Ein Lesehund ist ein speziell ausgebildeter Hund, der in Schulen oder Bibliotheken eingesetzt wird, um Kindern beim Lesenlernen zu helfen. Der Hund sitzt dabei ruhig neben dem Kind, während dieses vorliest. Die Anwesenheit des Hundes soll eine entspannende Atmosphäre schaffen und den Kindern helfen, sich sicherer und weniger gehemmt zu fühlen, wenn sie laut lesen.

Wie ein Lesehund Kindern beim Lesen hilft

Ein Lesehund kann auf verschiedene Weisen dazu beitragen, dass Kinder sicherer und ungehemmter lesen:

  • Stressreduktion: Hunde haben eine beruhigende Wirkung auf Menschen. Die Anwesenheit eines freundlichen Hundes kann Stress und Nervosität reduzieren, was besonders für Kinder gilt, die sich beim Lesen unsicher oder nervös fühlen.
  • Positive Verstärkung: Kinder empfinden die Lesehund-Erfahrung oft als positiv und belohnend. Der Hund hört geduldig zu und zeigt keine negativen Reaktionen, egal wie oft ein Kind einen Fehler macht. Diese unvoreingenommene Haltung fördert das Selbstvertrauen der Kinder und hilft ihnen, sich beim Lesen sicherer zu fühlen.
  • Fehlertoleranz: Kinder sind oft weniger besorgt über das Vorlesen vor einem Hund, weil sie nicht befürchten müssen, kritisiert oder bewertet zu werden. Der Hund kann als „stiller“ Zuhörer betrachtet werden, der den Kindern das Gefühl gibt, dass sie sich Zeit nehmen dürfen, um zu üben und Fehler zu machen, ohne sich unwohl zu fühlen.
  • Förderung der Lesemotivation: Das Lesen für einen Hund kann für Kinder besonders motivierend sein. Die Interaktion mit dem Hund schafft eine positive Assoziation mit dem Lesen, was das Interesse und die Freude am Lesen steigern kann.
  • Stärkung der Beziehung: Kinder können eine emotionale Bindung zu dem Hund aufbauen, was die Lesesitzungen angenehmer und weniger stressig macht. Diese emotionale Unterstützung kann dazu beitragen, dass Kinder eine stärkere Verbindung zu ihren Leseaktivitäten entwickeln.
  • Förderung der regelmässigen Praxis: Die regelmässigen Treffen mit dem Lesehund fördern eine Routine, die es den Kindern erleichtert, regelmässig zu lesen und sich kontinuierlich zu verbessern.

Wo gibt es Lesehunde?

Es gibt verschiedene Programme und Initiativen, die Lesehunde einsetzen, um Kindern beim Lesenlernen zu helfen. Hier sind einige Beispiele:

  • R.E.A.D.® (Reading Education Assistance Dogs): Dieses Programm wurde in den USA entwickelt und ist eines der bekanntesten. Es bringt speziell ausgebildete Hunde in Schulen und Bibliotheken, um mit Kindern zu lesen. Die Kinder lesen dem Hund vor, was ihnen hilft, Vertrauen in ihre Lesefähigkeiten aufzubauen.
  • Lesepaten-Programme: In vielen Ländern gibt es lokale Lesepaten-Programme, bei denen ehrenamtliche Helfer, oft mit ihren eigenen Hunden, in Schulen oder Bibliotheken gehen, um Kinder beim Lesen zu unterstützen.
  • „Lesen mit Hund“-Initiativen: Einige Schulen und Bibliotheken haben eigene Programme entwickelt, die auf dem Konzept der Lesehunde basieren. Diese Programme können individuell angepasst sein und beinhalten oft eine regelmässige Lesestunde mit dem Hund.
  • Therapiehund-Programme: In einigen Schulen werden auch Therapiehunde eingesetzt, um emotionale Unterstützung zu bieten und gleichzeitig beim Lesen zu helfen. Diese Hunde sind oft speziell ausgebildet, um mit Kindern zu arbeiten.

Diese Programme fördern nicht nur die Lesefähigkeiten der Kinder, sondern helfen auch dabei, ihre emotionale Sicherheit zu stärken und das allgemeine Interesse am Lesen zu wecken.

Gefällt Dir dieser Artikel?
Beiträge aus unserem Hunde-Blog für Hunde-Freunde