Was ist eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) bei Tieren?
Eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) bei Tieren ist ein bildgebendes Verfahren zur Untersuchung der Luftröhre und der Bronchien. Durch ein Endoskop, das über die Luftröhre in die Bronchien eingeführt wird, kann die Tierärztin oder der Tierarzt die innere Struktur der Atemwege betrachten. Diese Methode ermöglicht die Erkennung von Veränderungen, Entzündungen, Tumoren und das Entnehmen von Gewebeproben (Biopsien) und Spülproben.
Wie wird eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) bei Tieren durchgeführt?
- Vorbereitung und Narkose:
- Die Untersuchung erfolgt unter Vollnarkose oder starker Beruhigung (Sedation) des Tieres.
- Das Tier muss nüchtern sein, um das Risiko einer Aspiration während der Narkose zu minimieren.
- Durchführung:
- Ein Endoskop, ein schmaler Schlauch mit einer Kamera, wird vorsichtig durch die Luftröhre in die Bronchien eingeführt.
- Der Tierarzt beurteilt die Funktion des Kehlkopfs und untersucht die gesamte Luftröhre auf Fremdkörper, Verengungen, Auflagerungen, Entzündungen und Tumoren.
- Mithilfe kleiner Werkzeuge können Gewebeproben (Biopsien) und Zellproben entnommen werden.
- Bei der bronchioalveolären Lavage (BAL) werden die Bronchien gespült und die Flüssigkeit zur Bestimmung von Erregern im Labor untersucht.
Wann wird eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) bei Tieren angewandt?
Eine Lungenspiegelung wird empfohlen, wenn Symptome einer Atemwegserkrankung vorliegen, die nicht durch andere Diagnose-Verfahren eindeutig geklärt werden können. Typische Symptome sind:
- Husten
- Atemnot
- Bluthusten
- Häufiges Verschlucken
- Änderung der Stimme
- Starke Geräusche beim Atmen
Mit einer Lungenspiegelung lassen sich unter anderem folgende Erkrankungen diagnostizieren:
- Entzündungen (z.B. Bronchitis, Lungenentzündung)
- Infektionen mit Viren, Bakterien oder Pilzen
- Fremdkörper in den Atemwegen
- Trachealkollaps (kollabierte Luftröhre)
- Verengungen (Strikturen)
- Blutungen
- Parasitenbefall
- Atemwegstumoren (gutartig und bösartig)
- Lungenlappen-Drehung
- Lungenfibrose
Welche Risiken birgt eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) bei Tieren?
Eine Lungenspiegelung ist generell ein risikoarmes Verfahren, jedoch können folgende Komplikationen auftreten:
- Narkoserisiko: Es ist wichtig, den Gesundheitszustand des Tieres vor der Narkose zu überprüfen.
- Verletzungen: In seltenen Fällen können die Luftröhre oder die Bronchien verletzt oder durchbohrt werden.
- Blutungen: Nach der Entnahme von Gewebeproben können Blutungen auftreten.
- Infektionen: Es kann selten zu einer Lungenentzündung kommen.
Zusammenfassung
Die Lungenspiegelung ist ein wertvolles diagnostisches Werkzeug in der Tiermedizin, um Atemwegserkrankungen präzise zu diagnostizieren und zu behandeln. Trotz der geringen Risiken ist eine sorgfältige Vorbereitung und Durchführung durch erfahrene Tierärztinnen und Tierärzte entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und genaue Ergebnisse zu erzielen.