Ein Hund am Arbeitsplatz kann für gute Laune, weniger Stress und ein besseres Miteinander sorgen – wenn es richtig gemacht wird. Immer mehr Unternehmen öffnen sich für Bürohunde, doch nicht jeder Arbeitsplatz ist automatisch hundetauglich. Hier erfährst Du, welche Voraussetzungen erfüllt sein sollten, welche Regeln gelten und wie der Büroalltag für Mensch und Tier entspannt gelingt.
Warum Hunde das Arbeitsklima verbessern
Studien zeigen: Hunde senken das Stressniveau, fördern die Kommunikation und schaffen eine positivere Arbeitsatmosphäre. Ihre Anwesenheit wirkt beruhigend, steigert Motivation und kann sogar die Produktivität erhöhen. Viele Menschen empfinden den Bürohund als „soziales Bindeglied“, das das Teamgefühl stärkt.
Doch die Entscheidung für einen Bürohund sollte gut überlegt sein – zum Wohl aller Beteiligten, auch des Hundes. Nicht jede Umgebung ist geeignet, und nicht jeder Hund fühlt sich in einem Büro wohl.
Voraussetzungen für den Hund im Büro
Bevor Du Deinen Hund mit zur Arbeit nimmst, müssen ein paar grundlegende Bedingungen erfüllt sein:
- Zustimmung des Arbeitgebers: Nur mit Erlaubnis – am besten schriftlich festhalten.
- Einverständnis des Teams: Kolleg:innen müssen sich wohlfühlen, besonders bei Allergien oder Ängsten.
- Ruhiger, sozialverträglicher Hund: kein Dauerkläffer, kein Unsicherheitsverhalten gegenüber Menschen oder anderen Hunden.
- Sauberkeit und Hygiene: regelmässige Fellpflege, Parasitenprophylaxe und stubenreines Verhalten sind Pflicht.
Tipp: Ein kurzes „Testlauf-Wochenende“ oder ein einzelner Probetag zeigt schnell, ob der Hund wirklich entspannt bleibt und sich das Team wohlfühlt.
Arbeitsplatzgestaltung – hundegerecht & stressfrei
Ein Hund braucht im Büro einen sicheren, ruhigen Rückzugsort. Der Platz sollte abseits von Durchgängen, Druckern oder Klimaanlagen liegen – am besten mit Sichtkontakt zum Menschen.
Das gehört zum idealen Büroplatz für den Hund
- Bequeme, rutschfeste Decke oder Körbchen
- Wasserstelle (am besten verschüttsicher)
- Kaumaterial zur Beschäftigung (z. B. Kauwurzel oder gefüllter Kong)
- Spielzeug ohne Quietschgeräusche
- Feste Ruhezeiten ohne Störungen
Ein klarer Tagesrhythmus – Arbeit, Pause, Bewegung – hilft auch dem Hund, sich zu orientieren. Spaziergänge in der Mittagspause oder kleine Suchspiele zwischendurch fördern Konzentration und Ausgeglichenheit.
Regeln & Verantwortung im Büroalltag
Damit das Miteinander funktioniert, braucht es klare Regeln. Diese schützen nicht nur Kolleg:innen, sondern auch den Hund.
Grundregeln für Bürohunde
- Hund bleibt an seinem Platz – kein Streunen durch Gänge oder Meetingräume.
- Keine Fütterung durch Dritte (Allergierisiko, falsche Leckerlis).
- Leine und Körbchen als klare Signalorte („Ruhezone“).
- Regelmässige Pausen draussen – Bewegung statt Langeweile.
- Hund niemals unbeaufsichtigt lassen.
Unternehmen können eine interne Bürohunde-Vereinbarung festlegen – mit Rechten, Pflichten und Hygieneanforderungen. So entsteht Sicherheit für alle Seiten.
Stress erkennen & vermeiden
Nicht jeder Hund ist für den Büroalltag geschaffen. Dauerlärm, viele Menschen oder wechselnde Situationen können Stress verursachen. Typische Anzeichen sind:
- Hecheln, Gähnen, Zittern oder vermehrtes Lecken
- Rückzug, Unruhe oder vermehrtes Bellen
- kein Interesse an Futter oder Spiel
In solchen Fällen: Situation prüfen, Pausen erhöhen oder Rückzugsort optimieren. Langfristig kann auch ein „Homeoffice-Tag“ helfen, die Balance zu halten.
Tipp: Ruhetraining (siehe Tag 2) ist die beste Vorbereitung für einen Bürohund. Ein Hund, der Entspannung gelernt hat, bleibt gelassen – auch im Trubel.
Vorteile für Unternehmen & Teams
Bürohunde sind mehr als Maskottchen – sie fördern messbar das Wohlbefinden. Forschungen (u. a. von der Virginia Commonwealth University) zeigen: Mitarbeitende mit Bürohund haben niedrigere Stresswerte, sind sozial integrierter und melden seltener Burnout-Symptome.
- Höhere Zufriedenheit & Loyalität im Team
- Besseres Arbeitsklima & Kommunikation
- Mehr Bewegung & bewusste Pausen
- Imagegewinn für das Unternehmen
Fazit: Der Bürohund als Balancepartner
Ein Hund im Büro ist kein Spielzeug, sondern ein lebendiger Kollege. Wenn Rücksicht, Struktur und Verständnis stimmen, profitieren alle: der Hund durch Nähe und Sicherheit, das Team durch entspannte Stimmung und das Unternehmen durch zufriedene Mitarbeitende. Verantwortung und Achtsamkeit sind die Basis – dann wird der Bürohund zum echten Gewinn.
FAQ: Häufige Fragen zum Hund im Büro
Was, wenn Kolleg:innen Angst vor Hunden haben?
Sprich offen darüber. Ein gemeinsamer Gesprächsrundenstart oder feste Regeln (z. B. kein Kontakt ohne Einladung) schaffen Sicherheit für alle Seiten.
Darf der Arbeitgeber einen Hund verbieten?
Ja, der Arbeitgeber hat Hausrecht. Ohne Zustimmung darf kein Hund ins Büro – auch nicht zeitweise.
Wie lange darf ein Hund im Büro bleiben?
So lange, wie er sich wohlfühlt und ausreichend Pausen erhält. Regelmässige Spaziergänge und Ruhephasen sind Pflicht – sonst droht Überforderung.



