Ein Assistenzhund kann eine wertvolle Unterstützung für Menschen mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen sein. Er wird speziell ausgebildet, um im Alltag zu helfen und die Lebensqualität seines Besitzers erheblich zu verbessern. Der Weg zu einem Assistenzhund erfordert jedoch sorgfältige Planung und mehrere Schritte.
Der Weg zu einem Assistenzhund ist anspruchsvoll, aber lohnend. Mit der richtigen Vorbereitung, Unterstützung und Geduld kann ein Assistenzhund eine unschätzbare Hilfe im Alltag sein und die Lebensqualität erheblich verbessern. Es ist wichtig, sich gut zu informieren und die notwendigen Schritte sorgfältig zu planen, um den passenden Assistenzhund zu finden.
Schritt 1: Bedarfsfeststellung
Zunächst sollte festgestellt werden, ob ein Assistenzhund tatsächlich der richtige Helfer ist. Dies kann in Zusammenarbeit mit einem Arzt, Therapeuten oder einer anderen Fachperson geschehen, die die individuellen Bedürfnisse und die Lebenssituation bewertet.
Schritt 2: Passende Assistenzhund-Art ermitteln
Es gibt verschiedene Arten von Assistenzhunden, je nach Bedarf:
- Blindenführhunde: Helfen Menschen mit Sehbehinderungen oder Blindheit.
- Signalhunde: Unterstützen Menschen mit Hörbeeinträchtigungen, indem sie auf Geräusche aufmerksam machen.
- Mobilitätshunde: Helfen bei körperlichen Einschränkungen, indem sie Türen öffnen, Gegenstände aufheben oder beim Gehen unterstützen.
- PTBS-Assistenzhunde: Unterstützen Menschen mit posttraumatischen Belastungsstörungen oder anderen psychischen Erkrankungen.
- Diabetikerwarnhunde: Erkennen frühzeitig Blutzuckerschwankungen und warnen ihren Besitzer.
Wie bekomme ich einen Assistenzhund? Spezielle Organisationen in DACH
Wende Dich an spezialisierte Organisationen oder zertifizierte Hundetrainer, die Assistenzhunde ausbilden. Bei der Auswahl ist es wichtig, auf die Erfahrung der Organisation und die Qualität der Ausbildung zu achten.
Wie bekomme ich einen Assistenzhund in Deutschland?
In Deutschland gibt es verschiedene anerkannte Organisationen, die auf die Ausbildung von Assistenzhunden spezialisiert sind. Dazu gehören Vereine und Stiftungen, die Blindenführhunde, Signalhunde, Mobilitätshunde und andere Assistenzhundearten ausbilden. Es gibt in Deutschland jedoch keine einheitliche staatliche Regulierung für die Ausbildung von Assistenzhunden.
Daher ist es besonders wichtig, auf Qualitätszertifikate zu achten, wie z.B. vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) oder vom Bundesverband für Assistenzhunde (BHV).
Die Finanzierung von Assistenzhunden kann durch verschiedene Quellen erfolgen. Einige Krankenkassen übernehmen unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für einen Blindenführhund. Andere Assistenzhunde müssen meist privat finanziert werden, wobei Unterstützung durch Stiftungen oder Spendenaktionen möglich ist.
Wie bekomme ich einen Assistenzhund in Österreich?
Auch in Österreich gibt es spezialisierte Einrichtungen und Trainer, die Assistenzhunde ausbilden. Der Österreichische Blinden- und Sehbehindertenverband (ÖBSV) ist eine wichtige Anlaufstelle für Blindenführhunde. Für andere Assistenzhundearten gibt es ebenfalls spezialisierte Organisationen und private Trainer. In Österreich gibt es strenge Anforderungen für die Ausbildung von Blindenführhunden. Diese müssen speziellen Normen entsprechen und die Hunde sowie ihre Ausbilder müssen zertifiziert sein. Für andere Assistenzhunde gibt es weniger strikte Vorgaben, aber auch hier sind Organisationen, die nach hohen Standards arbeiten, zu bevorzugen.
Ähnlich wie in Deutschland können die Kosten für Blindenführhunde unter bestimmten Bedingungen von der Krankenkasse übernommen werden. Für andere Arten von Assistenzhunden müssen die Kosten meist durch private Mittel, Stiftungen oder Spenden gedeckt werden.
Wie bekomme ich einen Assistenzhund in der Schweiz?
In der Schweiz gibt es mehrere anerkannte Organisationen und Stiftungen, die sich auf die Ausbildung und Vermittlung von Assistenzhunden spezialisiert haben. Zu den bekanntesten gehören die Stiftung Schweizerische Schule für Blindenführhunde in Allschwil und die Verein Tiere als Therapie (TAT), die verschiedene Assistenzhundetypen ausbilden, darunter Blindenführhunde, Signalhunde und Mobilitätshunde.
Die Ausbildung von Assistenzhunden in der Schweiz unterliegt strengen Qualitätsanforderungen. Organisationen, die Assistenzhunde ausbilden, orientieren sich oft an den Richtlinien der International Guide Dog Federation (IGDF) oder der Assistance Dogs International (ADI).
Die Finanzierung von Assistenzhunden kann in der Schweiz eine Herausforderung darstellen, da die Kosten oft hoch sind. Die Krankenversicherung übernimmt in der Regel die Kosten für Blindenführhunde, während die Finanzierung anderer Assistenzhundetypen meist privat erfolgt. Es gibt jedoch auch Stiftungen und Vereine, die finanzielle Unterstützung bieten, etwa die Pro Infirmis oder Procap Schweiz, die Menschen mit Behinderungen helfen, einen Teil der Kosten zu decken. Es lohnt sich, frühzeitig bei diesen Organisationen nach Unterstützungsmöglichkeiten zu fragen.
Schritt 3: Organisation auswählen, Finanzierung klären
Ein Assistenzhund ist mit erheblichen Kosten verbunden, sowohl für die Ausbildung als auch für die laufenden Unterhaltskosten.
In einigen Fällen können Kosten durch Krankenkassen, Sozialversicherungen oder Stiftungen übernommen oder bezuschusst werden. Es ist ratsam, sich frühzeitig über mögliche Finanzierungshilfen zu informieren und die nötigen Anträge zu stellen.
Schritt 4: Ausbildungszeit und Übergangsphase
Die Ausbildung eines Assistenzhundes dauert in der Regel mehrere Monate bis Jahre, je nach Komplexität der Aufgaben. Einige Organisationen bieten bereits fertig ausgebildete Hunde an, während in anderen Fällen der Hund zusammen mit dem zukünftigen Besitzer ausgebildet wird. Die Ausbildung beinhaltet auch das Training des Besitzers, damit dieser lernt, wie er den Hund effektiv einsetzen kann.
Nachdem der Assistenzhund ausgebildet ist, folgt eine Übergangsphase, in der sich Hund und Besitzer aneinander gewöhnen und gemeinsam lernen, den Alltag zu bewältigen. Hierbei wird der Besitzer weiterhin von der ausbildenden Organisation oder dem Trainer unterstützt.
Auch nach der Ausbildung ist eine regelmässige Nachbetreuung wichtig, um sicherzustellen, dass der Assistenzhund weiterhin gut arbeitet und eventuelle Probleme schnell behoben werden können.