Grannen – eine Gefahr für Hunde

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Meiden Sie Getreidefelder, um Ihren Hund zu schützen

Grannen sind steife, scharfe Borsten, die an Gräsern wie Getreide (u. a. Roggen, Weizen und Gerste) und verschiedenen Wiesenpflanzen wachsen.1 , 2, 3, 4 Sie sind mit vielen kleinen, nach hinten gerichteten Widerhaken versehen, mit denen sich die Grannen im Fell des Hundes festsetzen können und die nur eine Bewegung in eine Richtung zulassen – nach innen, zum Körper des Tieres hin. Nachdem sie sich im Fell verankert haben, arbeiten sich die Grannen bei jeder Bewegung des Hundes tiefer in das Fell ein. Mit ihren scharfen Spitzen können die Grannen die Haut des Tieres durchstechen und sich dort festsetzen, wo sie Infektionen, Entzündungen und Abszesse verursachen können. Diese Fremdkörper können auch durch Öffnungen wie Nase, Maul und Ohren in den Körper Ihres Hundes eindringen und zu inneren Verletzungen führen. So können sie beispielsweise durch den Magen-Darm-Trakt oder die Atemwege wandern und dort lebensbedrohliche Schäden verursachen.5 Sie können sich ihren Weg zu einem inneren Organ bahnen – zum Beispiel durch die Nase eindringen und entlang der Luftröhre wandern – und schliesslich zu einem Lungenkollaps führen.6 In den extremsten Fällen kann dies tödlich enden.7

Sie haben eine Granne im Fell Ihres Hundes gefunden?

Wenn Sie eine Granne finden, die sich im Fell Ihres Hundes verfangen hat oder die nur teilweise in die Haut eingedrungen ist, können Sie sie möglicherweise selbst entfernen (gegebenenfalls mit einer Pinzette). Wenn die Granne jedoch bereits tiefer in die Haut eingedrungen ist, müssen Sie Ihren Hund zum Tierarzt bringen, damit sie ordnungsgemäss entfernt werden kann und die erforderlichen Medikamente (z. B. entzündungshemmende Mittel, Schmerzmittel) verabreicht werden können. Wenn der Tierarzt Grund zu der Annahme hat, dass sich eine Granne bereits im Körper Ihres Hundes befindet, sind weitergehende tierärztliche Massnahmen erforderlich.

Anzeichen auf die Sie achten sollten

Die Anzeichen für Grannen variieren nach Körperteil, in dem sich der Fremdkörper befindet.

Im Ohr:
Ihr Hund kratzt sich am Ohr (das möglicherweise entzündet ist) und schüttelt den Kopf. Möglicherweise hält er seinen Kopf schief. Aus dem Ohr kann Flüssigkeit austreten, und Sie können einen unangenehmen Geruch wahrnehmen.8, 9, 10

In der Nase:
Ihr Hund niest wiederholt oder zeigt Symptome wie Nasensekret, Nasenbluten, Infektionen und Schmerzen.11 Bei Entzündungen oder Schwellungen der oberen Atemwege kann Ihr Hund ausserdem Atembeschwerden haben.12

Im Auge:
Wenn sie im Bindehautsack des Auges steckt, kann eine Granne tränende Augen (Tränenfluss), Lichtempfindlichkeit und übermässiges Blinzeln verursachen. Ihr Hund kann sein Unbehagen dadurch zeigen, dass er sich das betroffene Auge stärker als sonst reibt.13

In der Pfote (zwischen den Zehen):
Ihr Hund leckt und beisst die betroffene Pfote. Sie bemerken möglicherweise ein Hinken. Ihr Hund kann auch Anzeichen von Schmerzen zeigen, wenn Sie die Pfote untersuchen. Wenn sich die Granne bereits in der Pfote befindet, sehen Sie möglicherweise ein kleines Loch, in das der Fremdkörper eingedrungen ist. Sie können auch Ausfluss (Eiter) sehen.14

In der Luftröhre oder in der Lunge:
Wenn Ihr Hund plötzlich und hartnäckig hustet, kurzatmig wird oder Sputum aushustet, kann eine Granne der Grund dafür sein.15, 16, 17

Mögliche Folgen

Die möglichen Folgen für Ihren Hund können sehr ernst und sogar lebensbedrohlich sein.

  • Wenn eine Granne nicht rechtzeitig aus dem Ohr entfernt wird, kann sie zu einer Mittelohrentzündung, Gleichgewichtsverlust und einem Riss des Trommelfells führen.18,
  • Eine Granne in der Pfote kann zu Abszessen und Infektionen zwischen den betroffenen Zehen führen.
  • Unbehandelt können Grannen im Auge zu schweren Hornhautschäden und im schlimmsten Fall zur Erblindung führen.20, 21, 22
  • Grannen können Infektionen in der Nase verursachen. Wenn sie durch die Nasenhöhlen 23 ins Gehirn gelangen, können sie tödlich sein.24
  • Unbehandelt können Grannen in der Luftröhre oder in der Lunge zu einer Lungenentzündung oder einem Pneumothorax (einer Luftansammlung zwischen der Lunge und der Brustwand) führen.25

Vorbeugende Massnahmen

Lassen Sie Ihren Hund in der Hochsaison nicht durch hohes Gras oder neben Getreidefeldern laufen. Wenn nötig, halten Sie das Fell Ihres Hundes und das Fell um die Pfoten kurz und bürsten Sie die Unterwolle aus. Sollte Ihr Hund trotz aller Bemühungen mit hohem Gras in Berührung kommen, achten Sie auf die oben genannten Warnzeichen. Untersuchen Sie Ihren Hund gründlich auf Grannen und entfernen Sie diese sofort.

Fazit:
Auch wenn es Ihnen und Ihrem Hund Spass macht, neben einem sanft wogenden Maisfeld oder durch hohes Gras zu spazieren, sollten Sie dabei vorsichtig sein. Grannen mögen klein sein, aber sie können das Leben Ihres Hundes gefährden. Wenn Sie sich der Risiken bewusst sind, können Sie Ihren Hund bei Ihren gemeinsamen Spaziergängen schützen.

Dieser Artikel wurde im Original auf https://www.vier-pfoten.ch/unseregeschichten/ratgeber/grannen-eine-gefahr-fuer-hunde veröffentlicht und wird auch dort aktualisiert. Für weitere Informationen, besuchen Sie die VIER PFOTEN Webseite.

Bildrechte: © FOUR PAWS

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