Dilatation bezieht sich auf die Erweiterung oder Ausdehnung eines Organs oder Gewebes im Körper eines Hundes. Sie kann in verschiedenen Körperteilen auftreten und ist meist ein Symptom einer zugrunde liegenden Erkrankung oder eines anatomischen Problems. Eine der bekanntesten und potenziell gefährlichsten Formen der Dilatation bei Hunden ist die Magen-Dilatation, die zu einer lebensbedrohlichen Situation führen kann. Auch andere Organe wie die Herzkammern, Gefäße oder Darmabschnitte können betroffen sein.

Ursachen der Dilatation

Dilatation tritt in verschiedenen Organen und Geweben aus unterschiedlichen Gründen auf. Häufige Ursachen und betroffene Bereiche sind:

Magen-Dilatation (Magendrehung):

  • Eine der gefährlichsten Formen der Dilatation bei Hunden ist die Magen-Dilatation-Volvulus (MDV), auch bekannt als Magendrehung. Bei dieser Erkrankung bläht sich der Magen mit Gas oder Flüssigkeit auf und kann sich um seine eigene Achse drehen. Dies führt zu einer Blockade der Blutzufuhr und ist ein medizinischer Notfall.
  • Ursachen: Zu schnelles Fressen, große Mahlzeiten, Veranlagung (insbesondere bei großen Hunderassen), körperliche Aktivität direkt nach dem Fressen.
  • Symptome: Starker Speichelfluss, Unruhe, Aufblähen des Bauches, Würgen ohne Erbrechen, Kollaps.

Dilatative Kardiomyopathie:

  • Eine Herzmuskelkrankheit, bei der die Herzkammern des Hundes erweitert (dilatiert) sind und das Herz nicht mehr effektiv Blut pumpen kann. Dies führt zu Herzinsuffizienz und einer verminderten Durchblutung des Körpers.
  • Ursachen: Genetische Veranlagung (besonders bei großen Hunderassen wie Dobermännern oder Boxern), Mangel an Taurin oder L-Carnitin.
  • Symptome: Schwäche, Husten, Atemnot, Kollaps, bläuliche Schleimhäute.

Gefäßdilatation:

  • Eine Erweiterung der Blutgefäße, oft als Reaktion auf einen Entzündungsprozess oder einen Blutdruckabfall. Gefäßdilatation tritt häufig bei Schockzuständen oder allergischen Reaktionen auf.
  • Ursachen: Infektionen, allergische Reaktionen, Schock.
  • Symptome: Blasse oder bläuliche Schleimhäute, schneller Herzschlag, niedriger Blutdruck, Schwäche.

Darmdilatation:

  • Bei einer Darmdilatation bläht sich der Darm auf, oft durch Gase oder verstopfte Nahrung. Dies kann zu einer Darmobstruktion führen, die das Leben des Hundes gefährdet.
  • Ursachen: Verstopfung, Fremdkörper im Darm, Verdauungsstörungen.
  • Symptome: Erbrechen, Verstopfung, Aufblähen des Bauches, Schmerzen, Appetitlosigkeit.

Diagnose der Dilatation

Die Diagnose einer Dilatation erfordert in der Regel eine gründliche Untersuchung durch einen Tierarzt. Zu den häufigsten diagnostischen Maßnahmen gehören:

  • Röntgen oder Ultraschall: Diese bildgebenden Verfahren helfen dabei, die Ausdehnung von Organen wie dem Magen, Herz oder Darm zu erkennen und die Schwere des Problems einzuschätzen.
  • Blutuntersuchungen: Sie können Aufschluss über den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes geben und mögliche zugrunde liegende Ursachen wie Infektionen oder Herzprobleme aufzeigen.
  • Klinische Untersuchung: Der Tierarzt tastet den Bauch ab, hört das Herz ab und prüft, ob Anzeichen von Schmerzen oder Schwellungen vorhanden sind.

Behandlung der Dilatation

Die Behandlung hängt von der Ursache und dem betroffenen Organ ab. In vielen Fällen handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der sofortige tierärztliche Hilfe erfordert:

  1. Magen-Dilatation-Volvulus (Magendrehung): Diese Erkrankung erfordert eine sofortige chirurgische Intervention, um den Magen zu entgasen und zu repositionieren. Nach der Operation kann eine präventive Gastropexie (Befestigung des Magens) durchgeführt werden, um zukünftige Drehungen zu verhindern.
  2. Dilatative Kardiomyopathie: Die Behandlung umfasst die Gabe von Herzmedikamenten wie Diuretika, ACE-Hemmern oder Beta-Blockern, um das Herz zu entlasten. In einigen Fällen wird auch eine Ernährungsumstellung empfohlen, z. B. durch Taurin- und L-Carnitin-Ergänzung.
  3. Gefäßdilatation (bei Schock): Hier ist eine sofortige Stabilisierung des Kreislaufs erforderlich, oft durch die Verabreichung von Flüssigkeiten, Vasopressoren (Medikamente zur Verengung der Gefäße) oder anderen unterstützenden Maßnahmen.
  4. Darmdilatation: Bei einer Darmverstopfung ist je nach Schweregrad eine medikamentöse Behandlung oder eine chirurgische Entfernung des blockierenden Fremdkörpers notwendig. Flüssigkeits- und Schmerztherapie spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Vorbeugung von Dilatation

Bestimmte Maßnahmen können dazu beitragen, das Risiko einer Dilatation zu reduzieren:

  • Fütterungsmanagement: Bei großen Hunden sollte darauf geachtet werden, dass sie mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt erhalten, um das Risiko einer Magendrehung zu verringern. Eine ruhige Umgebung nach den Mahlzeiten ist ebenfalls wichtig.
  • Regelmäßige Bewegung: Besonders bei Hunden mit Neigung zu Herzproblemen oder Übergewicht kann regelmäßige Bewegung helfen, die Herzgesundheit zu fördern.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichendem Gehalt an Taurin und L-Carnitin kann zur Vorbeugung von Herzproblemen beitragen, insbesondere bei Rassen, die für dilatative Kardiomyopathie anfällig sind.

Fazit

Die Dilatation bei Hunden kann verschiedene Organe betreffen und erfordert oft sofortige medizinische Maßnahmen, insbesondere bei der lebensbedrohlichen Magen-Dilatation-Volvulus. Eine frühzeitige Erkennung der Symptome, rasches Handeln und präventive Maßnahmen können das Leben des Hundes retten und schwerwiegende Komplikationen verhindern. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und die Einhaltung geeigneter Präventionsmaßnahmen tragen dazu bei, das Risiko einer Dilatation zu minimieren.

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