Was ist eine Elektromyografie (EMG) bei Tieren?
Die Elektromyografie (EMG) bei Tieren ist ein diagnostisches Verfahren, das die elektrischen Impulse misst, die bei Muskelbewegungen entstehen. Das EMG-Gerät zeichnet diese Impulse auf und stellt sie in Form einer Kurve und eines charakteristischen Geräuschs dar. Durch die Analyse dieser Kurve kann die Tierärztin oder der Tierarzt feststellen, ob Nerven oder Muskeln des Tieres geschädigt sind.
Wie wird eine Elektromyografie (EMG) bei Tieren durchgeführt?
Vor der Elektromyografie führt die Tierärztin oder der Tierarzt verschiedene neurologische Untersuchungen durch, um die betroffenen Nerven oder Muskeln zu identifizieren.
- Elektrodenplatzierung: Nadelförmige Elektroden werden in die Muskeln des Tieres eingeführt. Diese Elektroden messen die Muskelströme während der Muskelaktivität und in Ruhe.
- Messung: Die elektrischen Impulse werden bei spontaner Muskelarbeit und bei durch elektrische Stimulation ausgelöster Muskelarbeit aufgezeichnet.
- Analyse: Der Tierarzt analysiert die Kurven und Geräusche, die das EMG erzeugt, um Veränderungen und Anomalien festzustellen.
- Betäubung: Um willkürliche Bewegungen des Tieres zu vermeiden, wird es meist betäubt. Eine gründliche körperliche Untersuchung und eine Blutuntersuchung stellen sicher, dass die Narkose für das Tier sicher ist.
Wann wird eine Elektromyografie (EMG) bei Tieren angewandt?
Eine EMG wird durchgeführt, um Erkrankungen der Muskeln und peripheren Nerven zu diagnostizieren. Indikationen für eine EMG können sein:
- Steifer Gang: Wenn das Tier einen ungewöhnlich steifen Gang zeigt.
- Schwäche: Bei allgemeiner Schwäche oder Schwierigkeiten, den Kopf aufrecht zu halten.
- Schluckbeschwerden: Zur Abklärung von Schluckproblemen.
- Diagnosestellung: Um festzustellen, welcher Nerv geschädigt ist und wo die Schädigung liegt.
- Verlaufskontrolle: Um den Verlauf einer Erkrankung zu überwachen und die Wirksamkeit einer Therapie zu überprüfen.
Welche Risiken birgt eine Elektromyografie (EMG) bei Tieren?
Die EMG ist ein relativ sicheres Verfahren, aber es gibt einige potenzielle Risiken:
- Blutungen und Blutergüsse: Können an den Einstichstellen der Elektroden auftreten.
- Infektionen: Durch ausreichende Hygiene kann das Risiko von Infektionen und Entzündungen minimiert werden.
- Narkoserisiken: Bei der notwendigen Vollnarkose besteht ein gewisses Risiko für Komplikationen wie Kreislaufbeschwerden.
Die Elektromyografie ist ein wertvolles Werkzeug zur Diagnose und Überwachung von Muskel- und Nervenerkrankungen bei Tieren und hilft Tierärztinnen und Tierärzten, gezielte Behandlungspläne zu erstellen und den Krankheitsverlauf zu kontrollieren.