Einen Hund zu Weihnachten verschenken?

Frenchie Welpe als Geschenk, verschüchtert

Gerade auf kindlichen Wunschzetteln taucht eines zur Weihnachtszeit besonders oft auf: die Sehnsucht nach einem eigenen Haustier. Dass Hunde Lebewesen sind und man sie deshalb nicht verschenkt, liegt für viele auf der Hand. Aber wie erfülle ich meinem Kind trotzdem seinen sehnlichsten Weihnachtswunsch nach tierischem Familienzuwachs?

Vermittlungsstopp in Tierheimen zur Weihnachtszeit

In der gesamten DACH-Region greifen viele Tierheime kurz vor den Weihnachtsfeiertagen zu der Massnahme, die Vermittlung von Haustieren komplett einzustellen. Das hat einen simplen Grund: statistisch betrachtet ist die „Kaufbereitschaft“ bzw. der Wille zur Adoption eines Hundes besonders hoch, will man sich selbst oder jemand Nahestehendem einen Weihnachtswunsch erfüllen. Vorfreude, Euphorie und Eifer legen sich jedoch überaus oft bereits kurz nach dem Weihnachtstrubel.

Durchschnittlich landen 10 Prozent aller Hunde, die kurz vor Weihnachten aus Tierheimen adoptiert wurden, über kurz oder lang wieder dort. Die Zahl von Tieren, die aus Scham in andere Tierheime abgegeben oder gar ausgesetzt werden, liegt sogar noch weit höher.

Willkommene Alternativen zum Verschenken von Haustieren

Zugegeben, so ein tierischer Weggefährte ist schon etwas ganz Besonderes. Kaum ein Weihnachtsgeschenk kann das vermutlich toppen. Allerdings gibt es Mittel und Wege, um den brandheissen Wunsch von Kindern oder anderen Familienmitgliedern zuerst für eine Weile auf die Probe zu stellen – zeigen sie sich überzeugt in ihrer Entscheidung, kann man im Folgejahr immer noch über ein tierisches Präsent nachdenken.

  • Eine Tierpatenschaft verschenken: Patenschaften für Tiere gibt es international, bei Tierschutzorganisationen und sogar in vielen örtlichen Tierheimen. Nahegelegene Einrichtungen bieten oft den Vorteil, dass man das Tier sogar besuchen darf. Was wäre besser für ein erstes Kennenlernen geeignet, als den Hund regelmässig zu sehen, bevor man ihn letztendlich fest adoptiert?
  • Tierischer Input: Inzwischen gibt es vielerlei Projekte, die sich mit einer besonderen Patenschaft von Wildtieren befassen. Diese kann man auch verschenken. Beispielsweise bestellt man sich ein personalisiertes Schmuckstück und erhält dazu eine Tracking-ID, mit der man das Patentier (z.B. Schildkröten, Delphine, Pandas, Jaguare…) in seiner natürlichen Umgebung verfolgen kann.
  • Ist das Stofftier wirklich eine realistische Alternative? Ja und Nein. Kinder oder Junggebliebene, die Stofftiere gerne mögen, werden sich über so ein Geschenk bestimmt freuen. Vollwertiger Ersatz für das begehrte Haustier werden sie allerdings eher selten sein. Soll es zumindest etwas ausgefallener sein, gibt es auf dem Markt nahezu lebensechte Stofftiere, die sich bewegen, Geräusche von sich geben und so weiter. Diesen Part könnte man auch als gewisses Training im Vorfeld betrachten, falls später doch ein echter tierischer Freund einziehen soll.
  • Andeutungen auf das eigentliche Geschenk: ein Hund unter dem Weihnachtsbaum? Bitte nicht. Steht aber die Entscheidung, sich einen Hund anzuschaffen, wecken Geschenke mit den passenden Andeutungen noch weiter die Vorfreude. Das könnte zum Beispiel Zubehör für den geplanten Hund, wie Näpfe, Halsband, eine Leine oder ein Hundebett sein.
  • Wer nicht selbst einen Hund halten möchte, kann ein Geschenk in der Form bieten, dass man sich über eine vertretbare Alternative informiert. Gibt es Hundehalter in der umliegenden Nachbarschaft, deren Tiere sich dafür eignen, regelmässig ausgeführt zu werden? Möchte ein Bekannter mit Hund vielleicht seine Fellnase ein Mal pro Jahr vorübergehend zur Betreuung übergeben (z.B. während der Urlaubszeit)? Auch dieses Vorgehen bietet jede Menge Übungsmöglichkeiten.
  • Tierische Fanartikel: nicht zuletzt gibt es die Möglichkeit, statt einem Lebewesen etwas zu verschenken, das zumindest beweist, dass man den Beschenkten kennt. Hundefans freuen sich so ganz sicher über Kleidung mit passenden Motiven, Figuren, Poster oder andere Gadgets in Hundeform. Hier findest du noch weitere Geschenkideen.

Einen Hund verschenken – (wie) geht das?

Der Wille ist und bleibt trotz allem gross und die Entscheidung steht? Es ist durchaus möglich, einen Hund zu verschenken, sei es eben nicht pünktlich zu Weihnachten. Die Entscheidung bedarf vor allem eines: gewissenhafte Vorbereitung. Unsere Checkliste hilft euch dabei.

  • Der persönliche Hundehalter-Test gibt Aufschluss, ob ein Hund die richtige Haustier-Wahl ist.
  • Alle Haushaltsmitglieder, die sich künftig um den Hund kümmern, haben diesen idealerweise vorher kennengelernt. Eine gewisse gegenseitige Sympathie war dabei bereits im Vorfeld spürbar.
  • Der Hund benötigt spätestens bei seinem Einzug eine angemessene Grundausstattung.
  • Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche aller Haushaltsmitglieder stehen fest. Für Ausfälle oder Differenzen gibt es nötigenfalls immer jemanden, der einspringen kann.
  • Zu erwartende Kosten sind bekannt und zumindest grob eingeplant. Unterstützung für den Notfall ist vorhanden. Am besten hat man sich auch bereits über den möglichen Abschluss einer Hundekrankenversicherung informiert.
  • Tiere sind Lebewesen und gehören daher niemals in Geschenkkartons verpackt oder anderweitig „dekoriert“! Das Höchste der Gefühle ist eine Schleife am Halsband, die den Hund nicht stört.

Auf der Seite haustier-schenken.info, einem Projekt von Rundum Dog, erhältst du noch viele weitere Informationen über das Verschenken von Hunden.

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