Was ist Bluthochdruck beim Hund?
Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, beschreibt einen erhöhten Druck des Blutflusses in den Blutgefäßen eines Hundes. Der Blutdruck ist die Kraft, mit der das Blut vom Herzen durch den Körper gepumpt wird. Normale Blutdruckwerte bei Hunden liegen zwischen 130 mmHg (Systole) und 70 mmHg (Diastole). Diese Werte können je nach Rasse, Geschlecht und Alter variieren, wobei Rüden und ältere Hunde tendenziell höhere Blutdruckwerte haben.
Ursachen von Bluthochdruck beim Hund
Es gibt drei Arten von Bluthochdruck beim Hund:
- Situationsbedingte Hypertonie: Tritt in Stresssituationen auf und normalisiert sich nach deren Ende wieder.
- Sekundäre Hypertonie: Die häufigste Form, verursacht durch andere Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Übergewicht, Hyperkalzämie (erhöhter Kalziumgehalt), Nieren- und Lebererkrankungen oder Medikamente.
- Idiopathische Hypertonie: Ohne erkennbare Ursache, seltener als die sekundäre Hypertonie.
Symptome von Bluthochdruck beim Hund
Bluthochdruck beim Hund kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen:
- Nasenbluten: Kann ein Symptom sein, oft jedoch durch Hyperkalzämie verursacht.
- Vermehrte Urinausscheidung: Ein weiteres Symptom von Bluthochdruck.
- Augenveränderungen: Blutungen im Bereich der Netzhaut, Ablösung der Netzhaut, mögliche Erblindung bei schweren Verläufen.
- Allgemeine Symptome: Veränderungen sind von außen meist nicht sichtbar, können aber Sehstörungen oder Verhaltensänderungen umfassen.
Diagnose von Bluthochdruck beim Hund
Die Diagnose erfolgt durch Blutdruckmessung beim Tierarzt:
- Direkte Messung: Über einen Katheter, der in ein Blutgefäß eingeführt wird.
- Indirekte Messung: Mittels einer Manschette.
Da die Aufregung beim Tierarzt zu situationsbedingtem Bluthochdruck führen kann (ähnlich dem “Weißkittel-Effekt” bei Menschen), sind wiederholte Messungen nötig. Blut- und Urinuntersuchungen helfen, zugrunde liegende Erkrankungen auszuschließen.
Behandlung von Bluthochdruck beim Hund
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache:
- Grunderkrankungen behandeln: Zum Beispiel Nierenerkrankungen oder Übergewicht.
- Blutdrucksenkende Mittel (Antihypertensiva): Besonders ACE-Hemmer, wenn der Blutdruck zu hoch ist oder Organschäden drohen.
Bei mildem Bluthochdruck ist möglicherweise keine spezielle Therapie notwendig.
Prognose von Bluthochdruck beim Hund
Mit Medikamenten lässt sich der Blutdruck in der Regel kontrollieren, sodass die Lebensqualität des Hundes nicht eingeschränkt ist. Die Prognose hängt von der zugrunde liegenden Erkrankung ab. Bei Nierenerkrankungen kann der Bluthochdruck die Nierenfunktion weiter verschlechtern, was die Lebenserwartung beeinträchtigt.
In seltenen Fällen kann Bluthochdruck zu schweren Organschäden führen, besonders an den Augen (Retinopathie) oder durch Aneurysmen. Solche Fälle müssen sofort behandelt werden.
Vorbeugung von Bluthochdruck beim Hund
Vorbeugende Maßnahmen umfassen:
- Ausreichend Bewegung: Trainierte Hunde haben einen niedrigeren Blutdruck.
- Gesundes Körpergewicht: Übergewicht vermeiden.
- Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen: Zur Früherkennung und Kontrolle des Blutdrucks.
Wann zum Tierarzt?
Bei Verdacht auf Bluthochdruck, Sehstörungen oder vermehrter Urinausscheidung sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Eine regelmäßige Kontrolle ist wichtig, besonders wenn bereits Bluthochdruck diagnostiziert wurde oder der Hund Medikamente einnimmt, die den Blutdruck beeinflussen.
Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können schwerwiegende Folgen verhindern und die Gesundheit und Lebensqualität Deines Hundes erhalten.