Digitale Sicherheit betrifft längst nicht nur Unternehmen oder IT-Profis – auch Hundebesitzer:innen geraten ins Visier von Cyberkriminellen. Ob beim Online-Shopping für Hundefutter, in Hunde-Communities oder über GPS-Tracker: Wo Daten fließen, entstehen Risiken. Dieser Ratgeber zeigt, welche Gefahren es gibt, was das mit Hunden zu tun hat und wie Du Dich effektiv schützen kannst.
Welche Cyberrisiken betreffen Hundebesitzer:innen?
Fake-Shops: Immer wieder tauchen betrügerische Online-Shops auf, die scheinbar attraktive Angebote für Hundezubehör, Futter oder sogar Welpen präsentieren. Auf den ersten Blick wirken diese Seiten oft professionell, mit ansprechenden Bildern und günstigen Preisen. Doch nach der Bezahlung passiert nichts: Die bestellte Ware wird nicht geliefert oder der angebotene Hund existiert gar nicht. So verlieren Käufer:innen nicht nur ihr Geld, sondern unter Umständen auch wertvolle persönliche Daten.
Datenklau in Hunde-Apps: Viele Trainings- oder Gesundheits-Apps für Hunde erweisen sich als praktisch im Alltag. Sie speichern Informationen wie Gewicht, Impfstatus oder Trainingspläne. Allerdings sind die Sicherheitsstandards dieser Apps oft unzureichend. Werden Daten unverschlüsselt übertragen oder auf unsicheren Servern gespeichert, können Cyberkriminelle leicht darauf zugreifen und sensible Informationen missbrauchen.
GPS-Tracker-Hacks: GPS-Tracker am Halsband geben Hundebesitzer:innen ein beruhigendes Gefühl, da sie den Standort ihres Vierbeiners jederzeit im Blick haben. Doch auch hier lauern Gefahren: Manche Geräte sind anfällig für Hackerangriffe. Gelangen Unbefugte an die Standortdaten, können sie Bewegungsprofile von Hund und Halter:in erstellen – ein ernstes Risiko für die Privatsphäre und im schlimmsten Fall auch für die Sicherheit.
Phishing: Cyberkriminelle setzen auf gefälschte Nachrichten oder E-Mails, die täuschend echt wirken. Unter Vorwänden wie angeblichen Tierarztrechnungen, offenen Lieferungen oder Problemen mit Online-Bestellungen versuchen sie, Vertrauen zu gewinnen. Wer auf die Links klickt oder sensible Daten eingibt, läuft Gefahr, seine Zugangsdaten preiszugeben und Opfer weiterer Betrugsversuche zu werden.
Social Engineering: Besonders perfide sind Betrugsmaschen in Hundegruppen, Foren oder Kleinanzeigenportalen. Hier geben sich Täter als seriöse Züchter:innen, Tierschutzvereine oder Hundetrainer:innen aus. Mit gefälschten Geschichten oder emotionalen Appellen erschleichen sie sich das Vertrauen von Hundebesitzer:innen – oft mit dem Ziel, Geld zu ergaunern oder persönliche Informationen zu stehlen.
Was haben Cyberrisiken mit Hunden zu tun?
Auf den ersten Blick wirkt IT-Sicherheit wie ein fernes Thema, das mit dem Leben von Hundebesitzer:innen wenig zu tun hat. Doch tatsächlich gibt es viele Berührungspunkte zwischen digitalen Risiken und dem Alltag mit unseren Vierbeinern. Die folgenden Beispiele zeigen, wie eng Hundehaltung und Cyberwelt miteinander verknüpft sein können.
Welpenhandel: Kriminelle nutzen das Internet, um mit gefälschten Anzeigen Käufer:innen hereinzulegen. Fotos von süßen Welpen und vermeintlich günstige Angebote sollen Vertrauen schaffen. In Wirklichkeit existieren die Hunde nicht oder stammen aus illegalen Quellen. Opfer verlieren dabei nicht nur viel Geld, sondern unterstützen unwissentlich auch den illegalen Handel.
Tracking & Sicherheit: GPS-Tracker geben Hundebesitzer:innen Sicherheit, wenn ihr Tier frei läuft oder entwischt. Doch die gesammelten Standortdaten können missbraucht werden. Gelangen sie in die falschen Hände, lassen sich Bewegungsprofile von Hund und Halter:in erstellen – mit möglichen Folgen für Privatsphäre und Sicherheit.
Communitys: In Hundegruppen, Foren oder sozialen Netzwerken teilen Menschen oft sehr persönliche Informationen – vom Namen des Hundes über Wohnorte bis hin zu Routinen beim Spazierengehen. Solche Daten sind für Cyberkriminelle wertvoll, da sie Grundlage für Identitätsdiebstahl, Social Engineering oder gezielte Betrugsversuche sein können.
Smart Home: Immer mehr Haushalte nutzen smarte Geräte für Haustiere, wie Futterautomaten, Kameras oder automatische Türen. Diese Technik ist praktisch, aber nicht immer ausreichend gesichert. Unsichere Passwörter oder fehlende Updates können dazu führen, dass Fremde Zugriff auf Kamerabilder oder Gerätesteuerungen erhalten – ein unterschätztes Risiko für Tier und Mensch.
Wie können Hundebesitzer:innen sich schützen?
Seriöse Anbieter prüfen: Wer online Zubehör oder Futter bestellt, sollte genau hinschauen. Ein vollständiges Impressum, Gütesiegel, klare Kontaktmöglichkeiten und sichere Zahlungsmethoden wie Kreditkarte oder PayPal sind wichtige Hinweise auf einen seriösen Anbieter. Fehlen diese Angaben, ist Vorsicht geboten.
Starke Passwörter nutzen: Besonders Apps und Geräte rund um Hunde, wie GPS-Tracker oder Gesundheits-Apps, sollten durch sichere Passwörter geschützt werden. Lange, komplexe Kombinationen aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen machen es Angreifern deutlich schwerer, Zugang zu erlangen.
Updates einspielen: Ob Hunde-App, Smartphone oder smarter Futterautomat – regelmäßige Software-Updates sind entscheidend. Sie schließen bekannte Sicherheitslücken und sorgen dafür, dass Hacker keine einfachen Einstiegspunkte finden.
Vorsicht bei Kleinanzeigen: Betrüger:innen nutzen immer wieder Plattformen für den Welpen- oder Zubehörverkauf. Überweise niemals Geld, bevor Du den Hund persönlich gesehen und die notwendigen Papiere geprüft hast. Seriosität zeigt sich auch darin, dass ein Anbieter persönliche Treffen nicht verweigert.
Datensparsam sein: Viele Apps fragen nach weitreichenden Berechtigungen – vom Standort über Fotos bis hin zu Kontakten. Prüfe kritisch, welche Informationen wirklich notwendig sind, und verweigere unnötige Zugriffe. Je weniger Daten preisgegeben werden, desto geringer ist das Risiko eines Missbrauchs.
Zwei-Faktor-Authentifizierung: Wenn eine App oder ein Portal diese Sicherheitsfunktion anbietet, solltest Du sie unbedingt aktivieren. Neben dem Passwort ist dann ein zusätzlicher Code, etwa per SMS oder Authenticator-App, nötig. Das macht unbefugte Zugriffe erheblich unwahrscheinlicher.
Fazit
Cyberbedrohungen betreffen auch Hundebesitzer:innen – von Fake-Welpenanzeigen bis zu unsicheren GPS-Trackern. Mit einem kritischen Blick, gesunder Vorsicht und grundlegenden Sicherheitsmassnahmen kannst Du Dich und Deinen Hund schützen. So bleibt der digitale Alltag genauso sicher wie der gemeinsame Spaziergang.
FAQ
Kann mein Hund selbst Opfer von Cyberkriminalität werden?
Indirekt ja – z. B. über manipulierte GPS-Tracker oder Betrugsanzeigen im Welpenhandel.
Sind Hunde-Apps sicher?
Viele Apps sind praktisch, haben aber oft schwache Sicherheitsstandards. Achte auf Bewertungen, Herkunft und Zugriffsrechte.
Wie erkenne ich einen Fake-Shop für Hundezubehör?
Fehlt ein vollständiges Impressum, gibt es nur Vorkasse und keine sicheren Zahlungsarten, ist Vorsicht geboten.



