10 fragwürdige Gadgets, die (k)ein Hundehalter braucht?

Gadgets für Hunde gibt’s wie Sand am Meer: Von blinkenden Halsbändern bis hin zu Sachen, die selbst der fantasievollste Hundehalter nicht braucht – oder doch? Viele am Markt verfügbare Sachen wirken auf den ersten Blick super-witzig, aber nur, bis man sich fragt: Wer hat sich eigentlich ausgedacht? Und vor allem: Was hält mein Hund davon? Also Achtung: Was für uns ein Lacher ist, kann für den Vierbeiner alles andere als schön sein. Tierschutz sollte auch bei der Produktauswahl an erster Stelle stehen, also ab in den Gadget-Dschungel, aber mit einem kritischen Blick.

“Rear Gear”-Anhänger: Gadgets für den Hunde-Po

Diese Anhänger oder Buttons werden häufig unter dem Namen “Rear Gear” verkauft. Es handelt sich um kleine, meist farbenfrohe oder anderweitig kreative Anhänger, die mit einer Schnur am Schwanz des Hundes befestigt (quasi aufgefädelt) werden. Es gibt sie in unterschiedlichsten Formen, mit Motiven, Symbolen oder Aufschriften. Ihr Zweck? Sie sollen den After des Hundes verdecken, angeblich, damit der Popo hübscher aussieht und Spaziergänger (oder man selbst) den nackten Anblick nicht ertragen müssen.

Für den Hund ok? Praktisch ist hier gar nichts. Für die Hygiene taugt es nichts (im Gegenteil: diese Anhänger werden schnell schmutzig) und der Hund braucht ganz bestimmt keinen Popo-Schmuck, um sich wohlzufühlen. Tierschutztechnisch ist diese Erfindung fragwürdig – das Bändchen kann reiben, am Schwanzansatz drücken oder den Hund nervös machen. Was als lustiges Gadget verkauft wird, ist für den Hund eher eine unnötige Belastung.

Schlechtwetter-Gadgets: Hunde-Regenschirm

Der Hunde-Regenschirm ist ein kleines Dach, das über die Leine gespannt wird, um den Hund bei Regen trocken zu halten. Er soll wie ein tragbarer Schutz funktionieren, damit dein Vierbeiner nicht nass wird – ein Gadget, das klingt, als hätte es ein überfürsorgliches Herrchen (siehe Helikopter-Hundehalter) erfunden.

Für den Hund ok? Praktisch hört sich das nur auf dem Papier an. In echt? Der Schirm wackelt bei Wind, du kämpfst mit der Leine, und der Hund schüttelt sich sowieso nass. Für den Hund ist es eher lästig – das Ding hängt über ihm, schränkt seine Bewegung ein und kann ihn nervös machen. Ein Regenmantel wäre simpler und weniger störend. Dieses Gadget ist also meist mehr Stress als Schutz – die meisten Hunde haben mit ein bisschen Regen kein Problem.

Fitness-Tracker für Hunde

Ein Halsband, das Schritte, Kalorien und Aktivität deines Hundes misst, mit einer App, die dir zeigt, ob er genug Bewegung hatte – manche geben sogar Trainingspläne vor. Ziel ist es, die Fitness deines Hundes zu überwachen, als wäre er ein Athlet in Ausbildung.

Für den Hund ok? Praktisch könnte es für sehr aktive Hunde oder Profis sein, die genau tracken wollen – aber für den Normalhund? Übertrieben. Der Hund merkt nichts davon, solange das Halsband bequem ist, aber tierschutztechnisch wird’s kritisch, wenn du ihn wegen der App zu sehr puschst. Du siehst auch ohne Gadget, ob dein Hund fit oder faul ist. Nützlich vielleicht für wenige, für die meisten aber eher unnötiger Schnickschnack.

Pfotenschuhe mit Absatz (Hunde-High-Heels): Mode-Gadgets für die Pfoten

Diese Gadgets sind Pfotenschuhe, die über den Nutzen hinausgehen, Pfoten vor Kälte oder Hitze zu schützen. Sie kommen als Mini-High-Heels oder Designer-Sneakers daher, oft mit Glitzer, Absätzen oder Markenlogos. Der Sinn? Mode für Hunde – damit sie auf dem Hundeparkett wie kleine Fashionistas laufen.

Für den Hund ok? Normale Pfotenschuhe können sinnvoll sein, etwa bei Schnee oder heißen Straßen. Aber High-Heels oder Absätze? Das ist purer Unsinn. Hunde laufen nicht natürlich mit erhöhten Sohlen – es stört ihre Balance und kann Gelenke belasten. Viele Hunde hassen schon einfache Schuhe, und diese übertriebene Variante macht es nur schlimmer. Tierschutz sagt Nein: Der Hund soll laufen, nicht stolzieren – das ist ein Gadget fürs Ego, nicht fürs Tier.

Haarige Gadgets: Hunde-Perücken

Hunde-Perücken sind kleine Haarteile – von Lockenmähnen bis hin zu vollständigen Punk-Frisuren –, die man dem Hund aufsetzt, meist für Fotos, Kostümpartys oder einfach, um zu zeigen, wie „cool“ der Vierbeiner sein kann. Ziel ist klar: Lacher und süsse Bilder für die Menschen.

Für den Hund ok? Gadgets zur Kostümierung von Haustieren haben keinen Nutzen für den Hund, sondern dienen allein der Unterhaltung. Für den Hund selbst ist es oft sogar richtig unangenehm: Die Perücke rutscht, juckt oder nervt, und viele versuchen, sie sofort abzuschütteln. Aus Tierschutzsicht ebenfalls problematisch: Es setzt den Hund unnötigem Stress aus, nur damit wir Menschen schmunzeln. Ein Foto mit Perücke mag witzig sein, aber der Spass sollte nicht auf Kosten des Tieres gehen!

Hunde-Übersetzer Gadgets (Bowlingual Voice)

Der „Bowlingual Voice“ ist ein Halsband mit Mikrofon und Display, das angeblich das Bellen deines Hundes in menschliche Sätze übersetzt – etwa „Ich bin hungrig“ oder „Spiel mit mir“. Ziel ist es, Hundehaltern zu zeigen, was ihr Vierbeiner „denkt“, und die Kommunikation zu verbessern – oder zumindest zu unterhalten.

Für den Hund ok? Für den Hund selbst ist das Halsband harmlos, solange es bequem sitzt, aber der Nutzen bleibt zweifelhaft. Denn statt das Hundegebell aus wissenschaftlicher Sicht zuverlässig zu deuten, spuckt es eher zufällige Phrasen aus. Tierschutztechnisch also okay, solange es nicht stört – doch statt Geld für so ein Spielzeug auszugeben, könntest du deinen Hund auch einfach besser beobachten. Er sagt dir eh, was er will, ganz ohne Übersetzer!

Musikalische Gadgets: Karaoke-Mikrofon für Hunde

Ein Spielzeug-Mikrofon, das Bellen oder Heulen aufnimmt und mit Effekten wie Echo oder Verzerrung abspielt – manchmal sogar mit vorgegebenen Melodien, die der Hund „mitsingen“ soll. Es ist für den Spass gedacht, um deinen Hund zum Star einer imaginären Bühne zu machen.

Für den Hund ok? Solche Gadgets sind reines Entertainment für Menschen. Für den Hund kann es nervig sein: Laute Geräusche, die aus dem Ding kommen, könnten ihn irritieren oder ängstigen, vor allem, wenn er sensibel auf Töne reagiert. Wenn es den Hund stresst, ist es also ein No-Go. Ein normales Spielzeug macht mehr Sinn – der Hund will spielen, nicht auftreten.

Selfie-Stick für Hunde-Fotos

Dieses Gadget ist ein Stab mit einem Ball oder Leckerli-Halter, den du an deine Kamera montierst oder per Bluetooth mit deinem Smartphone verbindest. Der Hund soll auf den Ball schauen, während du ein Selfie von euch beiden machst – für perfekte Fotos mit deinem Vierbeiner, die direkt auf Social Media landen können.

Für den Hund ok? Für angehende Petfluencer mag das eine unabdingbare Erfindung sein. Und für den Hund? Solange der Stick sicher ist und nichts baumelt, was ihn verletzen könnte, ist es wohl kein Drama. Aber ehrlich: Ein Leckerli in der Hand macht denselben Job, ohne Extra-Gadgets. Tierschutzsicht: Solange es nur kurz genutzt wird und den Hund nicht stresst, ist es akzeptabel – doch nötig? Kaum. Der Hund freut sich mehr über den Snack als über den Fototermin.

Anti-Pups-Gadgets, z.B. Duftkerzen

Diese Duftkerzen werden speziell beworben, um den Geruch von Hundepupsen zu neutralisieren. Sie kommen in Düften wie Lavendel oder Zitrus und sollen die Luft reinigen, wenn dein Hund mal wieder Gas gibt – ein Gag-Produkt für Hundehalter mit empfindlicher Nase.

Für den Hund ok? Praktisch für den Halter vielleicht, wenn du den Geruch nicht erträgst – aber eine Kerze löst das Problem nicht wirklich, Lüften tut’s auch. Für den Hund selbst sind Duftkerzen unbedenklich, solange sie ausser Reichweite stehen und er die Dämpfe nicht einatmet. Fragwürdig bleibt es trotzdem: Warum nicht lieber das Futter checken, statt mit Kerzen zu wedeln? Das Gadget ist mehr Show als Lösung.

Kotbeutel-Girlanden

Kein echtes Produkt, sondern eine „Kreativ-Idee“: Gebrauchte Kotbeutel werden an die Leine geknotet, sodass sie wie eine Girlande baumeln, statt sie gleich wegzuwerfen. Ziel ist wohl, die Hände frei zu haben, bis man einen Mülleimer findet – oder einfach Aufmerksamkeit zu erregen.

Für den Hund ok? Praktisch ist das kaum – es sieht albern aus, riecht nicht besser und schwingt beim Laufen hin und her. Für den Hund selbst ist es egal, solange die Beutel ihn nicht tangieren. Sinnvoller für den Halter wären kleine Kotbeutel-Täschchen, die das Problem lösen, ohne dass du wie eine wandelnde Müll-Deko rumläufst.

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