Hast du dich schon mal gefragt, wie viel Plastik dein Hund so durch den Alltag schleppt? Ich hab mal nachgerechnet – zwischen Kotbeuteln, Futterverpackungen und kaputten Leinen kommt da ganz schön was zusammen. Nachhaltigkeit in der Hundehaltung klingt erstmal nach grossem Aufwand, aber es geht auch einfacher: Kleine Änderungen, die dir und deinem Vierbeiner passen, können schon einen Unterschied machen. Schauen wir uns doch mal an, wo im Hundealltag nachhaltige Ideen Platz haben – von Beuteln bis Näpfen. Kein Druck, nur Anregungen für alle, die Lust haben, mitzumachen!
Der CO2-Pfotenabdruck von Hunden: Was wir schon wissen
In unserer Serie „Was dein Hund wirklich braucht“ haben wir schon einiges gecheckt – von der Grundausstattung bis zu fragwürdigen Gadgets. Jetzt wird’s grün, und da passt ein Blick zurück auf meinen Beitrag „Die Ökobilanz eines Hundes – fast so viel CO2 wie ein Auto“.
Besonders spannend für uns in der Schweiz: Laut dem Ökobilanz-Institut ESU-Services (2019) verursacht ein 29-kg-Hund – sagen wir, ein Labrador – Emissionen, die etwa 2.828 km Autofahrt im Jahr entsprechen. Ein kleinerer Hund, etwa 15 kg, liegt bei rund 1.500-2.000 km. Das ist kein SUV, aber auch nicht wenig!
Futter, vor allem Fleisch, macht den Löwenanteil aus, dazu kommen Plastik und Alltagskram. Nachhaltigkeit fängt hier an – deshalb schauen wir, wo’s im Hundealltag nachhaltiger werden kann.
Nachhaltigkeit bei fleischbasierter Ernährung
Futter ist, wie eben erwähnt, der grösste Brocken, wenn es um den CO2-Abdruck eines Hundes geht. Doch auch mit Fleisch im Napf gibt es Wege, etwas nachhaltiger zu sein. Hier ein paar Anregungen:
- Regional und saisonal: Fleisch aus der Region (z.B. vom ortsansässigen Metzger, der sein Fleisch vom Bauern vor Ort bezieht) spart lange Transportwege und unterstützt die lokale Landwirtschaft. Rind hat oft den höchsten CO2-Wert, Geflügel oder Kaninchen sind klimafreundlicher, falls es die Möglichkeit gibt.
- Nebenprodukte nutzen: Innereien oder Fleischreste, die für Menschen weniger gefragt sind (z. B. Pansen, Herz), sind oft nachhaltiger, weil sie sonst weggeworfen würden. Dein Hund liebt solche Sachen wahrscheinlich – und die Ressourcen werden besser genutzt.
- Qualität statt Masse: Hochwertiges Futter mit weniger Füllstoffen (z. B. Getreideüberschuss) bedeutet weniger Verpackung und Abfall. Einige Marken setzen auf nachhaltige Zucht oder weniger Fleisch, ergänzt mit Gemüse – immer noch artgerecht, aber grüner.
Das Fleisch bleibt drin, keine Frage – Hunde sind schliesslich Omnivoren. Aber mit regionalem Futter und ausgewählten Produkten kannst du den CO2-Rucksack etwas leichter machen.
Litter-Beutel & Co.: Plastik im Hundealltag reduzieren
Plastik ist im Hundealltag allgegenwärtig – und Kotbeutel, oder „Litter-Beutel“, sind nur die Spitze des Eisbergs. Ein Hund produziert etwa 1 kg Kot pro Woche, das macht bei 1-2 „Geschäften“ täglich schnell 500-700 Plastikbeutel im Jahr – pro Hund! Das sind 1-2 kg Plastik, nur für die Hinterlassenschaften.
Aber es hört nicht da auf: Futterverpackungen, oft in Plastik gehüllt, stapeln sich genauso in den Mülleimern. Wenn du auf Nachhaltigkeit achten möchtest, gibt’s ein paar Ideen, wie du hier ansetzen kannst:
- Biologisch abbaubare Kotbeutel: Beutel aus Maisstärke oder recyceltem Material zersetzen sich schneller als herkömmliches Plastik. Achte auf „kompostierbar“ – nicht alles, was „bio“ heisst, hält, was es verspricht.
- Futter ohne Plastikverpackung: Manche Läden bieten Trockenfutter lose an – einfach mit einem eigenen Behälter auffüllen. Oder du greifst zu Marken, die auf Papier- oder Recyclingverpackungen setzen.
- Wiederverwendbare Alternativen: Für die Mutigen: Kleine Schaufeln oder waschbare Beutel statt Einwegplastik – braucht etwas Übung, spart aber Müll.
Klar, Kotbeutel sind nicht sexy, und Futterverpackungen wirft man halt weg – aber mit kleinen Switches kannst du den Plastikberg schrumpfen lassen. Wie weit du gehst, liegt bei dir – jeder Beutel weniger zählt schon!
Leinen und Halsbänder: Nachhaltige Produkte
Leinen und Halsbänder sind im Hundealltag unverzichtbar – aber aus welchen Materialien sind sie meistens, und wie nachhaltig sind die überhaupt? Schauen wir uns die Klassiker an und was es sonst so gibt, wenn du auf Nachhaltigkeit setzen möchtest.
- Nylon: Das gängigste Material – leicht, bunt, günstig. Es kommt aus Erdöl, ist kaum biologisch abbaubar und landet irgendwann im Müll. Recycling-Nylon (z. B. aus alten Fischernetzen oder PET-Flaschen) ist eine grünere Option – genauso robust, aber mit weniger neuen Ressourcen.
- Leder: Ein Dauerbrenner, vor allem bei Halsbändern. Nachhaltigkeit? Kommt drauf an. Echtes Leder ist langlebig – ein gutes Stück hält Jahre –, aber die Produktion (Gerbung) kann umweltschädlich sein, vor allem bei Billigware mit Chemikalien. Regionales Leder von artgerechter Tierhaltung oder pflanzlich gegerbtes Leder ist nachhaltiger, kostet aber mehr. Kunstleder aus Plastik? Besser meiden – es nutzt sich schnell ab und ist Müll.
- Hanf oder Bio-Baumwolle: Naturfasern wie Hanf sind robust, biologisch abbaubar und wachsen ohne viel Chemie nach – ideal für die Umwelt. Hanf ist besonders langlebig, Baumwolle etwas weicher. Beides gibt’s oft von kleinen Anbietern, was Transportwege spart.
Die meisten Leinen sind Nylon, Halsbänder oft Leder – beides hält, aber nicht immer nachhaltig. Lust auf was Grüneres? Eine Hanfleine oder ein regionales Lederhalsband könnten was sein – robust, schick und besser für die Umwelt. Du entscheidest, was zu dir und deinem Hund passt!
Nachhaltig kuscheln mit den richtigen Textilien
Hunde lieben es gemütlich – sei es eine Decke zum Reinkuscheln oder ein Körbchen für die tägliche Siesta. Aber wie nachhaltig sind diese Textilien eigentlich? Hier ein paar Ideen, wie du bei der Hundecouch auf Grün setzen kannst, wenn du magst.
- Second-Hand: Warum neu kaufen, wenn’s schon was gibt? Eine alte Decke oder ein Handtuch aus deinem Schrank tut’s genauso – weich, vertraut und null Ressourcen verschwendet. Flohmärkte oder Second-Hand-Shops haben oft auch Hundekörbchen, die nur ein bisschen Liebe brauchen.
- Nachhaltige Materialien: Körbchen aus recyceltem Filz oder Holz statt Plastik sind langlebig und umweltfreundlicher. Decken aus Bio-Baumwolle oder Wolle (z. B. von regionalen Schafen) kommen ohne synthetische Fasern aus und sind biologisch abbaubar. Plastik-Körbchen? Lieber meiden – sie zerkratzen schnell und landen im Müll.
- Reparieren statt wegwerfen: Ein Riss in der Decke oder ein wackliges Körbchen? Mit Nadel und Faden oder etwas Bastelarbeit kannst du’s oft retten. Spart Geld und Müll – und dein Hund merkt den Unterschied wahrscheinlich gar nicht.
Die meisten Hundetextilien sind aus Polyester oder Plastik – praktisch, aber mit Nachhaltigkeit hat das leider nichts zu tun. Eine alte Decke oder ein recyceltes Körbchen machen’s genauso gemütlich und schonen die Umwelt. Probier aus, was für dich und deinen Vierbeiner passt!
Nachhaltigkeit bei Näpfen
Futter- und Wassernäpfe sind im Hundealltag ein Muss – aber welche sind nachhaltig? Die Auswahl ist gross, und wenn du auf Nachhaltigkeit achten möchtest, gibt’s ein paar Optionen, die Sinn machen.
- Edelstahl: Der Klassiker unter den Näpfen. Robust, rostfrei und recycelbar – so ein Teil hält quasi ewig und landet nicht im Müll. Einmal kaufen, jahrelang nutzen – nachhaltig und praktisch zugleich.
- Keramik: Schwer, stabil und hübsch anzusehen. Wenn’s lokal produziert ist, spart es Transportwege und Ressourcen. Achte darauf, dass keine giftigen Glasuren drin sind – dann ist’s eine grüne Wahl für deinen Hund.
- Plastik vermeiden: Plastiknäpfe sind leicht und günstig, aber sie zerkratzen, nehmen Gerüche an und müssen irgendwann weggeworfen werden. Edelstahl oder Keramik schlagen sie in Sachen Langlebigkeit um Längen – und die Umwelt dankt’s dir.
Im entsprechenden Teil unserer Beitragsserie erfährst du mehr: Serie “Was dein Hund wirklich braucht” – Den richtigen Futternapf finden