Was ist eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) bei Tieren?
Eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) ist ein minimal-invasives, bildgebendes Verfahren, das es ermöglicht, das Innere eines Gelenks zu betrachten. Dabei wird ein Endoskop durch eine kleine Öffnung in das Gelenk eingeführt, um die Struktur des Gelenks zu beurteilen. Über weitere kleine Öffnungen können Instrumente eingeführt werden, um Eingriffe durchzuführen, wie z.B. die Entfernung von Knochensplittern oder die Glättung von Arthrosen.
Wie wird eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) bei Tieren durchgeführt?
Eine Arthroskopie wird unter Vollnarkose durchgeführt. Der Ablauf ist folgender:
- Vorbereitung: Die betroffene Stelle wird geschoren, gesäubert und desinfiziert.
- Gelenkflüssigkeitsprobe: Eine Kanüle entnimmt Gelenkflüssigkeit, und Spülflüssigkeit wird eingebracht.
- Schnitte setzen: Zwei kleine Schnitte werden gemacht.
- Endoskop einführen: Das Endoskop wird durch einen Schnitt in das Gelenk eingeführt.
- Arbeiten im Gelenk: Durch den zweiten Zugang werden Arbeitsgeräte eingeführt.
- Abschluss: Die Einschnittsstellen werden vernäht. Das Tier erhält oft Antibiotika und Schmerzmittel nach dem Eingriff.
Wann wird eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) bei Tieren angewandt?
Eine Arthroskopie wird angewendet, um Erkrankungen des Gelenks zu diagnostizieren und zu behandeln, wenn andere Untersuchungen (wie Röntgen oder Bluttests) nicht ausreichen. Erkrankungen, die mit einer Arthroskopie diagnostiziert werden können, umfassen:
- Osteoarthritis: Entzündung des Knochens und Gelenks.
- Arthrose: Verschleißerscheinungen des Gelenks.
- Lose Gelenkteile: Abgesplitterte Knochen, Menisken oder Knorpel.
- Gelenkschäden: Diagnostizierung und Entnahme von Gewebeproben (Biopsie).
- Kreuzbandrisse und Meniskuserkrankungen.
Typische Eingriffe, die mit einer Arthroskopie durchgeführt werden, umfassen:
- Entfernung loser Fragmente.
- Behandlung von chronischen Gelenkentzündungen und Arthrose.
- Behandlung von Kreuzbandrissen und Meniskuserkrankungen.
- Gelenkspülungen bei starken Entzündungen.
- Arthroskopie-gestützte Behandlung von Knochenbrüchen und Stabilisierung des Gelenks.
Welche Risiken birgt eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) bei Tieren?
Eine Arthroskopie ist in der Regel risikoarm, kann jedoch zu folgenden Komplikationen führen:
- Narkoserisiken: Kreislaufbeschwerden und andere Narkose-bedingte Risiken.
- Schwellungen und Blutungen: An den Einschnittstellen.
- Infektionen: Durch Eindringen von Keimen.
- Wundheilungsstörungen: Verzögerte oder schlechte Heilung der Einschnitte.
- Flüssigkeitsansammlungen: Unter der Haut.
- Knorpelschädigungen: Durch das Einführen der Instrumente.
Manchmal ist die Arthroskopie nicht ausreichend, um alle Schäden zu beheben, und es ist eine offene Operation des Gelenks notwendig.
Fazit
Die Gelenkspiegelung (Arthroskopie) ist ein wertvolles diagnostisches und therapeutisches Verfahren in der Tiermedizin, das viele Vorteile gegenüber offenen chirurgischen Eingriffen bietet. Durch die minimal-invasive Technik wird die Erholungszeit des Tieres verkürzt, und die Risiken sind im Vergleich zu traditionellen Methoden geringer. Bei Verdacht auf Gelenkerkrankungen ist es ratsam, eine Tierärztin oder einen Tierarzt zu konsultieren, um die beste Behandlungsoption zu besprechen.