Was ist eine Darmspiegelung (Koloskopie) bei Tieren? 

Eine Darmspiegelung (Koloskopie) beim Tier ist ein diagnostisches Verfahren, bei dem die Tierärztin oder der Tierarzt mithilfe eines Endoskops die innere Struktur des Dickdarms untersucht. Das Endoskop wird durch den After in den Enddarm eingeführt, wodurch die Schleimhaut des Darms sichtbar wird.

Während der Darmspiegelung können Polypen, Geschwüre und Tumoren erkannt und Gewebeproben (Biopsien) entnommen werden. Ohne dieses Verfahren wäre eine Operation nötig, um das Innere des Darms zu betrachten.

Tierärztinnen und Tierärzte empfehlen eine Darmspiegelung, wenn das Tier Symptome zeigt, die auf eine Dickdarmerkrankung hinweisen und nicht durch andere Diagnoseverfahren festgestellt werden können. Symptome können Schmerzen und Probleme beim Kotabsatz, Blut im Kot sowie lang anhaltende Durchfälle oder Verstopfungen sein.

Wie wird eine Darmspiegelung (Koloskopie) bei Tieren durchgeführt? 

Die Darmspiegelung bei Tieren wird in Vollnarkose oder unter starker Sedierung durchgeführt. Damit der Darm gut einsehbar ist, sollte das Tier 12 bis 24 Stunden vor der Untersuchung nüchtern bleiben. Das Endoskop ist ein flexibler Schlauch mit einer Kamera an der Spitze.

  • Der Tierarzt führt das Endoskop vorsichtig in den Enddarm ein.
  • Die Schleimhaut wird auf Verdickungen, Rötungen, Polypen, Verengungen, Entzündungen und Tumoren untersucht.
  • Falls erforderlich, werden Gewebeproben (Biopsien) entnommen und im Labor untersucht.

Die Biopsien umfassen in der Regel nur die innere Darmschicht. Eine Vollschicht-Biopsie erfordert eine operative Öffnung des Bauches und Darms, was jedoch oft nicht notwendig ist, da die Endoskopie-Biopsien meist ausreichen.

Wann wird eine Darmspiegelung (Koloskopie) bei Tieren angewandt? 

Eine Darmspiegelung wird bei Tieren durchgeführt, wenn Symptome einer Darmerkrankung bestehen, die nicht durch andere Diagnoseverfahren festgestellt werden können. Zu den Symptomen zählen Durchfall, Verstopfung, Abmagerung, unklare Bauchschmerzen, Schmerzen beim Kotabsatz und Blut im Kot.

Mögliche Diagnosen durch eine Darmspiegelung umfassen:

  • Darmentzündungen (z.B. Inflammatory Bowel Disease, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen)
  • Darminfektionen mit Pilzen oder Bakterien
  • Gutartige und bösartige Tumoren
  • Geschwüre (Ulzera)
  • Darmpolypen
  • Aussackungen (Divertikel)
  • Engstellen des Darms (Stenosen)
  • Ineinanderstülpen von Darmabschnitten (Invagination)
  • Blutungen
  • Fremdkörper
  • Parasiten

Welche Risiken birgt eine Darmspiegelung (Koloskopie) bei Tieren? 

Die Darmspiegelung bei Tieren ist im Allgemeinen risikoarm. Dennoch bestehen einige potenzielle Risiken:

  • Narkoserisiko: Da die Untersuchung unter Vollnarkose durchgeführt wird, besteht ein gewisses Risiko, das durch eine vorherige Überprüfung des Allgemeinzustands des Tieres minimiert werden kann.
  • Verletzung des Darms: In seltenen Fällen kann der Dickdarm verletzt oder durchbrochen werden.
  • Nachblutungen: Bei der Entnahme von Gewebeproben können Nachblutungen auftreten.
  • Infektionen: Sehr selten kann es nach der Darmspiegelung zu Infektionen kommen.

Die Darmspiegelung bietet eine wertvolle diagnostische Methode, um verschiedene Darmerkrankungen bei Tieren zu identifizieren und zu behandeln.

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