für Mensch und Tier: Die Tollwutimpfung schützt die Hunde und reduziert das Infektionsrisiko für Menschen und andere Tiere.
  • Verbesserte Sozialstrukturen: Gesunde Strassenhunde sind weniger territorial, ruhiger und leben in stabileren Gruppenstrukturen.

Grenzen und rechtliche Aspekte

  • Regionale Unterschiede: Je nach Land existieren unterschiedliche rechtliche Vorgaben für das Einfangen, Behandeln und Freilassen von Strassenhunden. Viele Regionen unterstützen ABC-Programme offiziell, insbesondere dort, wo Tollwut ein relevantes Problem ist.
  • Verantwortung und Nachhaltigkeit: Erfolgreiche ABC-Programme benötigen langfristige Betreuung, regelmässige Nachimpfungen und enges Monitoring.

Voraussetzungen für erfolgreiche ABC-Projekte

  • Vorab eine Bestandsaufnahme der Hundepopulation durchführen
  • Nachbarschaften und Gemeinden aktiv einbeziehen
  • Professionelle Fangteams einsetzen
  • Rückkehrorte sorgfältig auswählen
  • Bestände regelmässig kontrollieren und nachimpfen

Fazit

Animal Birth Control (ABC) ist ein wirksames und tierschutzkonformes Verfahren zur Kontrolle von Strassenhundpopulationen. Durch Kastration, Impfung und Rückführung entsteht eine gesunde, stabile Hundepopulation, die langfristig sowohl den Tieren als auch den Menschen zugutekommt.

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