Speziesmus (engl. speciesism) ist ein Begriff aus der Ethik und Tierrechtsphilosophie. Er beschreibt die Diskriminierung von Lebewesen aufgrund ihrer Artzugehörigkeit – ähnlich wie Rassismus oder Sexismus auf ethnischer bzw. geschlechtlicher Zugehörigkeit beruhen.

Begriffsentstehung

Der Begriff wurde in den 1970er-Jahren durch den britischen Psychologen Richard D. Ryder geprägt und später vom Philosophen Peter Singer popularisiert.

Speziesistische Haltungen zeigen sich zum Beispiel darin, dass Menschen das Leben von Tieren als grundsätzlich weniger wertvoll erachten als das menschliche – selbst bei vergleichbarem Empfindungs- und Leidensvermögen. Während Hunde und Katzen bei Tierhaltern meistens als Familienmitglieder gelten, werden Schweine, Rinder oder Hühner in der Massentierhaltung routinemässig getötet – ein klassisches Beispiel für speziesistisches Denken.

Der Begriff Speziesmus fordert ein Umdenken im Umgang mit Tieren, insbesondere in den Bereichen Ernährung, Forschung, Unterhaltung und Heimtierhaltung.

Auch unter Tierfreunden sorgt der Begriff immer wieder für Diskussionen, weil er unser tägliches Handeln infrage stellt – allerdings meist ohne einfache Antworten.

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