Asepsis bezeichnet in der Medizin und Tiermedizin die Gesamtheit der Maßnahmen, die dazu dienen, das Eindringen von Keimen wie Bakterien, Viren oder Pilzen in Wunden, sterile Bereiche oder während eines chirurgischen Eingriffs zu verhindern. Ziel der Asepsis ist es, eine Infektion zu verhindern und sterile Bedingungen zu schaffen und aufrechtzuerhalten. Asepsis ist besonders wichtig bei Operationen, Wundbehandlungen und anderen invasiven Verfahren bei Hunden.

Wann wird Asepsis bei Hunden angewendet?

Die Prinzipien der Asepsis werden in der Tiermedizin bei zahlreichen Gelegenheiten angewendet, um das Risiko von Infektionen zu minimieren. Zu den häufigsten Einsatzbereichen gehören:

  1. Chirurgische Eingriffe: Bei Operationen ist es unerlässlich, aseptische Techniken anzuwenden, um das Risiko einer postoperativen Infektion zu minimieren. Dies umfasst die Sterilisation der chirurgischen Instrumente, die Vorbereitung des Operationsfeldes und das Tragen steriler Kleidung durch das chirurgische Team.
  2. Wundversorgung: Bei der Behandlung von offenen Wunden oder chirurgischen Wunden wird Asepsis angewendet, um zu verhindern, dass Keime in die Wunde eindringen und eine Infektion verursachen.
  3. Injektionen und Katheterisierung: Aseptische Techniken werden auch bei der Verabreichung von Injektionen oder dem Legen eines Venenzugangs verwendet, um eine Keimverschleppung in den Blutkreislauf zu vermeiden.
  4. Diagnostische Verfahren: Bei invasiven diagnostischen Verfahren, wie einer Feinnadelaspiration oder einer Punktion, werden ebenfalls aseptische Maßnahmen angewendet, um das Risiko von Infektionen zu verringern.

Techniken der Asepsis

Die Asepsis beruht auf einer Reihe von Maßnahmen und Techniken, die darauf abzielen, die Keimbelastung zu minimieren. Hier sind die wichtigsten Methoden:

  1. Sterilisation von Instrumenten: Alle chirurgischen Instrumente, Nadeln und Katheter müssen vor dem Gebrauch gründlich sterilisiert werden, um jegliche Mikroorganismen abzutöten. Dies erfolgt in der Regel durch den Einsatz eines Autoklaven, der Instrumente mit Dampf unter Druck sterilisiert.
  2. Desinfektion des Operationsfeldes: Vor einem chirurgischen Eingriff wird die Haut des Hundes am Operationsfeld gründlich gereinigt und mit einem antiseptischen Mittel (z. B. Chlorhexidin oder Povidon-Iod) desinfiziert. Dies tötet Keime auf der Haut ab und verhindert deren Eindringen in die Wunde.
  3. Sterile Kleidung und Handschuhe: Das chirurgische Team trägt sterile Handschuhe, Kittel, Mundschutz und Kopfbedeckungen, um das Risiko der Keimübertragung auf den Hund zu minimieren.
  4. Sterile Abdeckungen: Während des Eingriffs werden sterile Tücher oder Abdeckungen verwendet, um den chirurgischen Bereich abzudecken und zu verhindern, dass Keime aus der Umgebung in die Wunde gelangen.
  5. Hygienische Händedesinfektion: Vor jedem Eingriff oder invasiven Verfahren ist eine gründliche Händedesinfektion des gesamten Teams erforderlich. Dies geschieht durch Waschen der Hände mit antiseptischer Seife und die Verwendung eines Desinfektionsmittels, um Bakterien, Viren und Pilze zu entfernen.
  6. Steriles Arbeitsumfeld: Der Operationssaal muss steril und frei von potenziellen Kontaminationsquellen gehalten werden. Dies erfordert regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Oberflächen und Ausrüstung im Operationsbereich.

Asepsis im Vergleich zur Antisepsis

Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Asepsis und Antisepsis zu verstehen:

  • Asepsis zielt darauf ab, Sterilität zu gewährleisten und jeglichen Kontakt mit Mikroorganismen zu verhindern. Das bedeutet, dass alle Maßnahmen darauf abzielen, zu verhindern, dass Keime in den sterilen Bereich gelangen.
  • Antisepsis bezieht sich auf die Reduktion der Keimbelastung auf lebendem Gewebe durch die Verwendung von antiseptischen Mitteln, die Mikroorganismen abtöten oder inaktivieren. Dies wird typischerweise bei der Wunddesinfektion oder der Vorbereitung des Operationsfeldes verwendet.

Bedeutung der Asepsis bei chirurgischen Eingriffen

Die Anwendung aseptischer Techniken während einer Operation ist entscheidend, um das Risiko einer postoperativen Infektion zu minimieren. Infektionen nach chirurgischen Eingriffen können schwerwiegende Komplikationen verursachen, wie zum Beispiel:

  • Wundinfektionen, die zu Schmerzen, Schwellungen, Eiterbildung und verzögerter Heilung führen.
  • Sepsis, eine lebensbedrohliche systemische Infektion, die auftreten kann, wenn Bakterien in den Blutkreislauf gelangen.
  • Infektionen von Implantaten oder chirurgischen Materialien, wie z. B. Platten, Schrauben oder Nähten, die in den Körper eingebracht werden.

Risiken einer mangelnden Asepsis

Wenn aseptische Techniken nicht korrekt angewendet werden, besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Die Hauptgefahren sind:

  1. Wundinfektionen: Eine Infektion kann auftreten, wenn Keime in eine offene Wunde eindringen. Dies kann zu einer Entzündung, Eiterbildung und Gewebeschädigung führen.
  2. Systemische Infektionen: Keime, die durch ein nicht aseptisches Verfahren in den Körper gelangen, können zu Blutvergiftungen (Sepsis) führen, was lebensbedrohlich sein kann.
  3. Verzögerte Heilung: Infektionen verlangsamen den Heilungsprozess erheblich und können zu Komplikationen führen, die zusätzliche chirurgische Eingriffe oder längere Behandlungszeiten erfordern.

Vorbeugung von Infektionen bei Wundbehandlungen

Auch bei der Behandlung offener Wunden oder chirurgischer Schnitte zu Hause sind aseptische Maßnahmen entscheidend, um Infektionen zu verhindern. Hier sind einige Tipps für die Wundversorgung:

  1. Hände waschen: Vor der Behandlung einer Wunde immer gründlich die Hände waschen oder Handschuhe tragen.
  2. Verwendung von Desinfektionsmitteln: Wunden sollten mit einem antiseptischen Mittel gereinigt werden, um Keime abzutöten.
  3. Sterile Verbände: Verwende sterile Verbände oder Gaze, um die Wunde abzudecken und vor Umwelteinflüssen zu schützen.
  4. Regelmäßige Wundkontrolle: Die Wunde regelmäßig auf Rötungen, Schwellungen oder Eiterbildung überprüfen, die Anzeichen einer Infektion sein können.

Fazit

Asepsis ist ein zentraler Bestandteil der Tiermedizin, insbesondere bei chirurgischen Eingriffen und der Wundversorgung bei Hunden. Die Anwendung aseptischer Techniken sorgt dafür, dass Infektionen vermieden werden und die Heilung schnell und ohne Komplikationen verläuft. Von der Sterilisation der Instrumente bis zur Desinfektion der Haut – alle Maßnahmen zielen darauf ab, den Hund vor Keimen zu schützen und optimale Ergebnisse zu gewährleisten.

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