Die Diastole ist eine Phase des Herzzyklus, in der sich das Herz entspannt und mit Blut füllt, bevor es wieder kontrahiert. Sie stellt den Gegensatz zur Systole dar, in der das Herz das Blut aktiv in den Körper und die Lungen pumpt. Die Diastole ist entscheidend für die normale Funktion des Herzens, da sie ermöglicht, dass ausreichend Blut in die Herzkammern gelangt, um den Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen.
Was passiert in der Diastole?
Während der Diastole durchläuft das Herz einen Entspannungsprozess. Es gibt zwei Hauptphasen:
- Entspannung der Herzkammern: Nach der Kontraktion (Systole) entspannen sich die linke und rechte Herzkammer. Dies führt zu einem Druckabfall in den Kammern, wodurch die Herzklappen (Mitralklappe und Trikuspidalklappe) öffnen und Blut aus den Vorhöfen in die Kammern strömt.
- Füllung der Herzkammern: Das venöse Blut aus dem Körper fließt in den rechten Vorhof und anschließend in die rechte Kammer, während das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge in den linken Vorhof und weiter in die linke Kammer gelangt. Dieser Prozess füllt das Herz für die nächste Kontraktion, um das Blut in den Kreislauf zu pumpen.
Bedeutung der Diastole für die Herzfunktion
Die Diastole ist eine Ruhephase des Herzens, aber sie spielt eine ebenso wichtige Rolle wie die Systole. Ihre Hauptaufgabe ist es, sicherzustellen, dass das Herz mit Blut gefüllt wird, um beim nächsten Herzschlag genug Blut auswerfen zu können. Eine ineffiziente Diastole kann die Herzleistung verringern und zu Problemen führen, da das Herz nicht genug Blut zum Pumpen erhält. Dies kann langfristig zu einer Herzinsuffizienz führen.
Diastolische Herzprobleme bei Hunden
Diastolische Dysfunktion tritt auf, wenn das Herz nicht in der Lage ist, sich während der Diastole richtig zu entspannen und zu füllen. Diese Probleme können bei verschiedenen Herzerkrankungen auftreten und haben schwerwiegende Auswirkungen auf die Herzgesundheit des Hundes.
- Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM): Bei dieser Erkrankung verdickt sich der Herzmuskel, insbesondere die Wände der linken Kammer. Dies erschwert die Entspannung des Herzmuskels, sodass die Kammer nicht mehr ausreichend Blut aufnehmen kann. Hunde mit HCM können Symptome wie Atemnot, Schwäche und Husten zeigen.
- Diastolische Herzinsuffizienz: Wenn das Herz nicht in der Lage ist, sich vollständig zu füllen, spricht man von einer diastolischen Herzinsuffizienz. Diese Art der Herzinsuffizienz kann auftreten, wenn der Herzmuskel steif und weniger dehnbar wird, was das Blutvolumen verringert, das in die Kammern einströmen kann.
- Herzklappenprobleme: Undichte Herzklappen können den normalen Fluss des Blutes während der Diastole stören, was zu einer unzureichenden Füllung der Herzkammern führt. Dies kann den Blutkreislauf beeinträchtigen und Symptome wie Ermüdung, Husten und Atemnot verursachen.
Symptome einer diastolischen Dysfunktion bei Hunden
Hunde mit diastolischen Herzproblemen zeigen häufig unspezifische Symptome, die aber auf Herzerkrankungen hinweisen können. Diese Symptome umfassen:
- Atembeschwerden oder Kurzatmigkeit, insbesondere nach körperlicher Anstrengung
- Schwäche und Ermüdung bei Aktivitäten, die der Hund vorher problemlos bewältigen konnte
- Husten, vor allem nachts oder im Liegen
- Bauchschwellungen durch Flüssigkeitsansammlungen (Aszites)
- Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit
- Schwächeanfälle oder plötzliche Ohnmachten (Synkopen)
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose einer diastolischen Dysfunktion erfordert eine gründliche Untersuchung durch den Tierarzt. Zu den gängigen diagnostischen Verfahren gehören:
- Echokardiographie (Herzultraschall): Ein Ultraschall des Herzens zeigt, wie gut sich die Herzkammern während der Diastole füllen, und gibt Aufschluss über den Zustand des Herzmuskels.
- Röntgenbilder: Röntgenaufnahmen können Vergrößerungen des Herzens und Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge erkennen.
- EKG (Elektrokardiogramm): Dies misst die elektrische Aktivität des Herzens und kann auf Unregelmäßigkeiten hinweisen.
- Bluttests: Diese können helfen, den allgemeinen Gesundheitszustand zu beurteilen und Anzeichen für eine Herzinsuffizienz oder andere Erkrankungen zu erkennen.
Die Behandlung von diastolischen Herzproblemen hängt von der Ursache ab. Zu den häufigsten Behandlungsansätzen gehören:
- Medikamente: Diuretika können eingesetzt werden, um überschüssige Flüssigkeit zu reduzieren und die Herzarbeit zu erleichtern. ACE-Hemmer und Beta-Blocker können den Herzmuskel entlasten und die Funktion verbessern.
- Ernährungsanpassungen: Eine natriumarme Ernährung kann helfen, den Blutdruck zu kontrollieren und das Herz zu entlasten.
- Regelmäßige Bewegung: Ein moderates Trainingsprogramm kann die Herzgesundheit fördern, sollte jedoch immer in Absprache mit dem Tierarzt erfolgen.
Fazit
Die Diastole ist eine entscheidende Phase des Herzzyklus bei Hunden, da sie das Herz mit Blut füllt und die Grundlage für eine gesunde Herzfunktion legt. Störungen der Diastole, wie bei diastolischer Dysfunktion oder hypertropher Kardiomyopathie, können ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung sind entscheidend, um die Herzfunktion zu stabilisieren und die Lebensqualität des Hundes zu erhalten.