Tränenproduktionstest

Ein Tränenproduktionstest dient der Messung der Tränenmenge, die von den Tränendrüsen produziert wird. Er wird zur Diagnose von Erkrankungen eingesetzt, die mit einer unzureichenden oder übermäßigen Tränensekretion einhergehen, wie beispielsweise das trockene Auge (Keratokonjunktivitis sicca) oder eine gesteigerte Tränenproduktion infolge von Reizungen.

Verfahren zur Messung der Tränenproduktion

Es gibt verschiedene Verfahren, um die Tränenproduktion zu messen. Die Wahl des Tests hängt von der spezifischen Fragestellung und der Tierart ab.

  • Papierstreifentests: Hierbei wird ein spezieller Teststreifen in den Bindehautsack des Unterlids eingelegt. Nach einer bestimmten Zeit wird die Intensität der Befeuchtung gemessen.
  • Phenolrotfaden-Test (PRT): Ein mit Phenolrot gefärbter Faden wird zur Tränenmessung genutzt. Der Farbwechsel zeigt die Menge der Tränenflüssigkeit an.
  • Fluoreszein-Break-Up-Time (FBUT): Dieser Test bewertet die Stabilität des Tränenfilms und gibt Hinweise auf dessen Verdunstungsrate.

Indikationen für Tränenproduktionstests bei Hunden

Auch bei Hunden werden Tränenproduktionstests für die Diagnose von verschiedenen Augenkrankheiten eingesetzt. Indikationen hierfür sind unter anderem:

  • Trockenes Auge (Keratokonjunktivitis sicca): Verminderte Tränenproduktion, die zu Reizungen und Entzündungen führt.
  • Bindehaut- und Hornhauterkrankungen: Eine unausgeglichene Tränenproduktion kann zu Entzündungen und Ulzerationen führen.
  • Erkrankungen des Tränenapparats: Sowohl eine übermäßige als auch eine reduzierte Tränenproduktion kann auf pathologische Veränderungen hindeuten.
  • Symptome wie gerötete Augen, vermehrtes Blinzeln oder Augenreiben.

Ablauf eines Tränenproduktionstests bei Hunden

Ein Tränenproduktionstest ist eine nicht-invasive Untersuchungsmethode, da sie die Augenoberfläche nicht verletzt und keine Gewebeproben entnommen werden.

Der Test erfolgt schmerzfrei und erfordert in der Regel keine Betäubung. Auch eine lokale Betäubung (Augentropfen) wird in der Standarddiagnostik nicht verwendet, da dies den Reflextränenfluss beeinflussen könnte.

  • Ein solcher Test kann in der Regel innerhalb des Untersuchungsraums der Tierarztpraxis oder -Klinik erfolgen.
  • Bei Bedarf wird der Hund sanft fixiert bzw. von einer Assistenzperson festgehalten.
  • Die Augen werden vorab nicht gereinigt, da vorhandene Tränen für die Messung wichtig sind.
  • Der spezielle Teststreifen wird vorsichtig in den unteren Bindehautsack des Hundes, also an die Innenseite des Unterlids, eingelegt. Dieser Streifen bleibt dort für ca. 60 Sekunden, in dieser Zeit saugt er die Tränenflüssigkeit auf.
  • Nach Ablauf der Zeit wird der Teststreifen entnommen, die benetzte Länge wird gemessen (in Millimeter) und dieses Ergebnis wird mit Normwerten verglichen.
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