Metastasen sind Tochtergeschwülste eines primären Tumors, die sich von diesem lösen und in andere Teile des Körpers ausbreiten. Dies geschieht durch die Blut- oder Lymphbahnen. Metastasen sind ein Zeichen dafür, dass ein Krebsleiden fortgeschritten ist und der Tumor aggressiv genug ist, um sich zu verbreiten. Die Entdeckung von Metastasen verschlechtert in der Regel die Prognose und macht die Behandlung komplexer.
Was sind Metastasen?
Metastasen entstehen, wenn Krebszellen aus dem ursprünglichen (primären) Tumor in andere Körperregionen wandern und sich dort vermehren. Dieser Vorgang ist charakteristisch für bösartige Tumoren (Karzinome, Sarkome) und unterscheidet diese von gutartigen Tumoren, die nicht metastasieren.
Die häufigsten Organe, in die sich Metastasen bei Hunden ausbreiten, sind:
- Lunge
- Leber
- Lymphknoten
- Knochen
- Milz
Die Fähigkeit eines Tumors zu metastasieren, hängt von seiner Art und Aggressivität ab. Einige Tumorarten metastasieren häufiger als andere.
Wie entstehen Metastasen?
Metastasen entstehen in mehreren Schritten:
- Lösen der Krebszellen vom Primärtumor: Krebszellen trennen sich vom ursprünglichen Tumor und gelangen in die Blutgefäße oder Lymphbahnen.
- Transport durch den Körper: Über die Blut- oder Lymphbahnen werden die Krebszellen in andere Körperteile transportiert.
- Anheften an einem neuen Ort: Die Krebszellen heften sich an einen neuen Ort, verlassen die Blut- oder Lymphbahnen und dringen in das umgebende Gewebe ein.
- Bildung eines neuen Tumors: An diesem neuen Ort beginnen die Krebszellen zu wachsen und einen sekundären Tumor (Metastase) zu bilden. Dieser Tumor ist genetisch identisch mit dem Primärtumor.
Tumorarten, die häufig bei Hunden metastasieren
Nicht alle Tumoren metastasieren, aber einige Krebsarten bei Hunden neigen stärker dazu. Die häufigsten Tumorarten, die Metastasen bilden, sind:
- Mastzelltumor: Mastzelltumoren sind häufige Hauttumoren bei Hunden, die sich in fortgeschrittenen Stadien auf die Lymphknoten, Milz, Leber und andere Organe ausbreiten können.
- Osteosarkom: Dies ist ein bösartiger Knochentumor, der häufig in die Lunge metastasiert. Osteosarkome betreffen vor allem große Hunderassen.
- Lymphom: Lymphome sind Krebserkrankungen des Lymphsystems, die sich auf Lymphknoten, Leber, Milz und andere Organe ausbreiten können.
- Melanom: Melanome treten häufig im Maul oder an den Pfoten auf und können in die Lunge, Leber oder Lymphknoten metastasieren.
- Mammatumor: Bösartige Tumoren der Milchdrüsen (Brustkrebs) bei Hündinnen neigen dazu, in die Lunge, Lymphknoten und die Leber zu metastasieren.
Symptome von Metastasen bei Hunden
Die Symptome von Metastasen hängen davon ab, wo sich die Tochtergeschwülste im Körper befinden. Häufige Anzeichen einer Metastasierung sind:
- Lungenmetastasen: Husten, Atemnot, schnelle Atmung, reduzierte Belastbarkeit.
- Lebermetastasen: Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Gelbsucht (gelbe Verfärbung der Haut oder Schleimhäute).
- Knochenmetastasen: Lahmheit, Schmerzen, Schwellungen an den Knochen.
- Lymphknotenmetastasen: Vergrößerte, tastbare Lymphknoten, die sich oft unter dem Kiefer, in der Achselhöhle oder in der Leistengegend befinden.
- Milzmetastasen: Abdominale Schwellungen, Anämie, Schwäche.
Viele Hunde zeigen jedoch erst in einem späten Stadium der Erkrankung Symptome, was die Diagnose und Behandlung erschwert.
Diagnose von Metastasen
Die Diagnose von Metastasen erfordert eine gründliche Untersuchung, die oft eine Kombination verschiedener Tests umfasst:
- Röntgen: Röntgenaufnahmen der Lunge werden häufig verwendet, um nach Lungenmetastasen zu suchen, da dies ein häufiges Zielorgan für viele Tumoren ist.
- Ultraschall: Ein Abdominalultraschall kann verwendet werden, um Metastasen in der Leber, Milz oder anderen Bauchorganen zu identifizieren.
- CT oder MRT: Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) werden eingesetzt, um detaillierte Bilder von Organen oder Knochen zu erhalten und Metastasen zu identifizieren, die auf Röntgenbildern möglicherweise nicht sichtbar sind.
- Feinnadelaspiration oder Biopsie: Bei verdächtigen Lymphknoten oder Tumoren kann eine Feinnadelaspiration oder Gewebebiopsie durchgeführt werden, um eine Probe des Gewebes zu entnehmen und unter dem Mikroskop zu untersuchen.
- Bluttests: Blutuntersuchungen können Aufschluss über die Funktion von Organen wie Leber und Nieren geben und Anzeichen für eine Ausbreitung des Krebses liefern.
Behandlung von Metastasen bei Hunden
Die Behandlung von Metastasen hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Krebstyps, der Lokalisation der Metastasen, des allgemeinen Gesundheitszustands des Hundes und der Prognose. Zu den gängigen Behandlungsoptionen gehören:
- Chirurgie: Wenn die Metastasen lokal begrenzt sind und chirurgisch entfernt werden können, kann eine Operation in Betracht gezogen werden. Dies ist oft bei einzelnen Lungenmetastasen oder Lymphknotenmetastasen möglich.
- Chemotherapie: Chemotherapie wird häufig verwendet, um Krebszellen im ganzen Körper zu bekämpfen, insbesondere wenn Metastasen vorhanden sind. Sie kann bei bestimmten Krebsarten wie Lymphomen, Osteosarkomen oder Mastzelltumoren effektiv sein.
- Strahlentherapie: Die Strahlentherapie wird verwendet, um Tumorzellen zu zerstören, insbesondere bei lokalen Metastasen oder Tumoren, die nicht operiert werden können. Sie wird häufig bei Knochentumoren oder Tumoren im Maulbereich eingesetzt.
- Palliative Therapie: Wenn die Metastasen nicht geheilt werden können, kann eine palliative Behandlung angewendet werden, um die Lebensqualität des Hundes zu verbessern. Dazu gehören Schmerzmittel, Entzündungshemmer und palliative Chemotherapie, um das Tumorwachstum zu verlangsamen und die Symptome zu lindern.
Prognose bei Metastasen
Die Prognose für Hunde mit Metastasen hängt stark von der Art des primären Tumors, der Ausbreitung der Metastasen und dem Allgemeinzustand des Hundes ab. In vielen Fällen sind Metastasen ein Zeichen dafür, dass der Krebs weit fortgeschritten ist, und die Prognose ist oft ungünstig. Einige Hunde können jedoch mit einer gezielten Therapie, insbesondere bei Tumoren, die gut auf Chemotherapie ansprechen, noch mehrere Monate bis Jahre leben.
Fazit
Metastasen sind ein Zeichen dafür, dass der Krebs eines Hundes fortgeschritten und aggressiv ist. Eine frühzeitige Diagnose und die richtige Behandlung sind entscheidend, um die Ausbreitung des Krebses zu verlangsamen und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern. Obwohl Metastasen in vielen Fällen nicht heilbar sind, können palliative Maßnahmen und gezielte Therapien dazu beitragen, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und das Wohlbefinden des betroffenen Hundes zu fördern.