Der Begriff subpleural bezieht sich auf eine anatomische Lage unterhalb oder direkt unter der Pleura, der zweischichtigen Membran, die die Lungen und die innere Oberfläche der Brusthöhle auskleidet. Die Pleura besteht aus zwei Schichten: der viszeralen Pleura, die die Lungen direkt umgibt, und der parietalen Pleura, die die Innenseite der Brusthöhle auskleidet. Subpleural bezeichnet also den Bereich direkt unter der viszeralen Pleura, also im Randbereich der Lunge.

Subpleurale Bereiche sind wichtig in der Veterinärmedizin, insbesondere bei der Diagnose und Behandlung von Lungen- und Atemwegserkrankungen, da pathologische Veränderungen oft in diesen Zonen auftreten.

Bedeutung von “subpleural” in der Veterinärmedizin

In der Veterinärmedizin wird der Begriff subpleural häufig verwendet, um die Lokalisation bestimmter Erkrankungen oder pathologischer Prozesse in der Lunge zu beschreiben. Diese subpleuralen Veränderungen können durch Infektionen, Verletzungen oder Tumoren entstehen und in bildgebenden Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder CT-Scans sichtbar gemacht werden.

Häufige Erkrankungen, die subpleurale Veränderungen verursachen können

Subpleurale Infiltrate:

  • Beschreibung: Subpleurale Infiltrate bezeichnen Ansammlungen von Entzündungszellen oder Flüssigkeit im Bereich direkt unter der Pleura. Sie treten oft bei Lungenentzündungen (Pneumonien) auf, die durch bakterielle oder virale Infektionen verursacht werden. Diese Infiltrate können durch bildgebende Verfahren als dichte Bereiche im Rand der Lunge sichtbar sein.
  • Symptome: Hunde mit subpleuralen Infiltraten zeigen häufig Husten, Atembeschwerden, Fieber und verminderte Belastbarkeit.

Subpleurale Lungenfibrose:

  • Beschreibung: Lungenfibrose ist eine Erkrankung, bei der das Lungengewebe allmählich durch Narbengewebe ersetzt wird, was die Atmung erschwert. Subpleurale Fibrose betrifft speziell die peripheren Bereiche der Lunge und kann durch chronische Entzündungen oder bestimmte inhalierte Schadstoffe verursacht werden.
  • Symptome: Atemnot, trockener Husten und eine fortschreitende Verschlechterung der Atemfunktion sind typische Anzeichen einer subpleuralen Fibrose.

Subpleurale Zysten:

  • Beschreibung: Subpleurale Zysten sind mit Luft oder Flüssigkeit gefüllte Hohlräume direkt unter der Pleura. Diese Zysten können angeboren oder erworben sein und können in einigen Fällen platzen und zu einem Pneumothorax (Luftansammlung im Brustraum) führen.
  • Symptome: Hunde mit subpleuralen Zysten haben oft keine Symptome, es sei denn, eine Zyste platzt, was zu Atemnot und plötzlichen Atembeschwerden führen kann.

Subpleurale Tumoren:

  • Beschreibung: Tumore, die im subpleuralen Bereich wachsen, können entweder primäre Lungenkrebsarten oder Metastasen sein. Diese Tumoren befinden sich häufig am Rand der Lunge und drücken auf die Pleura.
  • Symptome: Husten, Atemnot, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sind typische Symptome, die auf einen Tumor im subpleuralen Bereich hindeuten können.

Pleuraerguss:

  • Beschreibung: Obwohl der Pleuraerguss selbst nicht direkt subpleural ist, bezieht er sich auf die Ansammlung von Flüssigkeit in der Pleura, die oft durch subpleurale Prozesse wie Entzündungen, Infektionen oder Tumore ausgelöst wird.
  • Symptome: Atemnot, schnelle Atmung und verminderte Bewegungsfreude können Anzeichen für einen Pleuraerguss sein.

Diagnostik subpleuraler Veränderungen

Um subpleurale Veränderungen zu diagnostizieren, greift der Tierarzt in der Regel auf verschiedene bildgebende Verfahren und diagnostische Methoden zurück:

  1. Röntgenaufnahmen: Subpleurale Veränderungen können auf Röntgenbildern als verdichtete, opake Bereiche entlang des Randes der Lunge sichtbar sein. Besonders bei subpleuralen Infiltraten oder Zysten sind diese Veränderungen gut zu erkennen.
  2. Ultraschall: Ein Ultraschall des Brustkorbs kann bei der Diagnose von subpleuralen Erkrankungen wie Zysten oder Tumoren hilfreich sein. Da Ultraschall den Flüssigkeitsgehalt gut sichtbar macht, kann er auch bei der Diagnose eines Pleuraergusses eingesetzt werden.
  3. CT-Scan: Die Computertomographie (CT) ist eines der besten bildgebenden Verfahren zur detaillierten Darstellung subpleuraler Strukturen. Sie wird häufig verwendet, um Tumore oder Lungenfibrose im subpleuralen Bereich zu lokalisieren und zu bewerten.
  4. Bronchoskopie und Biopsie: In einigen Fällen kann eine Bronchoskopie durchgeführt werden, um Veränderungen in den Atemwegen zu untersuchen. Wenn ein Tumor oder eine schwere Entzündung vermutet wird, kann eine Biopsie entnommen werden, um eine genauere Diagnose zu ermöglichen.

Behandlung subpleuraler Erkrankungen

Die Behandlung subpleuraler Erkrankungen hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab:

  1. Infektionen: Bakterielle Infektionen, die zu subpleuralen Infiltraten führen, werden in der Regel mit Antibiotika behandelt. Bei viralen Infektionen wird oft eine unterstützende Behandlung eingesetzt, um das Immunsystem zu stärken und die Symptome zu lindern.
  2. Lungenfibrose: Es gibt keine Heilung für Lungenfibrose, aber entzündungshemmende Medikamente und Bronchodilatatoren können die Symptome lindern und die Atmung erleichtern. In einigen Fällen werden auch Sauerstofftherapie und Steroide eingesetzt.
  3. Zysten und Tumoren: Subpleurale Zysten, die zu Problemen führen, können chirurgisch entfernt werden. Bei Tumoren hängt die Behandlung von der Art des Tumors ab. Eine Kombination aus Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie kann zum Einsatz kommen.
  4. Pleuraerguss: Ein Pleuraerguss erfordert oft eine Drainage der Flüssigkeit aus der Pleurahöhle, um die Atmung zu erleichtern. Zusätzlich wird die zugrunde liegende Ursache, wie eine Infektion oder ein Tumor, behandelt.

Fazit

Der Begriff subpleural bezieht sich auf den Bereich unterhalb der Pleura, der die Lungen umgibt. Subpleurale Erkrankungen wie Lungeninfektionen, Zysten, Fibrose oder Tumoren können die Atemfunktion eines Hundes erheblich beeinträchtigen und erfordern eine gründliche Diagnose und gezielte Behandlung. Eine frühzeitige Erkennung subpleuraler Veränderungen ist entscheidend, um eine angemessene Therapie zu ermöglichen und die Gesundheit des Hundes zu verbessern.

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