Nickhautdrüsen-Vorfall

Was ist ein Nickhautdrüsen-Vorfall (Cherry Eye) beim Hund?

Hunde haben neben dem oberen und unteren Augenlid ein drittes Augenlid, die sogenannte Nickhaut. Diese liegt im inneren Augenwinkel und enthält die Nickhautdrüse, die Tränenflüssigkeit produziert. Bei einem Nickhautdrüsen-Vorfall, auch Cherry Eye genannt, vergrößert sich die Drüse und ragt über den Rand des dritten Augenlids hinaus. Dies führt zu einem auffälligen roten Gebilde im Augenwinkel des Hundes. Unbehandelt kann sich die Drüse entzünden und zu einem chronisch trockenen Auge führen.

Ursachen für einen Nickhautdrüsen-Vorfall

Die genauen Ursachen für einen Nickhautdrüsen-Vorfall sind nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass genetische Faktoren bei kurznasigen Hunderassen eine Rolle spielen. Oft sind junge Hunde unter zwei Jahren betroffen. Zu den häufig betroffenen Rassen gehören:

Bei älteren Hunden kann ein trocknes Auge oder ein Augentumor die Ursache sein.

Symptome eines Nickhautdrüsen-Vorfalls

Ein Cherry Eye zeigt sich durch ein rötliches Gebilde im inneren Augenwinkel des Hundes, das über den Rand des dritten Augenlids hinausragt. Die Bindehäute, Lider und die Nickhautdrüse selbst sind gerötet. Der Hund kann eingeschränkt sehen und sich am Auge kratzen. Im Verlauf kann die Tränenproduktion vermindert sein, was zu einem trockenen Auge führt.

Diagnose des Nickhautdrüsen-Vorfalls

Tierärztinnen und Tierärzte diagnostizieren einen Nickhautdrüsen-Vorfall anhand der sichtbaren Symptome. Eine gründliche Augenuntersuchung ist notwendig, um andere Ursachen wie Augenentzündungen oder Tumore auszuschließen. Bei älteren Hunden wird besonders auf Anzeichen von Augentumoren geachtet.

Behandlung des Nickhautdrüsen-Vorfalls

Ein Cherry Eye wird in der Regel operativ behandelt, da Medikamente allein nicht ausreichen. Die Operation sollte zeitnah erfolgen, um Entzündungen und ein chronisch trockenes Auge zu verhindern. Dabei wird die Nickhautdrüse wieder in ihre ursprüngliche Lage verlagert und fixiert. Nach der Operation erhält der Hund antibiotikahaltige Augensalben und muss oft einen Halskragen tragen, um das Auge zu schützen.

Prognose eines Nickhautdrüsen-Vorfalls

Die Prognose ist bei moderaten bis leichten Vorfällen gut. In einigen Fällen kann die Drüse nach der Operation wieder vorfallen, was einen weiteren Eingriff erfordert. Liegt ein einseitiger Vorfall vor, besteht das Risiko, dass auch die Drüse des anderen Auges betroffen wird. Eine vollständige Entfernung der Nickhautdrüse wird vermieden, da dies das Risiko eines trockenen Auges erhöht.

Vorbeugung eines Nickhautdrüsen-Vorfalls

Vorbeugende Maßnahmen gegen einen Nickhautdrüsen-Vorfall gibt es nicht. Bestimmte Rassen sind genetisch anfälliger für diese Erkrankung. Tierärztinnen und Tierärzte vermuten, dass das Cherry Eye vererbbar ist, wissenschaftlich ist dies jedoch noch nicht bestätigt.

Wann zum Tierarzt?

Bei Anzeichen eines Nickhautdrüsen-Vorfalls sollte der Hund schnellstmöglich tierärztlich untersucht werden. Eine frühzeitige Behandlung kann chronische Augenentzündungen verhindern und die Lebensqualität des Hundes verbessern.

Ein Nickhautdrüsen-Vorfall beim Hund erfordert eine professionelle Behandlung, um dauerhafte Schäden und Beschwerden zu vermeiden. Mit der richtigen Pflege und einem rechtzeitigen Eingriff kann Dein Hund wieder gesund und munter werden.

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