Das Sarkom ist eine Art von bösartigem Tumor, der aus dem Bindegewebe entsteht. Bei Hunden sind Sarkome relativ häufig und können verschiedene Gewebearten betreffen, darunter Knochen, Muskeln, Fettgewebe und Blutgefäße. Sarkome gelten als aggressive Tumore, die sowohl lokal invasiv sind – das heißt, sie wachsen in das umliegende Gewebe ein – als auch die Fähigkeit besitzen, Metastasen (Tochtergeschwülste) in anderen Organen zu bilden. Sarkome können in verschiedenen Körperbereichen auftreten, und die Prognose hängt von der Art des Sarkoms, seiner Lage und der Geschwindigkeit der Ausbreitung ab.

Ursachen des Sarkoms bei Hunden

Die genauen Ursachen für die Entstehung von Sarkomen bei Hunden sind nicht vollständig geklärt, aber es gibt mehrere Faktoren, die zu ihrer Entwicklung beitragen können:

  1. Genetische Prädisposition: Bestimmte Hunderassen sind anfälliger für die Entwicklung von Sarkomen. Dazu gehören insbesondere größere Hunderassen wie Rottweiler, Deutsche Schäferhunde, Boxer und Golden Retriever.
  2. Umwelteinflüsse: Einige Studien legen nahe, dass Umweltfaktoren wie Strahlung, Toxine oder chemische Substanzen die Entstehung von Sarkomen begünstigen können.
  3. Viren: Es wird vermutet, dass bestimmte Virusinfektionen bei der Entstehung von Tumoren eine Rolle spielen könnten, obwohl dies bei Hunden weniger gut erforscht ist als bei Menschen.
  4. Traumata oder chronische Entzündungen: Anhaltende Reizungen oder Verletzungen des Gewebes können in seltenen Fällen die Entstehung von Sarkomen fördern.

Arten von Sarkomen bei Hunden

Es gibt verschiedene Arten von Sarkomen, die bei Hunden auftreten können, abhängig vom betroffenen Gewebe. Zu den häufigsten Sarkomen gehören:

  1. Hämangiosarkom: Dieser Tumor entsteht aus den Blutgefäßen und tritt häufig in der Milz, der Leber oder dem Herzen auf. Hämangiosarkome sind besonders aggressiv und neigen dazu, schnell zu metastasieren.
  2. Fibrosarkom: Fibrosarkome entwickeln sich aus dem Bindegewebe und treten oft in der Haut oder im Weichgewebe auf. Diese Tumore können lokal sehr aggressiv wachsen, metastasieren jedoch seltener als andere Sarkomarten.
  3. Osteosarkom: Dies ist die häufigste Art von Knochentumor bei Hunden, der vor allem bei großen Hunderassen vorkommt. Osteosarkome treten in der Regel in den Gliedmaßen auf und führen zu starken Schmerzen und Lahmheit.
  4. Liposarkom: Liposarkome entstehen aus Fettzellen und treten im Weichgewebe auf. Diese Tumoren sind selten und wachsen meist langsam, können aber lokal destruktiv sein.
  5. Chondrosarkom: Dieser Tumor entsteht im Knorpelgewebe und ist ebenfalls aggressiv, wenn auch weniger häufig als das Osteosarkom.
  6. Leiomyosarkom: Ein bösartiger Tumor, der aus den glatten Muskeln stammt und oft im Verdauungstrakt oder in der Gebärmutter vorkommt.

Symptome eines Sarkoms bei Hunden

Die Symptome eines Sarkoms hängen stark von der Lage und Art des Tumors ab. In den frühen Stadien kann ein Sarkom symptomlos bleiben, was die Diagnose erschwert. Zu den typischen Anzeichen, auf die Du achten solltest, gehören:

  1. Schwellungen oder Knoten: Ein sichtbarer oder fühlbarer Knoten unter der Haut, der im Laufe der Zeit wächst, ist oft das erste Anzeichen eines Sarkoms. Diese Schwellungen sind in der Regel nicht schmerzhaft, können aber bei größerem Wachstum Schmerzen verursachen.
  2. Lahmheit: Bei einem Osteosarkom (Knochensarkom) ist Lahmheit oft eines der ersten Symptome, da der Tumor den Knochen schwächt und zu Brüchen führen kann.
  3. Müdigkeit und Appetitlosigkeit: Hunde mit fortgeschrittenen Tumoren zeigen häufig unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Appetitverlust und Gewichtsverlust.
  4. Atembeschwerden: Wenn ein Sarkom in der Lunge oder im Brustbereich metastasiert, kann es zu Atemproblemen kommen.
  5. Blutungen oder Flüssigkeitsansammlungen: Hämangiosarkome, die in der Milz oder Leber wachsen, können zu inneren Blutungen führen, was sich in plötzlicher Schwäche, Kollaps oder blassem Zahnfleisch äußern kann.

Diagnose eines Sarkoms

Die Diagnose eines Sarkoms erfordert eine Kombination aus klinischer Untersuchung, bildgebenden Verfahren und Gewebeuntersuchungen:

  1. Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird zunächst eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen und dabei auf sichtbare oder tastbare Tumore achten.
  2. Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder eine Computertomographie (CT) können verwendet werden, um die Größe und Lage des Tumors zu bestimmen und nach möglichen Metastasen zu suchen.
  3. Biopsie: Um die genaue Art des Tumors zu bestimmen, ist eine Biopsie notwendig. Dabei wird eine Gewebeprobe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht, um festzustellen, ob es sich um ein Sarkom handelt und wie aggressiv es ist.
  4. Blutuntersuchungen: Blutuntersuchungen können Hinweise auf den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes geben und helfen, die Funktionsfähigkeit der Organe zu überprüfen, insbesondere wenn der Verdacht auf Metastasen besteht.

Behandlung eines Sarkoms

Die Behandlung eines Sarkoms hängt von der Art, dem Ort und dem Stadium des Tumors ab. Zu den gängigsten Behandlungsoptionen gehören:

  1. Chirurgie: Die chirurgische Entfernung des Tumors ist die häufigste Behandlungsmethode. Dabei wird versucht, den Tumor vollständig zu entfernen, einschließlich eines Randes von gesundem Gewebe, um sicherzustellen, dass alle Tumorzellen entfernt werden. Bei Knochensarkomen kann eine Amputation notwendig sein, um das Leben des Hundes zu retten.
  2. Strahlentherapie: Wenn der Tumor nicht vollständig operativ entfernt werden kann oder wenn sich der Tumor in einer schwer zugänglichen Stelle befindet, kann eine Strahlentherapie eingesetzt werden, um das Wachstum zu verlangsamen oder verbleibende Tumorzellen zu zerstören.
  3. Chemotherapie: Bei Sarkomen, die ein hohes Risiko für Metastasen haben, wie beim Hämangiosarkom oder Osteosarkom, wird oft eine Chemotherapie nach der Operation eingesetzt, um die Ausbreitung der Tumorzellen zu verhindern.
  4. Palliative Therapie: In Fällen, in denen der Tumor nicht operativ entfernt werden kann oder bereits Metastasen vorhanden sind, wird eine palliative Therapie eingesetzt, um die Lebensqualität des Hundes zu verbessern. Dazu gehören Schmerzmittel, Entzündungshemmer und andere Maßnahmen zur Linderung der Symptome.

Prognose bei Sarkomen

Die Prognose bei Hunden mit einem Sarkom hängt stark von der Art des Tumors, dem Zeitpunkt der Diagnose und dem Ansprechen auf die Behandlung ab. Einige Sarkome, wie das Fibrosarkom, können mit einer rechtzeitigen chirurgischen Entfernung erfolgreich behandelt werden. Andere, wie das Hämangiosarkom, haben eine schlechtere Prognose, da sie häufig bereits bei der Diagnose metastasiert sind. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung verbessert die Überlebenschancen erheblich.

Fazit

Sarkome bei Hunden sind aggressive Tumore, die das Bindegewebe betreffen und oft eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit des Hundes darstellen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Wachstum des Tumors zu kontrollieren und die Lebensqualität des Hundes zu erhalten. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und ein wachsames Auge auf mögliche Symptome können helfen, Sarkome frühzeitig zu erkennen und die besten Behandlungsoptionen zu wählen.

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