Rückwärtsniesen

Rückwärtsniesen, auch bekannt als umgekehrtes Niesen oder Paroxysmale Inspiration, ist ein häufiges, in der Regel harmloses Phänomen bei Hunden, bei dem der Hund plötzlich und wiederholt stark durch die Nase einatmet. Dieses Verhalten kann erschreckend wirken, weil es oft den Eindruck erweckt, als würde der Hund Schwierigkeiten beim Atmen haben, es ist aber meist kein Grund zur Sorge.

Was ist Rückwärtsniesen?

Beim normalen Niesen wird Luft schnell durch die Nase ausgestoßen, um reizende Substanzen aus den Atemwegen zu entfernen. Beim Rückwärtsniesen geschieht das Gegenteil: Der Hund atmet heftig durch die Nase ein, wobei er schnell und wiederholt Luft einzieht, oft begleitet von einem lauten, röchelnden Geräusch. Es sieht aus, als ob der Hund versucht, etwas einzuatmen oder als ob die Atemwege blockiert wären.

Dieses Phänomen tritt meist episodenweise auf, dauert wenige Sekunden bis maximal ein bis zwei Minuten und hört in der Regel von selbst wieder auf.

Ursachen für Rückwärtsniesen

Rückwärtsniesen kann durch verschiedene Reize oder Faktoren ausgelöst werden, die die Rückseite des Rachens oder den Nasengang irritieren. Die häufigsten Ursachen sind:

  1. Reizstoffe in der Umgebung:
  2. Staub, Pollen, Rauch oder Parfüms können die Schleimhäute in der Nase oder im Rachen reizen und einen Anfall von Rückwärtsniesen auslösen.
  3. Allergien: Hunde können gegen Pollen, Gräser, Schimmel oder andere Umweltallergene allergisch sein, was zu Rückwärtsniesen führen kann, ähnlich wie bei Menschen, die niesen, wenn sie mit Allergenen in Kontakt kommen.
  4. Aufregung oder Stress: Einige Hunde zeigen Rückwärtsniesen, wenn sie aufgeregt oder gestresst sind. Dies kann bei freudigen Ereignissen wie dem Spielen oder bei stressigen Situationen wie beim Tierarztbesuch auftreten.
  5. Fremdkörper: Fremdkörper wie kleine Grashalme, Samen oder andere Partikel können in die Nase oder den Rachen gelangen und Reizungen verursachen, die Rückwärtsniesen auslösen.
  6. Leinenzug: Ein zu starker Druck auf das Halsband, vor allem bei kleinen Hunderassen, kann zu einem Rückwärtsniesen führen. Dies geschieht insbesondere, wenn der Hund stark an der Leine zieht und der Halsbereich dadurch gereizt wird.
  7. Infektionen der Atemwege: Atemwegsinfektionen, wie Zwingerhusten oder andere Erkältungskrankheiten, können die Schleimhäute reizen und zu Rückwärtsniesen führen.
  8. Strukturelle Anomalien: Einige Hunderassen, insbesondere brachyzephale Rassen wie Möpse, Französische Bulldoggen oder Shih Tzus, neigen aufgrund ihrer verkürzten Nasenstruktur vermehrt zu Rückwärtsniesen.

Symptome des Rückwärtsniesens

Das Hauptsymptom des Rückwärtsniesens ist ein wiederholtes, schnelles Einatmen durch die Nase, das oft mit geräuschvollem Röcheln oder Schnauben verbunden ist. Es wirkt, als ob der Hund nicht richtig atmen kann oder als ob er erstickt, was für den Besitzer erschreckend sein kann. Typische Anzeichen für Rückwärtsniesen sind:

  • Lautes, schnelles Einatmen: Der Hund steht oft mit erhobenen Schultern und gestrecktem Hals da.
  • Röchelnde oder keuchende Geräusche: Der Hund scheint während eines Anfalls kurzfristig unruhig oder verängstigt zu sein, beruhigt sich jedoch in der Regel schnell wieder.

Die Episoden dauern normalerweise nur einige Sekunden bis maximal zwei Minuten und hören in den meisten Fällen von allein auf.

Behandlung und was man tun kann

In den meisten Fällen ist Rückwärtsniesen harmlos und erfordert keine spezielle Behandlung. Der Hund erholt sich von selbst, und es gibt keine langfristigen gesundheitlichen Folgen. Dennoch gibt es einige Maßnahmen, die helfen können, wenn ein Rückwärtsniesen-Anfall auftritt:

  1. Beruhigen: Bleibe ruhig, um den Hund nicht zu beunruhigen. Rückwärtsniesen ist zwar beängstigend anzusehen, aber für den Hund meist nicht gefährlich.
  2. Massieren des Halses: Du kannst versuchen, den Hals sanft zu massieren, um die Rachenmuskulatur zu entspannen und das Niesen schneller zu beenden.
  3. Nasenöffnung sanft zuhalten: Einige Besitzer berichten, dass das kurze Zuhalten der Nasenlöcher (für ein bis zwei Sekunden) den Hund dazu bringt, durch den Mund zu atmen und den Anfall zu beenden.
  4. Frische Luft: Bringe den Hund an die frische Luft, wenn du vermutest, dass Reizstoffe wie Rauch oder Staub den Anfall ausgelöst haben.
  5. Leichte Ablenkung: Manchmal hilft es, den Hund durch eine leichte Ablenkung wie ein Geräusch oder ein kurzes Kommando aus dem Rückwärtsniesen herauszuholen.

Wann zum Tierarzt?

Obwohl Rückwärtsniesen in der Regel harmlos ist, sollten wiederkehrende oder schwerwiegende Episoden von einem Tierarzt untersucht werden, um ernstere gesundheitliche Probleme auszuschließen. Du solltest einen Tierarzt aufsuchen, wenn:

  • Die Anfälle sehr häufig auftreten oder länger als zwei Minuten andauern.
  • Der Hund zwischen den Anfällen Atembeschwerden oder andere Symptome wie Niesen, Husten oder Nasenfluss zeigt.
  • Es Anzeichen für eine Atemwegsinfektion gibt (z. B. Fieber, Husten, Appetitlosigkeit).
  • Du den Verdacht hast, dass ein Fremdkörper in der Nase oder im Rachen des Hundes steckt.

Der Tierarzt wird die Atemwege des Hundes untersuchen und möglicherweise diagnostische Tests wie Röntgenaufnahmen, Endoskopie oder Bluttests durchführen, um eine zugrunde liegende Ursache auszuschließen.

Prävention von Rückwärtsniesen

Es gibt einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um das Risiko von Rückwärtsniesen bei deinem Hund zu minimieren:

  1. Leinenmanagement: Verwende statt eines Halsbands ein Geschirr, um Druck auf den Hals zu vermeiden, insbesondere wenn dein Hund an der Leine zieht.
  2. Vermeidung von Reizstoffen: Vermeide es, den Hund Rauch, Pollen, Parfüm oder anderen potenziellen Reizstoffen auszusetzen, die die Atemwege reizen könnten.
  3. Regelmäßige Nasen- und Ohrenpflege: Halte die Nase und Ohren deines Hundes sauber, um die Ansammlung von Schmutz und Fremdkörpern zu verhindern.
  4. Allergien behandeln: Wenn dein Hund unter Allergien leidet, sprich mit dem Tierarzt über geeignete Maßnahmen zur Allergiebehandlung, um Rückwärtsniesen durch allergische Reaktionen zu reduzieren.

Fazit

Rückwärtsniesen ist ein häufiges und in den meisten Fällen harmloses Phänomen bei Hunden, das in der Regel keiner speziellen Behandlung bedarf. Es tritt plötzlich auf und klingt meist schnell von selbst ab. Wenn die Anfälle jedoch häufig auftreten oder von anderen Symptomen begleitet werden, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam, um sicherzustellen, dass keine ernsthafte Ursache vorliegt. Mit der richtigen Pflege und Vorsichtsmaßnahmen kann das Risiko von Rückwärtsniesen verringert werden.

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