Herzuntersuchung

Was ist eine Herzuntersuchung bei Tieren? 

Eine Herzuntersuchung bei Tieren ist eine umfassende Untersuchung des Herzens, bei der verschiedene diagnostische Verfahren zum Einsatz kommen. Tierärztinnen und Tierärzte können, je nach den Symptomen, Methoden wie Beobachtung (Adspektion), Abtasten (Palpation), Abhören (Auskultation) und spezielle bildgebende Verfahren wie Herzultraschall (Echokardiografie) und Elektrokardiografie (EKG) anwenden. Diese Untersuchungen werden routinemäßig bei Tieren durchgeführt, um die Herzfunktion zu überprüfen und eventuelle Herzerkrankungen zu diagnostizieren.

Wie wird eine Herzuntersuchung bei Tieren durchgeführt?

  1. Adspektion:
    • Beobachtung der Herzgegend beim stehenden Tier.
    • Sichtbare Schwingungen durch den Herzschlag, vor allem bei jungen, dünnen oder kurzhaarigen Tieren.
    • Sichtbarkeit des Herzschlags bei Herzvergrößerungen oder Tachykardie.
  2. Palpation:
    • Abtasten der Herzgegend des Tieres, um den Herzrhythmus zu überprüfen.
    • Feststellung von verstärktem oder schwachem Herzschlag.
    • Verstärkter Herzstoß bei Hypertrophie oder dünner Brustwand.
    • Schwacher Herzschlag bei Herzschwäche, Flüssigkeitsergüssen oder Fetteinlagerungen.
  3. Auskultation:
    • Abhören des Herzens mit einem Stethoskop.
    • Beurteilung von Herzfrequenz, Stärke, Regelmäßigkeit und Herztönen.
    • Identifizierung von Herzgeräuschen, die auf Klappen- oder Kammerdefekte hinweisen.
    • Ermittlung des Punctum maximum (lauteste Stelle der Herzgeräusche).
  4. Perkussion (bei Großtieren):
    • Abklopfen des Brustkorbs mit einem Hammer und Plessimeter, um die Herzdämpfung zu beurteilen.
    • Anwendung bei Verdacht auf Herzbeutel-Ergüsse oder geblähte Lungen.
    • Bei Kleintieren selten durchgeführt, da weniger aussagekräftig.
  5. Zusätzliche Verfahren:
    • Herzultraschall (Echokardiografie): Bildgebende Methode zur Beurteilung der Herzstruktur und -funktion.
    • Elektrokardiografie (EKG): Aufzeichnung der elektrischen Herzaktivität.
    • Röntgen: Darstellung von Herz und Lunge zur Erkennung von Vergrößerungen oder Flüssigkeitsansammlungen.
    • Computertomografie (CT): Detaillierte Schichtaufnahmen des Herzens.

Wann wird eine Herzuntersuchung bei Tieren angewandt? 

Herzuntersuchungen werden durchgeführt, um Herzerkrankungen zu diagnostizieren und den Allgemeinzustand des Herzens zu bewerten. Anwendungsgebiete sind:

  • Verdacht auf Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
  • Defekte der Herzklappen oder Herzkammern
  • Abklärung von Herzgeräuschen
  • Untersuchung bei Symptomen wie Schwäche, Atemnot, Husten oder Ohnmachtsanfällen
  • Überprüfung der Herzfunktion vor Operationen

Welche Risiken birgt eine Herzuntersuchung bei Tieren?

  • Routinemäßige Untersuchungen (Adspektion, Palpation, Auskultation): Keine Risiken, da sie nicht invasiv sind.
  • Weiterführende Untersuchungen (Röntgen, CT, Echokardiografie):
    • Narkose- oder Sedierungsrisiken, falls erforderlich.
    • Strahlenbelastung bei Röntgen- und CT-Untersuchungen.
    • Allgemeine Risiken der Anästhesie, wie Kreislaufbeschwerden.

Durch eine sorgfältige Auswahl der Untersuchungsmethoden und die Berücksichtigung des Gesundheitszustands des Tieres können diese Risiken minimiert werden. Die Herzuntersuchungen liefern wertvolle Informationen für die Diagnose und Behandlung von Herzerkrankungen bei Tieren.

Gefällt Dir dieser Artikel?
Beiträge aus unserem Hunde-Blog für Hunde-Freunde