In einer Welt, die sich immer schneller zu drehen scheint, sind auch die täglichen Gassirunden oft hektisch und gehetzt. Doch was wäre, wenn Du und Dein Hund beim Spazierengehen bewusst entschleunigen könntet? Der sogenannte SlowMo Spaziergang bietet genau diese Möglichkeit. Er hilft nicht nur Deinem Hund, zur Ruhe zu kommen, sondern auch Dir als Halter. Hier erfährst Du, wie Du mit einer einfachen Leine und gezielten Techniken Stress abbauen und wieder mehr Achtsamkeit in Euren Alltag bringen kannst.
Warum sind unsere Spaziergänge oft zu schnell?
Im Alltag hetzen wir von einem Termin zum nächsten. Selbst beim Spaziergang mit dem Hund fallen wir oft in dieses Muster. Viele Hundebesitzer erledigen das Gassigehen, um es schnell hinter sich zu bringen, und auch Hunde spüren diese Hektik. Sie ziehen an der Leine, wechseln ständig die Richtung oder scheinen unruhig und überfordert zu sein. Dabei vergessen wir oft, dass Spaziergänge nicht nur der körperlichen Auslastung dienen, sondern auch eine Möglichkeit bieten, gemeinsam Entspannung und Ruhe zu finden.
Was ist ein SlowMo Spaziergang?
Der SlowMo Spaziergang ist genau das Gegenteil des hektischen Gassigehens. Es handelt sich um einen bewussten, langsamen Spaziergang, bei dem der Fokus darauf liegt, achtsam zu sein und die Umgebung in Ruhe zu erkunden. Statt in einem schnellen Tempo durch den Park zu laufen, wird hier das Tempo drastisch reduziert. Das Ziel ist es, dass sowohl Du als auch Dein Hund entschleunigen, indem Ihr Euch Zeit nehmt, den Moment zu genießen und Stress loszulassen.
Wie funktioniert der SlowMo Spaziergang?
Beim SlowMo Spaziergang geht es um bewusste Langsamkeit und das Schaffen einer entspannten Atmosphäre für Mensch und Hund. Hier sind einige einfache Schritte, wie Du diesen besonderen Spaziergang gestalten kannst:
- Wähle eine ruhige Umgebung: Suche Dir einen Ort, an dem Du und Dein Hund Euch wohlfühlt. Das kann ein ruhiger Park, ein Waldweg oder eine Wiese sein. Es ist wichtig, dass die Umgebung nicht zu hektisch ist, um den Fokus auf die Entspannung legen zu können.
- Verwende eine normale Leine: Für den SlowMo Spaziergang brauchst Du keine spezielle Ausrüstung. Eine normale, etwas längere Leine (keine Flexileine) ist völlig ausreichend. Die Leine sollte so locker wie möglich gehalten werden, sodass Dein Hund sich frei bewegen kann, ohne dass Du ihn ständig korrigieren musst.
- Langsames Gehen: Der Schlüssel zum SlowMo Spaziergang ist das bewusste, langsame Gehen. Reduziere Dein Tempo so weit, dass Du fast jeden Schritt bewusst wahrnimmst. Achte darauf, wie sich Dein Körper bewegt, wie sich der Boden unter Deinen Füßen anfühlt und wie die Luft riecht. Indem Du Dich auf das Hier und Jetzt konzentrierst, wirst Du ruhiger und gelassener.
- Lass Deinen Hund in Ruhe schnüffeln: Dein Hund wird vermutlich neugierig die Umgebung erkunden wollen, besonders durch Schnüffeln. Lass ihn das tun! Schnüffeln ist für Hunde eine natürliche und entspannende Aktivität. Es hilft ihnen, die Umgebung wahrzunehmen und sich zu beruhigen. Gib Deinem Hund also die Zeit, die er braucht, um zu schnüffeln und seine Umgebung zu erkunden, ohne ihn zu drängen.
- Keine Befehle, kein Stress: Beim SlowMo Spaziergang geht es nicht um Gehorsam oder Training. Verzichte auf ständige Kommandos wie “Sitz”, “Bleib” oder “Fuß”. Lass Deinen Hund einfach Hund sein. Du wirst merken, dass diese entspannte Haltung auch auf Deinen Hund übergeht, und er wird sich besser auf den Spaziergang einlassen.
- Atme bewusst: Während des Spaziergangs solltest auch Du Dich auf Deine Atmung konzentrieren. Atme tief ein und aus, um Dich zu entspannen. Bewusste Atmung hilft Dir, Stress abzubauen und Deine Gedanken zu beruhigen. Dein Hund spürt diese Gelassenheit und wird ebenfalls ruhiger.
- Nutze alle Sinne: Achte auf die Geräusche um Dich herum: Vogelgezwitscher, das Rascheln der Blätter, das Knirschen des Bodens unter Deinen Füßen. Nimm die Gerüche wahr, sei es frische Erde oder feuchtes Gras. Indem Du all Deine Sinne einsetzt, wird der Spaziergang zu einer meditativen und achtsamen Erfahrung, die Euch beiden hilft, vom hektischen Alltag abzuschalten.
Die Vorteile eines SlowMo Spaziergangs
Der SlowMo Spaziergang bringt viele Vorteile – sowohl für Deinen Hund als auch für Dich selbst:
Beruhigung und Stressabbau
Langsames Gehen und bewusstes Schnüffeln wirken beruhigend auf den Hund. Hunde, die oft nervös oder unruhig sind, profitieren von dieser Methode. Auch Du selbst wirst durch das langsame Gehen und die bewusste Atmung entspannter und kannst Stress abbauen.
Stärkung der Bindung
Gemeinsame, ruhige Spaziergänge stärken die Bindung zwischen Dir und Deinem Hund. Ihr nehmt Euch Zeit füreinander, ohne Ablenkungen, und genießt einfach den Moment zusammen.
Förderung der Achtsamkeit
Indem Du Deine Umgebung bewusst wahrnimmst, förderst Du Deine eigene Achtsamkeit. Du wirst ruhiger und konzentrierter, was sich auch positiv auf andere Bereiche Deines Lebens auswirken kann.
Verbesserte Gesundheit
Studien zeigen, dass langsames Gehen und bewusste Bewegung den Blutdruck senken, die Atmung verbessern und das allgemeine Wohlbefinden steigern können – sowohl bei Hunden als auch bei Menschen. Für ältere Hunde oder Hunde mit Gelenkproblemen ist diese Art des Spaziergangs zudem eine schonende Alternative zu schnellen Läufen.
Tipps für den perfekten SlowMo Spaziergang
- Übe regelmäßig: Plane jeden Tag oder zumindest mehrmals pro Woche einen SlowMo Spaziergang ein. Je öfter Du und Dein Hund diese ruhigen Runden genießt, desto entspannter wird er auf Dauer.
- Wähle verschiedene Routen: Damit es nicht langweilig wird, probiere unterschiedliche Strecken aus. Verschiedene Gerüche und Umgebungen regen Deinen Hund an und fördern seine Neugier.
- Vermeide Ablenkungen: Versuche, Dein Handy während des Spaziergangs in der Tasche zu lassen. Der SlowMo Spaziergang ist eine Zeit nur für Dich und Deinen Hund – keine E-Mails, keine Nachrichten, nur Ruhe und Achtsamkeit.
Fazit: Der SlowMo Spaziergang als Entspannungsmethode für Mensch und Hund
Der SlowMo Spaziergang ist eine wunderbare Methode, um die tägliche Gassirunde zu entschleunigen und eine ruhige, entspannte Zeit mit Deinem Hund zu verbringen. Indem Ihr gemeinsam das Tempo drosselt, könnt Ihr Stress abbauen und den Moment bewusst genießen. Es ist nicht nur eine Möglichkeit, Euren Alltag zu entschleunigen, sondern auch, Eure Bindung zu stärken und zur Ruhe zu kommen – eine Wohltat für Mensch und Hund gleichermaßen. Probier es aus und erlebe, wie viel Freude ein langsamer, achtsamer Spaziergang bereiten kann!