Aspergillose

Aspergillose ist eine Pilzinfektion, die durch Schimmelpilze der Gattung Aspergillus verursacht wird. Diese Infektion kann bei Hunden unterschiedliche Organe betreffen, am häufigsten jedoch die Nasen- und Nasennebenhöhlen (nasale Aspergillose) sowie seltener die Lunge und andere innere Organe (systemische Aspergillose). Der Pilz ist weit verbreitet in der Umwelt, vor allem in verrottenden organischen Materialien, wie Kompost, Heu oder feuchtem Boden, und Hunde können sich durch das Einatmen von Sporen infizieren.

Ursachen der Aspergillose #

Die Aspergillus-Pilze sind allgegenwärtig in der Umwelt, und Hunde infizieren sich meist durch das Einatmen von Sporen. Diese Sporen gelangen in die Atemwege und können dort eine Infektion auslösen, wenn das Immunsystem des Hundes geschwächt oder überfordert ist. Die Aspergillose tritt häufiger bei Hunderassen mit längerer Schnauze (Dolichocephale Rassen) auf, da diese besonders anfällig für Infektionen der Nasennebenhöhlen sind.

Bestimmte Faktoren erhöhen das Risiko für eine Aspergillose-Infektion:

  • Geschwächtes Immunsystem: Hunde mit Erkrankungen wie Krebs, Autoimmunerkrankungen oder langfristiger Kortikosteroid-Behandlung sind anfälliger für diese Infektion.
  • Rassenanfälligkeit: Einige Rassen, wie Deutsche Schäferhunde, scheinen ein höheres Risiko für eine systemische Aspergillose zu haben.

Formen der Aspergillose #

Es gibt zwei Hauptformen der Aspergillose bei Hunden:

  1. Nasale Aspergillose: Diese Form der Aspergillose betrifft die Nasenhöhlen und die Nasennebenhöhlen des Hundes. Sie ist die häufigste Form bei Hunden und kann durch das Einatmen von Pilzsporen entstehen.
  2. Systemische oder disseminierte Aspergillose: Diese schwerwiegendere Form der Infektion betrifft innere Organe, einschließlich der Lunge, Wirbelsäule, Leber oder Nieren, und tritt auf, wenn der Pilz über den Blutkreislauf in verschiedene Körperbereiche gelangt. Sie ist seltener, aber gefährlicher und betrifft häufig Hunde mit einem geschwächten Immunsystem.

Symptome der Aspergillose bei Hunden #

Die Symptome der Aspergillose hängen davon ab, welche Form der Infektion der Hund hat:

Nasale Aspergillose:

  • Nasenbluten oder blutiger Nasenausfluss (oft nur auf einer Seite).
  • Niesen, oft heftig und anhaltend.
  • Schwellungen oder Schmerzen im Bereich der Nase oder des Gesichts.
  • Geschwollene Lymphknoten.
  • Verlust des Geruchssinns.
  • Verkrustungen oder Entzündungen in der Nase.
  • In schweren Fällen kann es zu Knochenschäden im Bereich der Nasennebenhöhlen kommen.

Systemische Aspergillose:

  • Fieber, das auf keine Behandlung anspricht.
  • Schwäche und Gewichtsverlust.
  • Schmerzen in den Gelenken oder der Wirbelsäule (oft verursacht durch eine Infektion der Knochen).
  • Husten oder Atemnot (bei Befall der Lunge).
  • Nierenversagen oder andere Organkomplikationen.
  • Neurologische Symptome, wenn das Zentralnervensystem betroffen ist.

Diagnose der Aspergillose #

Die Diagnose der Aspergillose erfordert eine gründliche Untersuchung durch einen Tierarzt, da die Symptome denen anderer Infektionen oder Krankheiten ähneln können. Zu den häufigsten diagnostischen Verfahren gehören:

  1. Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird den Hund gründlich untersuchen, besonders den Nasenausfluss, das Naseninnere und die Gesichtsknochen.
  2. Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen oder CT-Scans der Nase und des Schädels helfen, mögliche Knochenschäden oder Pilzwachstum in den Nasennebenhöhlen zu erkennen
    Bei systemischer Aspergillose können auch Ultraschalluntersuchungen oder CT-Scans der inneren Organe erforderlich sein.
  3. Nasenspülung und Biopsie: Eine Spülung der Nasenhöhlen oder eine Gewebeprobe (Biopsie) aus der Nasenschleimhaut kann verwendet werden, um den Pilz zu identifizieren und die Diagnose zu bestätigen.
  4. Bluttests: Blutuntersuchungen auf Aspergillus-Antikörper oder eine Kultur von Nasenabstrichen können helfen, die Infektion zu diagnostizieren.
  5. Kultur und Mikroskopie: Eine Pilzkultur und mikroskopische Untersuchung von Nasenabstrichen oder Biopsien können durchgeführt werden, um Aspergillus-Pilze direkt nachzuweisen.

Behandlung der Aspergillose bei Hunden #

Die Behandlung der Aspergillose hängt von der Form der Infektion ab:

Behandlung der nasalen Aspergillose:

  • Antimykotische Medikamente: Die häufigste Behandlung für nasale Aspergillose ist die Anwendung von antimykotischen Medikamenten direkt in die Nasennebenhöhlen. Dies wird oft durch eine lokale Spülung mit Medikamenten wie Clotrimazol oder Enilconazol durchgeführt, die unter Narkose verabreicht werden.
  • In einigen Fällen können auch systemische Antimykotika wie Itraconazol oder Fluconazol oral verabreicht werden, um die Infektion zu behandeln.
  • Regelmäßige Nachkontrollen und möglicherweise mehrere Behandlungen sind notwendig, um den Pilz vollständig zu beseitigen.

Behandlung der systemischen Aspergillose:

  • Diese Form der Aspergillose erfordert eine aggressive Therapie mit systemischen Antimykotika wie Voriconazol, Itraconazol oder Amphotericin B. Diese Medikamente können über einen längeren Zeitraum (mehrere Monate) verabreicht werden.
  • In schweren Fällen, insbesondere bei einer Infektion der Wirbelsäule oder innerer Organe, kann eine chirurgische Intervention erforderlich sein.
  • Die Prognose bei systemischer Aspergillose ist in der Regel schlechter als bei nasaler Aspergillose, und die Behandlung kann langwierig und intensiv sein.

Prognose #

Die Prognose für Hunde mit nasaler Aspergillose ist bei frühzeitiger Diagnose und geeigneter Behandlung meist gut. Allerdings können Rückfälle auftreten, und einige Hunde benötigen mehrere Behandlungen, um die Infektion vollständig zu beseitigen.

Bei Hunden mit systemischer Aspergillose ist die Prognose deutlich schlechter, da diese Form der Erkrankung schwieriger zu behandeln ist und häufig lebenswichtige Organe betrifft. Hunde mit einem geschwächten Immunsystem haben ein höheres Risiko für schwerwiegende Komplikationen.

Vorbeugung #

Da Aspergillose durch das Einatmen von Pilzsporen verursacht wird, ist es schwierig, die Infektion vollständig zu verhindern. Hier sind einige Vorsichtsmaßnahmen, die das Risiko verringern können:

  • Saubere Umgebung: Vermeide den Kontakt deines Hundes mit feuchten, verrottenden organischen Materialien, wie verrottendem Heu, Kompost oder Laub.
  • Gesunde Immunität: Stärkung des Immunsystems deines Hundes durch eine gesunde Ernährung und regelmäßige tierärztliche Untersuchungen.
  • Schnelle Behandlung: Bei ersten Anzeichen von Nasenproblemen wie Nasenbluten, Niesen oder anhaltendem Nasenausfluss sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden.

Fazit #

Aspergillose ist eine ernste Pilzinfektion bei Hunden, die in verschiedenen Formen auftreten kann. Während die nasale Aspergillose meist gut behandelbar ist, ist die systemische Aspergillose schwieriger zu therapieren und hat eine schlechtere Prognose. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung sind entscheidend, um die bestmöglichen Heilungschancen zu gewährleisten.

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