Exstirpation

Exstirpation ist ein medizinischer Begriff, der die vollständige Entfernung eines Organs, Gewebes oder Tumors aus dem Körper beschreibt. Bei Hunden wird eine Exstirpation häufig in der Chirurgie angewendet, um bösartige Tumore, infizierte Organe oder andere pathologische Gewebe zu entfernen, die das Wohlbefinden und die Gesundheit des Tieres gefährden könnten. Der Eingriff wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt und erfordert eine sorgfältige postoperative Pflege.

Wann wird eine Exstirpation bei Hunden durchgeführt?

Eine Exstirpation wird bei Hunden aus verschiedenen medizinischen Gründen durchgeführt, darunter:

  1. Tumorentfernung: Bei bösartigen Tumoren oder gutartigen Tumoren, die eine Gefahr darstellen, weil sie schnell wachsen oder umliegende Gewebe beeinträchtigen, ist eine vollständige Exstirpation des Tumors erforderlich. Beispiele sind Mammatumoren, Hauttumore oder Weichteiltumore.
  2. Entfernung infizierter Organe: Organe, die stark infiziert oder geschädigt sind und nicht mehr funktionieren, müssen manchmal entfernt werden, um die Gesundheit des Hundes zu sichern. Beispiele sind die Milz bei Milztumoren oder Milzrupturen und die Gebärmutter bei einer schweren Pyometra (Gebärmuttervereiterung).
  3. Fremdkörper oder Zysten: Manche Fremdkörper oder zystische Formationen im Körper, die Schmerzen oder Entzündungen verursachen, erfordern eine Exstirpation. Eine häufige Exstirpation ist die Entfernung von Analdrüsenabszessen oder großen zystischen Gebilden im Bauchraum.
  4. Zahnmedizinische Eingriffe: In der Zahnmedizin kann eine Exstirpation auch die vollständige Entfernung des Zahnmarks umfassen, beispielsweise bei schweren Zahninfektionen, bevor der Zahn selbst extrahiert wird.

Wie wird eine Exstirpation durchgeführt?

Die Exstirpation ist ein chirurgischer Eingriff, der eine Vollnarkose erfordert. Der genaue Ablauf hängt davon ab, welches Gewebe oder Organ entfernt werden soll. Die wichtigsten Schritte umfassen:

  1. Vorbereitung und Narkose: Der Hund wird in Vollnarkose versetzt, um den Eingriff schmerzfrei zu machen. Vor der Operation wird der betroffene Bereich desinfiziert und das Operationsfeld vorbereitet.
  2. Chirurgische Entfernung: Der Chirurg öffnet das betroffene Gewebe oder die Körperhöhle und entfernt den Tumor, das Organ oder die Zyste vollständig. Dabei wird darauf geachtet, dass kein krankes Gewebe zurückbleibt, besonders bei bösartigen Tumoren. Wenn nötig, werden auch umliegende Gewebe oder Lymphknoten entfernt.
  3. Blutstillung und Wundverschluss: Nach der Exstirpation wird die Blutung gestillt, und der Bereich wird sorgfältig genäht oder geklammert. In einigen Fällen wird ein Drainageschlauch platziert, um Flüssigkeitsansammlungen zu vermeiden.
  4. Postoperative Überwachung: Nach dem Eingriff wird der Hund überwacht, bis er vollständig aus der Narkose erwacht ist. Die Überwachung ist wichtig, um sicherzustellen, dass es keine Komplikationen wie Nachblutungen oder Infektionen gibt.

Postoperative Pflege nach einer Exstirpation

Die Nachsorge ist entscheidend für eine erfolgreiche Genesung nach einer Exstirpation. Zu den Schritten der postoperativen Pflege gehören:

  1. Schmerzmanagement: Nach der Operation werden dem Hund Schmerzmittel verabreicht, um die Beschwerden zu lindern. Je nach Art der Operation können auch entzündungshemmende Medikamente notwendig sein.
  2. Wundpflege: Die Operationswunde muss sauber und trocken gehalten werden, um Infektionen zu vermeiden. In manchen Fällen wird der Hund einen Schutzkragen tragen müssen, um ein Lecken oder Kratzen an der Wunde zu verhindern.
  3. Bewegungseinschränkung: In den ersten Tagen nach der Operation sollte der Hund körperlich ruhig gehalten werden, um den Heilungsprozess zu unterstützen und zu verhindern, dass die Nähte aufreißen.
  4. Antibiotika und Medikamente: Falls eine Infektionsgefahr besteht, werden in der Regel Antibiotika verabreicht. Der Tierarzt kann auch entzündungshemmende oder andere unterstützende Medikamente verschreiben, je nach dem Eingriff.
  5. Nachuntersuchung: Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt sind wichtig, um den Heilungsverlauf zu überwachen und sicherzustellen, dass es keine Komplikationen gibt. Die Fäden oder Klammern werden in der Regel etwa 10 bis 14 Tage nach dem Eingriff entfernt.

Risiken und Komplikationen der Exstirpation

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff besteht auch bei einer Exstirpation ein gewisses Risiko. Zu den möglichen Komplikationen gehören:

  • Infektionen: Postoperative Infektionen können auftreten, wenn die Wunde nicht richtig heilt oder Bakterien in den Operationsbereich eindringen. Dies erfordert eine sofortige Behandlung mit Antibiotika.
  • Blutungen: Starke Blutungen während oder nach der Operation sind selten, aber möglich. Der Chirurg wird alle Blutgefäße sorgfältig verschließen, um Blutverluste zu minimieren.
  • Wunddehiszenz: In einigen Fällen kann es passieren, dass die Operationswunde wieder aufgeht, insbesondere wenn der Hund zu früh aktiv wird. In solchen Fällen muss die Wunde erneut genäht oder versorgt werden.
  • Schmerzen oder Unbehagen: Nach der Operation können Schmerzen auftreten, die jedoch mit entsprechenden Medikamenten gut behandelt werden können.
  • Anästhesierisiken: Narkosemittel können bei einigen Hunden, insbesondere bei älteren oder kranken Tieren, Risiken bergen. Eine gründliche Untersuchung vor der Operation minimiert jedoch diese Risiken.

Prognose nach einer Exstirpation

Die Prognose nach einer Exstirpation hängt stark von der Art der Erkrankung und der frühzeitigen Diagnose ab. Bei gutartigen Tumoren oder der Entfernung infizierter Organe ist die Prognose oft sehr gut, und der Hund kann sich vollständig erholen. Bei bösartigen Tumoren oder schweren Infektionen ist die Prognose individuell und hängt von der Krankheitsfortschreitung und weiteren Behandlungsmaßnahmen ab.

Fazit

Die Exstirpation ist ein lebensrettender Eingriff in der Veterinärmedizin, der oft bei Hunden angewendet wird, um Tumore, infizierte Organe oder andere pathologische Gewebe vollständig zu entfernen. Obwohl die Operation Risiken birgt, können viele Hunde durch den Eingriff langfristig von Schmerzen und Komplikationen befreit werden. Eine gründliche postoperative Pflege und regelmäßige Kontrollen sind entscheidend für den Heilungsprozess und die erfolgreiche Genesung des Hundes.

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