Tiertafeln sind eine wichtige Anlaufstelle für Tierbesitzer, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden und sich das Futter für ihre Haustiere nicht mehr leisten können. In Deutschland, Österreich und der Schweiz bieten verschiedene Tiertafeln kostenlose oder vergünstigte Futterpakete an, um in solchen Notlagen zu helfen. Hier erfährst du, wie diese Tafeln funktionieren, wo Du sie findest und wer Anspruch auf Unterstützung hat.

Was ist eine Tiertafel?

Eine Tiertafel ist eine soziale Einrichtung, die Tierbesitzern in finanziellen Notlagen hilft, ihre Tiere weiterhin gut zu versorgen. Wenn Du Schwierigkeiten hast, das Futter für Deinen Hund, Deine Katze oder andere Haustiere zu bezahlen, kannst Du bei einer Tiertafel Unterstützung bekommen.

Diese Tafeln arbeiten meist ehrenamtlich und werden durch Spenden von Tiernahrung, Geld oder freiwilligen Helfern getragen. Ihr Ziel ist es, dass kein Tier wegen Geldproblemen seiner Besitzer hungern muss.

Tiertafeln sind in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, da die Lebenshaltungskosten steigen und viele Menschen trotz grosser Tierliebe an ihre finanziellen Grenzen kommen. Dabei erhältst Du nicht nur Futter, sondern oft auch hilfreiche Beratung rund um die Haltung Deines Haustiers.

Welche Tiertafeln gibt es Deutschland, Österreich und der Schweiz?

In der DACH-Region gibt es mittlerweile mehrere Tiertafeln, die Tierbesitzern in finanziellen Schwierigkeiten helfen. Hier eine kleine Übersicht mit den wichtigsten Organisationen.

Hinweis: Diese Liste zeigt nur eine beispielhafte Auswahl bekannter Tiertafeln in der DACH-Region. Es gibt noch viele weitere lokale und regionale Initiativen, die oft weniger bekannt sind, aber genauso helfen. Da die Tafeln häufig ehrenamtlich arbeiten und sich durch Spenden finanzieren, kann das Angebot je nach Region unterschiedlich sein.

Wenn Du also in dieser Übersicht keine passende findest, lohnt es sich, weiter nachzufragen — etwa bei Tierärzten, Tierschutzvereinen oder in sozialen Netzwerken. Ausserdem sind wir gerade dabei, eine umfassende Übersicht mit allen bekannten Organisationen zu erstellen. Wir informieren Dich natürlich über unseren Blog, sobald diese bereitsteht.

Deutschland

Berlin: Speziell für Berlin und Umgebung bietet die Berliner Tiertafel Futterpakete an. Offizielle Webseite: https://tiertafel.org/

Düsseldorf: Auch in Düsseldorf arbeitet ein Verein mit verschiedenen Sponsoren zusammen, um bedürftigen Menschen Futter für ihre Haustiere bereitzustellen. Auf der offiziellen Webseite sieht man auch die Ausgabetermine: https://www.tiertafel-duesseldorf.org/

Frankfurt am Main: Offizielle Webseite: https://frankfurter-tiertafel.de/

Hamburg: Offizielle Webseite: https://www.tiertafelhamburg.de/

München: Diese Tafel versorgt inzwischen um die 600 Münchener mithilfe von Futterspenden. Offizielle Webseite: https://www.tiertafelmuenchen.de/

Österreich

Graz: Hier gibt es die Tiertafel namens “Lennymarkt” im Volkshaus. Mindestens einmal im Monat gibt es hier Futterausgaben. Den besten Überblick über Termine und Infos erhält man über deren Facebook Seite.

Linz: Die 1. Linzer Tiertafel hilft Tierbesitzern, die in eine Notsituation geraten sind, durch Vermittlung von Tiernahrung, Zubehör und weitere verschiedene Hilfestellungen soweit, dass diese auch in schwierigen Situationen ihr Haustier behalten können. Offizielle Webseite: https://tiertafel.at/

Überregional: Ausserdem gibt es in Österreich noch diese wunderbare Organisation: Futterbox Österreich – Sozialtafel für Haustiere. Auf der Webseite vereint es jede Menge Ausgabetermine an unterschiedlichen Orten, darunter auch Graz, Krems, St. Pötten und Wien.

Schweiz

Luzern: Die Non-Profit Organisation Tiertafel Luzern unterstützt Menschen mit gratis Tierfutter. Offizielle Webseite: https://tiertafel-luzern.ch/

Überregional: Der Verein Schweizer-Tiertafel unterstützt Schweizer Tierhalter auch überregional. Auf der genannten Webseite hat es auch direkt das notwendige Antragsformular.

Wie funktioniert die Unterstützung durch eine Tiertafel?

Wenn Du Unterstützung von einer Tiertafel erhalten möchtest, läuft das fast in der gesamten DACH-Region nach einem ähnlichen Prinzip ab – es kann aber je nach Organisation und Region leichte Unterschiede geben. Hier erklären wir Dir, wie der Ablauf in der Regel funktioniert und welche Nachweise häufig verlangt werden.

Anmeldung und Bedürftigkeitsprüfung (Nachweise)

Bevor Du Futter und andere Hilfen bekommst, musst Du Dich meistens bei der Tiertafel anmelden. Dabei ist das Ziel, sicherzustellen, dass die Hilfe wirklich denjenigen zugutekommt, die sie dringend brauchen. Daher verlangen viele Institutionen einen Nachweis Deiner finanziellen Situation. Je nachdem, in welchem Land Du wohnst, werden unterschiedliche Dokumente anerkannt, etwa:

• Sozialausweis oder Sozialkarte: Ein offizieller Nachweis, dass Du Sozialleistungen beziehst (in Deutschland z. B. SGB II- oder SGB XII-Bescheid).
• Pensionsbescheid: Wenn Du eine Rente beziehst, die gering ausfällt und Dir kaum Spielraum lässt.
• Arbeitslosengeld-Bescheinigung oder AMS-Bestätigung: Besonders in Österreich wird häufig ein Nachweis vom Arbeitsmarktservice (AMS) verlangt, um zu zeigen, dass Du arbeitslos bist.
• Einkommensnachweise: Manchmal werden auch Gehaltsabrechnungen oder eine Erklärung des Einkommens gefordert.
• Andere Sozialnachweise: Je nach Region akzeptieren die Tafeln auch Bescheide über Wohngeld, Grundsicherung, Kinderzuschlag oder andere Sozialleistungen.

Dieser Nachweis ist wichtig, um die begrenzten Ressourcen fair zu verteilen und zu verhindern, dass Menschen, die es eigentlich nicht nötig haben, die Unterstützung in Anspruch nehmen.

Ausgabe von Hilfspaketen

Nach erfolgreicher Anmeldung erhältst Du einen festen Abholtermin oder kannst in bestimmten Zeitfenstern Futterpakete bei der Tiertafel abholen. Die Pakete enthalten je nach Verfügbarkeit Nass- und Trockenfutter für Hunde, Katzen oder andere Haustiere sowie manchmal auch Leckerlis oder Streu.

Bei einigen Tafeln ist die Ausgabe kostenlos, bei anderen wird ein kleiner Unkostenbeitrag verlangt, um die Kosten zu decken.

FAQ-Teil: So arbeiten Tiertafeln

Ist die Anmeldung bei einer Tiertafel anonym?

Deine Daten werden vertraulich behandelt, vollständige Anonymität ist aber meist nicht möglich, da die Institution zumindest eine Bedürftigkeitsprüfung durchführen muss.

Gibt es ein Mindestalter oder eine Altersgrenze für die Nutzung von Tiertafeln?

Normalerweise nicht. Die Tafeln richten sich nach der finanziellen Situation des Tierhalters, nicht nach dessen Alter.

Muss ich für die Futterpakete von einer Tafel etwas bezahlen?

In der Regel ist die Hilfe kostenlos, manche Tafeln erheben einen kleinen Unkostenbeitrag (z.B. 5 Euro pro Abholung).

Gibt es Einschränkungen bei der Menge oder Art des Futters?

Ja, oft gibt es Mengenlimits pro Person bzw. pro Haustier. Manchmal setzen Organisationen auch Grenzen bei der Anzahl anzumeldender Tiere (z.B. maximal zwei Hunde). Ausserdem richtet sich das Angebot auch nach den verfügbaren Spenden.

Wie oft darf ich die Tiertafel nutzen?

Das variiert je nach Tafel; meist sind monatliche oder regelmässige Abholungen möglich, manchmal mit Begrenzung.

Darf mich eine Tafel ablehnen, wenn ich wirklich bedürftig bin?

Grundsätzlich nicht – bei echter Bedürftigkeit steht die Hilfe im Vordergrund. Aus diesem Grund sind dafür aber entsprechende Nachweise zu erbringen.

Was passiert, wenn ich keine Nachweise vorlegen kann?

Ohne Nachweise ist eine Unterstützung meist schwierig oder eben nicht möglich, da die Tafeln ihre Ressourcen fair verteilen müssen.

Gibt es Tafeln, die auch bei Tierarztkosten helfen?

Sogenannte Tiertafeln konzentrieren sich normalerweise auf reine Futterhilfe, Tierarztkosten werden selten übernommen. Es gibt aber andere spezialisierte Hilfsangebote, die wiederum auf medizinische Unterstützung ausgelegt sind.

Wenn sich meine finanzielle Situation verbessert, bekomme ich dann trotzdem noch die Hilfe?

Die Hilfe ist für Bedürftige gedacht. Bei Verbesserung Deiner finanziellen Situationen, also sobald Du Dein Tier wieder eigenständig versorgen kannst, solltest Du die Hilfsorganisation informieren und die Unterstützung beenden. Viele Institutionen verlangen deshalb auch in regelmässigen Abständen (z.B. einmal im Jahr) aktuelle Nachweise.

Gibt es über die Tafeln auch Spezialfutter für Hunde, z.B. bei Nierenerkrankungen oder Allergien?

Spezialfutter wird selten gestellt, da es teuer ist. Manchmal gibt es aber auch Ausnahmen – das ist abhängig von der regionalen Verfügbarkeit und der jeweiligen Hilfsorganisation.

Was mache ich, wenn ich keine Hilfsorganisation in meiner Nähe finde?

Frag bei Tierärzten, Tierschutzvereinen oder sozialen Organisationen nach alternativen Hilfsangeboten oder Futterspendenaktionen.