Prädisposition bezeichnet eine erbliche oder erworbene Veranlagung, die einen Hund anfälliger für bestimmte Krankheiten oder Gesundheitsprobleme macht. Hunde können aufgrund von genetischen, umweltbedingten oder individuellen Faktoren eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, bestimmte Erkrankungen zu entwickeln. Eine Prädisposition bedeutet nicht, dass der Hund zwangsläufig erkrankt, aber das Risiko ist im Vergleich zu anderen Hunden erhöht.
Arten der Prädisposition
- Genetische Prädisposition: Einige Krankheiten sind erblich bedingt und treten bei bestimmten Hunderassen häufiger auf. Dies ist auf genetische Mutationen zurückzuführen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Ein Beispiel hierfür ist die Hüftdysplasie, die bei größeren Rassen wie dem Deutschen Schäferhund häufig vorkommt.
- Umweltbedingte Prädisposition: Umweltfaktoren, wie Ernährung, Lebensstil und Haltung, können ebenfalls eine Prädisposition beeinflussen. Ein Hund, der übermäßig gefüttert wird und wenig Bewegung hat, ist zum Beispiel anfälliger für Adipositas und die damit verbundenen Gesundheitsprobleme.
- Individuelle Prädisposition: Auch das individuelle Immunsystem und der Gesundheitszustand eines Hundes können seine Anfälligkeit für Krankheiten erhöhen. Ein geschwächtes Immunsystem macht den Hund anfälliger für Infektionskrankheiten.
Beispiele für prädisponierte Rassen und Erkrankungen
- Hüftdysplasie: Große Rassen wie Labradore, Golden Retriever und Deutsche Schäferhunde haben eine genetische Prädisposition für Hüftdysplasie, eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks.
- Herzerkrankungen: Cavalier King Charles Spaniels haben eine genetische Veranlagung für Mitralherzklappen-Erkrankungen.
- Epilepsie: Bestimmte Rassen wie Beagles und Border Collies zeigen eine erhöhte Prädisposition für idiopathische Epilepsie.
- Progressive Retinaatrophie (PRA): Diese Augenerkrankung tritt gehäuft bei Cocker Spaniels, Retriever-Rassen und Collies auf und führt zur Erblindung.
Prädilektionsstelle bei Hunden – Definition und Beispiele
Prädilektionsstelle bezeichnet in der Veterinärmedizin die bevorzugte Körperstelle, an der ein bestimmter Erreger, eine Krankheit oder eine Erkrankung besonders häufig auftritt. Dies können bestimmte Hautstellen, Organe oder Gewebearten sein, die von einer Erkrankung besonders betroffen sind.
Beispiele für Prädilektionsstellen
- Flöhe und Parasiten: Bei Hunden sind die Lenden, der Halsbereich und der Schwanzansatz häufige Prädilektionsstellen für Flohbefall. Flöhe siedeln sich bevorzugt in diesen Bereichen an, da sie dort gut geschützte Hautstellen und eine ausreichende Nährstoffquelle finden.
- Ohrentzündungen (Otitis externa): Hunde mit hängenden Ohren, wie Cocker Spaniels oder Basset Hounds, haben eine Prädilektionsstelle für Ohrentzündungen. Die Anatomie des Ohres bietet eine feuchte, warme Umgebung, die das Wachstum von Bakterien und Hefen begünstigt.
- Demodikose (Haarbalgmilben): Bei Hunden tritt die durch Demodex-Milben verursachte Hauterkrankung häufig an bestimmten Prädilektionsstellen wie dem Gesicht, den Pfoten oder dem Brustbereich auf.
- Arthritis: Gelenkerkrankungen, wie Arthritis, betreffen oft die Hüftgelenke, Ellenbogengelenke oder die Kniegelenke von Hunden, besonders bei großen Rassen. Diese Stellen sind häufig Prädilektionsstellen für degenerative Gelenkerkrankungen.
Bedeutung der Prädilektionsstelle
Das Wissen über Prädilektionsstellen ist in der Tiermedizin wichtig, um gezielt nach spezifischen Krankheiten oder Parasiten zu suchen. Es ermöglicht eine gezielte Diagnose und Behandlung, da Tierärzte auf bestimmte Körperstellen achten können, die von bestimmten Krankheiten bevorzugt betroffen sind.