Der Begriff subkutan bezieht sich auf eine anatomische Lage unter der Haut. Subkutan bedeutet wörtlich „unter der Haut“ (lateinisch: sub = unter, cutis = Haut) und beschreibt Strukturen oder Prozesse, die in der Fettschicht unter der Haut stattfinden. In der Veterinärmedizin wird der Begriff häufig im Zusammenhang mit subkutanen Injektionen, subkutanen Tumoren oder Flüssigkeitsansammlungen verwendet. Subkutane Behandlungen sind für viele Hunde besonders wichtig, da sie oft weniger schmerzhaft und einfacher durchzuführen sind als intramuskuläre oder intravenöse Anwendungen.

Was ist der subkutane Bereich?

Der subkutane Bereich liegt zwischen der Hautoberfläche und den tieferliegenden Muskeln und Organen. Er besteht aus einer Fettschicht, die die darunter liegenden Strukturen schützt, isoliert und als Energiespeicher dient. Diese Fettschicht ermöglicht es, Medikamente oder Flüssigkeiten relativ schmerzfrei unter die Haut zu injizieren, wo sie langsam in den Blutkreislauf aufgenommen werden.

Subkutane Injektionen bei Hunden

Subkutane Injektionen sind eine häufige Methode, um Medikamente, Impfstoffe oder Flüssigkeiten zu verabreichen. Bei dieser Injektionsmethode wird das Medikament mit einer Nadel direkt in das Fettgewebe unter der Haut gespritzt. Diese Technik ist bei Hunden besonders verbreitet, da sie im Allgemeinen gut vertragen wird und weniger invasiv ist als intravenöse oder intramuskuläre Injektionen.

Anwendungsgebiete für subkutane Injektionen:

  1. Impfungen: Viele Impfungen, wie die gegen Tollwut, Parvovirose oder Staupe, werden subkutan verabreicht. Dies bietet eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, den Hund vor gefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen.
  2. Medikamente: Einige Medikamente, wie Insulin zur Behandlung von Diabetes oder Antibiotika, können subkutan verabreicht werden. Insulin-Injektionen sind bei Hunden, die an Diabetes leiden, besonders häufig.
  3. Flüssigkeitstherapie: Bei Hunden mit Dehydration oder Nierenproblemen kann eine subkutane Flüssigkeitszufuhr (z. B. physiologische Kochsalzlösung) verwendet werden, um den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren. Dies ist besonders bei chronischen Erkrankungen hilfreich, bei denen eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr nicht immer erforderlich ist.

Wie werden subkutane Injektionen durchgeführt?

Subkutane Injektionen werden in der Regel einfach und sicher durchgeführt. Der Tierarzt oder Hundebesitzer hebt vorsichtig die Haut des Hundes an, meist im Bereich des Nackens oder zwischen den Schulterblättern, und führt die Nadel in das subkutane Gewebe ein. Das Medikament oder die Flüssigkeit wird dann langsam injiziert. Subkutane Injektionen sind in der Regel weniger schmerzhaft und für den Hund stressfreier als andere Injektionstechniken.

Subkutane Tumoren

Subkutane Tumoren sind Wucherungen, die im Fettgewebe unter der Haut entstehen. Diese Tumoren können gutartig oder bösartig sein und sind oft als weiche, bewegliche Knoten tastbar, die sich unter der Haut bewegen lassen. Nicht alle subkutanen Tumoren sind gefährlich, aber eine genaue Diagnose ist wichtig, um festzustellen, ob eine Behandlung notwendig ist.

Häufige Arten subkutaner Tumoren:

  1. Lipome: Dies sind gutartige Fettgeschwülste, die häufig bei älteren Hunden auftreten. Lipome wachsen langsam und verursachen in der Regel keine Schmerzen oder anderen Probleme, es sei denn, sie beeinträchtigen die Beweglichkeit des Hundes oder üben Druck auf benachbarte Gewebe aus. In solchen Fällen kann eine chirurgische Entfernung erforderlich sein.
  2. Mastzelltumoren: Mastzelltumoren können bösartig sein und neigen dazu, sich im subkutanen Gewebe zu entwickeln. Sie können variabel in ihrer Größe und Erscheinung sein und erfordern oft eine chirurgische Entfernung sowie eine anschließende Behandlung.
  3. Fibrosarkome: Diese bösartigen Tumoren treten im subkutanen Bindegewebe auf und neigen dazu, aggressiver zu sein als Lipome. Eine frühzeitige Diagnose und chirurgische Entfernung sind entscheidend, um das Risiko einer Ausbreitung auf andere Gewebe zu verringern.

Subkutane Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme)

Ein subkutanes Ödem ist eine Flüssigkeitsansammlung im Gewebe unter der Haut. Ödeme können durch verschiedene Ursachen wie Verletzungen, Entzündungen, Herzprobleme oder Nierenerkrankungen ausgelöst werden. Sie erscheinen oft als weiche, geschwollene Bereiche unter der Haut und können unterschiedlich groß sein.

Ursachen für subkutane Ödeme:

  1. Allergische Reaktionen: Insektenstiche, Medikamente oder Nahrungsmittelallergien können subkutane Schwellungen verursachen, die als Ödeme in Erscheinung treten.
  2. Verletzungen oder Traumata: Ein Bluterguss oder eine Verletzung kann dazu führen, dass sich Flüssigkeit im subkutanen Gewebe ansammelt und eine Schwellung verursacht.
  3. Herz- oder Nierenprobleme: Chronische Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Nierenversagen können zu Flüssigkeitsansammlungen im Körper führen, die sich als subkutane Ödeme bemerkbar machen.

Diagnose von subkutanen Veränderungen

Wenn eine subkutane Schwellung oder ein Tumor festgestellt wird, ist eine gründliche Untersuchung durch den Tierarzt erforderlich, um die Ursache und das Risiko zu bestimmen. Folgende diagnostische Methoden werden häufig verwendet:

  1. Klinische Untersuchung: Der Tierarzt tastet den Bereich ab und beurteilt die Größe, Beweglichkeit und Beschaffenheit der Schwellung. Dies gibt erste Hinweise darauf, ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Tumor handelt.
  2. Feinnadelaspiration: Eine kleine Probe aus der subkutanen Schwellung wird entnommen und mikroskopisch untersucht, um festzustellen, ob Tumorzellen oder entzündliche Zellen vorhanden sind.
  3. Röntgen oder Ultraschall: Bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall können dabei helfen, die genaue Lage und Ausdehnung eines subkutanen Tumors oder Ödems zu bestimmen.
  4. Bluttests: Bei Verdacht auf systemische Erkrankungen, wie Nieren- oder Herzprobleme, können Bluttests erforderlich sein, um die Organfunktion zu überprüfen.

Behandlung von subkutanen Problemen

Die Behandlung subkutaner Probleme hängt von der Ursache ab:

  1. Subkutane Injektionen: Diese werden in der Regel gut vertragen und erfordern keine besondere Nachsorge, es sei denn, es treten allergische Reaktionen oder Infektionen an der Injektionsstelle auf.
  2. Tumore: Gutartige Tumore wie Lipome erfordern oft keine Behandlung, es sei denn, sie verursachen Beschwerden. Bösartige Tumore hingegen müssen in der Regel chirurgisch entfernt werden, gefolgt von Bestrahlung oder Chemotherapie, um die Ausbreitung zu verhindern.
  3. Ödeme: Die Behandlung von subkutanen Ödemen konzentriert sich auf die zugrunde liegende Ursache. Bei allergischen Reaktionen können Antihistaminika oder Steroide verwendet werden. Wenn das Ödem durch Herz- oder Nierenprobleme verursacht wird, müssen diese Erkrankungen entsprechend behandelt werden.

Fazit

Der Begriff subkutan bezieht sich auf den Bereich unter der Haut und spielt in der Veterinärmedizin eine wichtige Rolle, insbesondere bei Injektionen, der Behandlung von Tumoren und der Diagnose von Flüssigkeitsansammlungen. Subkutane Injektionen sind eine gängige und wirksame Methode zur Verabreichung von Medikamenten, während subkutane Tumoren und Ödeme gründlich untersucht und je nach Ursache behandelt werden müssen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine frühzeitige Diagnose sind entscheidend, um gesundheitliche Probleme im subkutanen Bereich bei Hunden effektiv zu behandeln.

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