Blepharospasmus

Blepharospasmus bezeichnet unkontrollierte, wiederholte und schmerzhafte Kontraktionen der Augenlider, bei denen die Augenlider unfreiwillig zusammengekniffen werden. Diese unwillkürliche Bewegung kann entweder einseitig (auf einem Auge) oder beidseitig (auf beiden Augen) auftreten. Blepharospasmus kann sowohl bei Menschen als auch bei Tieren, wie zum Beispiel Hunden, vorkommen.

Ursachen für Blepharospasmus bei Hunden

  • Augenerkrankungen:
    • Bindehautentzündung (Konjunktivitis): Entzündungen der Bindehaut können zu Reizungen führen, die den Hund dazu veranlassen, seine Augenlider wiederholt zu schließen, um Schmerzen oder Unbehagen zu lindern.
    • Hornhautverletzungen oder -Entzündungen: Verletzungen oder Infektionen der Hornhaut (z.B. durch Kratzer oder Fremdkörper im Auge) können ebenfalls dieses Symptom hervorrufen.
    • Trockenes Auge (Keratokonjunktivitis sicca): Eine unzureichende Tränenproduktion, die zu einer Austrocknung der Augenoberfläche führt, kann ebenfalls den Blepharospasmus auslösen, da der Hund versucht, das Auge durch Blinzeln zu befeuchten.
  • Schmerzhafte Reaktionen: Schmerzen im Augenbereich, die durch entzündliche Prozesse oder mechanische Reizungen verursacht werden, können zu unwillkürlichen Augenlidbewegungen führen.
  • Neurologische Erkrankungen: Schädigungen des Nervensystems, die das Gebiet des Gesichtsnervs betreffen, können zu einem Blepharospasmus führen. Dies schließt auch Erkrankungen wie Nervenschäden oder Tumore ein, die die Kontrolle der Augenmuskeln beeinträchtigen.
  • Stress und Angst: In einigen Fällen können auch emotionale Auslöser wie Angst oder Stress bei Hunden den Blepharospasmus begünstigen, insbesondere wenn der Hund auf ungewöhnliche oder unangenehme Reize reagiert.
  • Vergiftungen: Bestimmte Vergiftungen, zum Beispiel durch giftige Pflanzen oder chemische Substanzen, können den Blepharospasmus als Nebenwirkung hervorrufen.

Anzeichen und Symptome bei Hunden

Der Blepharospasmus äußert sich bei Hunden durch häufiges und wiederholtes Blinzeln oder Kneifen der Augenlider. Weitere Anzeichen können sein:

  • Häufiges Blinzeln oder Zucken der Augenlider
  • Unwillkürliche Schließung eines oder beider Augen
  • Rötung oder Schwellung der Augenlider
  • Empfindlichkeit gegenüber Berührungen oder hellen Lichtern
  • Verstärkter Tränenfluss oder sichtbare Absonderungen aus dem Auge
  • Schwierigkeiten, die Augen normal zu öffnen bzw. geöffnet zu halten
  • Eingeschränktes Sehvermögen

Diagnose

Die Diagnose des Blepharospasmus erfolgt in der Regel durch eine klinische Untersuchung, bei der der Tierarzt die Augen des Hundes auf Entzündungen, Verletzungen oder andere Auffälligkeiten untersucht. Zu den diagnostischen Verfahren gehören:

  • Augenuntersuchung: Untersuchung auf Entzündungen, Verletzungen oder Fremdkörper im Auge
  • Tränenproduktionstest: Zur Überprüfung, ob eine unzureichende Tränenproduktion vorliegt (z.B. bei trockenem Auge)
  • Neurologische Untersuchung: Um festzustellen, ob eine neurologische Ursache für den Blepharospasmus vorliegt
  • Bildgebende Verfahren: In einigen Fällen kann eine Ultraschalluntersuchung oder Röntgenaufnahme erforderlich sein, um die Ursachen tieferliegender Strukturen wie der Hornhaut oder des Nervensystems zu untersuchen.

Behandlung

Die Behandlung des Blepharospasmus hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab.

  • Wird der Blepharospasmus durch Augenkrankheiten wie Bindehautentzündung oder Hornhautverletzungen verursacht, erfolgt die Behandlung mit Medikamenten wie Antibiotika, entzündungshemmenden Mitteln oder feuchtigkeitsspendenden Augentropfen.
  • Bei der Diagnose von trockenem Auge kann eine Behandlung mit speziellen Tränenersatzmitteln und gegebenenfalls mit Medikamenten, die die Tränenproduktion anregen, erforderlich sein.
  • Wenn der Blepharospasmus schmerzbedingt auftritt, kann eine Schmerzbehandlung oder die Verwendung von entzündungshemmenden Medikamenten helfen, die Symptome zu lindern.
  • Bei neurologischen Ursachen kann eine gezielte Therapie notwendig sein, um die zugrunde liegende Erkrankung zu behandeln.
  • In Fällen, in denen der Blepharospasmus durch Stress oder Angst verursacht wird, können beruhigende Maßnahmen oder Verhaltensmodifikationstechniken hilfreich sein.
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