Der Frühling kommt, giftige Pflanzen im Garten

Jack Russel Gartenarbeit im Frühling

Mit dem Frühling kehrt das Leben zurück in die Gärten. Blumen blühen auf, und die Natur erwacht in voller Pracht. Doch nicht alles, was schön aussieht, ist auch sicher für unsere tierischen Begleiter oder kleine Kinder. Viele gängige Gartenpflanzen sind giftig und können bei Verschlucken zu Gesundheitsproblemen führen. Grundsätzlich geht kein Tier einfach dieser Pflanzen fressen, trotzdem schadet es sicher nicht, etwas Vorsicht walten zu lassen. Dieser Ratgeber soll dir helfen, deinen Garten sicher zu gestalten, indem er einen Überblick über einige der gängigsten giftigen Pflanzen bietet.

Giftige Zierpflanzen

  1. Alpenveilchen (Cyclamen spp.): Enthält Saponine, die bei Verzehr zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen können.
  2. Amaryllis (Amaryllis spp.): Die Zwiebeln enthalten giftige Alkaloide, die Magen-Darm-Beschwerden, Tremor und in schweren Fällen sogar Lähmungen hervorrufen können.
  3. Azalee (Rhododendron spp.): Alle Teile sind giftig und enthalten Substanzen, die zu Magen-Darm-Beschwerden, Herzproblemen und manchmal zum Koma führen können.
  4. Buchsbaum (Buxus sempervirens): Enthält Alkaloide, die Erbrechen, Durchfall und neurologische Störungen verursachen können.
  5. Christrose (Helleborus niger): Alle Teile sind giftig und können zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Herzrhythmusstörungen führen.
  6. Dieffenbachia (Dieffenbachia spp.): Enthält oxalathaltige Kristalle, die Schwellungen im Mund- und Rachenraum, Atemnot und bei Verschlucken zu Magen-Darm-Beschwerden führen können.
  7. Efeu (Hedera helix): Die Blätter und Beeren enthalten Saponine, die Hautreizungen, Magen-Darm-Probleme und in schweren Fällen Atembeschwerden verursachen können.
  8. Einblatt (Spathiphyllum spp.): Diese beliebte Zimmer- und Büropflanze ist giftig und kann bei Verschlucken zu Schwellungen im Mund- und Rachenraum sowie zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
  9. Engelstrompete (Brugmansia spp.): Enthält Alkaloide, die Halluzinationen, Muskelzittern und Gedächtnisverlust verursachen können.
  10. Fingerhut (Digitalis purpurea): Alle Teile sind giftig und enthalten Herzglykoside, die zu Übelkeit, Herzrhythmusstörungen und in schweren Fällen zum Tod führen können.
  11. Goldregen (Laburnum anagyroides): Enthält Alkaloide, die Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe und in schweren Fällen Atemlähmung verursachen können.
  12. Herbstzeitlose (Colchicum autumnale): Enthält Colchicin, das zu Übelkeit, Erbrechen, Nierenversagen und in schweren Fällen zum Tod führen kann.
  13. Hyazinthe (Hyacinthus orientalis): Giftig, kann Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und Erbrechen verursachen.
  14. Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus): Enthält Cyanidverbindungen, die zu Atemnot, Krämpfen und in schweren Fällen zum Tod führen können.
  15. Maiglöckchen (Convallaria majalis): Die gesamte Pflanze ist giftig und enthält Herzglykoside, die zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Herzrhythmusstörungen führen können.
  16. Oleander (Nerium oleander): Alle Teile sind hochgiftig und können Herzprobleme, Magen-Darm-Beschwerden und manchmal sogar zum Tod führen.
  17. Philodendron (Philodendron spp.): Enthält oxalathaltige Kristalle, die zu Schwellungen, Schmerzen im Mund- und Rachenraum und zu Magen-Darm-Beschwerden führen können.
  18. Rhododendron (Rhododendron spp.): Enthält Toxine, die Magen-Darm-Beschwerden, Herzrhythmusstörungen und in schweren Fällen Koma verursachen können.
  19. Tollkirsche (Atropa belladonna): Enthält Alkaloide, die zu Sehstörungen, Halluzinationen und in hohen Dosen zum Tod führen können.
  20. Wunderbaum (Ricinus communis): Enthält das hochgiftige Ricin, das bei Einnahme zu Übelkeit, Krämpfen, und ohne Behandlung zum Tod führen kann.

Giftige Stauden und Bodendecker

  1. Aconitum (Eisenhut): Alle Teile sind hochgiftig und enthalten Alkaloide, die zu Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen und in schweren Fällen zum Tod führen können.
  2. Anemone (Windröschen): Enthält Saponine und Protoanemonin, das bei Berührung Hautreizungen verursachen kann und bei Verschlucken zu Übelkeit und Magen-Darm-Beschwerden führt.
  3. Arum (Aronstab): Enthält oxalathaltige Kristalle, die zu schweren Schwellungen im Mund- und Rachenraum sowie zu Atembeschwerden führen können.
  4. Convallaria majalis (Maiglöckchen): Die gesamte Pflanze ist giftig und enthält Herzglykoside, die zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Herzrhythmusstörungen führen können.
  5. Cyclamen (Alpenveilchen): Enthält Saponine, die bei Verzehr zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen können.
  6. Digitalis purpurea (Fingerhut): Alle Teile sind giftig und enthalten Herzglykoside, die zu Übelkeit, Herzrhythmusstörungen und in schweren Fällen zum Tod führen können.
  7. Helleborus (Christrose/Nieswurz): Enthält giftige Alkaloide, die Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen können.
  8. Hedera helix (Efeu): Die Blätter und Beeren enthalten Saponine, die Hautreizungen, Magen-Darm-Probleme und in schweren Fällen Atembeschwerden verursachen können.
  9. Hyacinthus orientalis (Hyazinthe): Giftig, kann Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und Erbrechen verursachen.
  10. Lamium (Taubnessel): Bestimmte Arten können irritierende Substanzen enthalten, die bei empfindlichen Personen zu Hautreizungen führen können.
  11. Lily of the Valley (Convallaria majalis): Siehe Maiglöckchen.
  12. Lupinus (Lupine): Enthält Alkaloide, die bei Verzehr zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen können.
  13. Nerium oleander (Oleander): Alle Teile sind hochgiftig und können Herzprobleme, Magen-Darm-Beschwerden und manchmal sogar zum Tod führen.
  14. Pachysandra terminalis (Dickmännchen, Schattengrün): Enthält Saponine, die bei Verschlucken zu Übelkeit und Erbrechen führen können.
  15. Ranunculus (Hahnenfuß): Enthält Protoanemonin, das Hautreizungen und bei Verschlucken Magen-Darm-Beschwerden verursachen kann.
  16. Rhododendron (Rhododendron, Azalee): Enthält Toxine, die Magen-Darm-Beschwerden, Herzrhythmusstörungen und in schweren Fällen Koma verursachen können.
  17. Ricinus communis (Wunderbaum): Enthält das hochgiftige Ricin, das bei Einnahme zu Übelkeit, Krämpfen und ohne Behandlung zum Tod führen kann.
  18. Spathiphyllum (Einblatt): Diese beliebte Zimmer- und Büropflanze ist giftig und kann bei Verschlucken zu Schwellungen im Mund- und Rachenraum sowie zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
  19. Taxus (Eibe): Enthält Alkaloide, insbesondere Taxin, das bereits in kleinen Mengen tödlich sein kann und zu Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Herzproblemen führt.
  20. Vinca (Immergrün): Enthält Alkaloide, die bei Verzehr zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und in schweren Fällen zu Krampfanfällen führen können.

Giftige Blumenzwiebeln

  1. Amaryllis (Amaryllis spp.): Die Zwiebeln enthalten giftige Alkaloide, die Magen-Darm-Beschwerden, Zittern und in schweren Fällen Lähmungen hervorrufen können.
  2. Autumn Crocus (Colchicum autumnale): Enthält Colchicin, das zu Übelkeit, Erbrechen, Nierenversagen und in schweren Fällen zum Tod führen kann.
  3. Blauer Eisenhut (Aconitum napellus): Obwohl technisch keine Blumenzwiebelpflanze, ist sie hochgiftig und kann Herzrhythmusstörungen und Atemlähmung verursachen.
  4. Gartenhyazinthe (Hyacinthus orientalis): Sowohl die Zwiebeln als auch der Rest der Pflanze können Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und Erbrechen verursachen.
  5. Gefleckter Aronstab (Arum maculatum): Die Knollen enthalten oxalathaltige Kristalle, die zu schweren Schwellungen im Mund- und Rachenraum sowie zu Atembeschwerden führen können.
  6. Gladiolen (Gladiolus spp.): Die Knollen können Hautreizungen verursachen und bei Verschlucken zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen.
  7. Herbstzeitlose (Colchicum autumnale): Enthält Colchicin, das Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und in schweren Fällen Multiorganversagen verursachen kann.
  8. Kaiserkronen (Fritillaria imperialis): Die Zwiebeln enthalten Alkaloide, die Magen-Darm-Beschwerden verursachen können.
  9. Narzissen (Narcissus spp.): Insbesondere die Zwiebeln enthalten Lycorin, ein Alkaloid, das Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen verursachen kann.
  10. Osterglocken (Narcissus pseudonarcissus): Siehe Narzissen.
  11. Schneeglöckchen (Galanthus nivalis): Die Zwiebeln enthalten giftige Alkaloide, die bei Verschlucken zu Übelkeit und Magen-Darm-Beschwerden führen können.
  12. Schwertlilien (Iris spp.): Die Rhizome enthalten Iridin, das Magen-Darm-Beschwerden verursachen kann.
  13. Seerose (Nymphaea spp.): Obwohl keine Zwiebelpflanze, enthalten Teile der Pflanze Toxine, die Hautreizungen und bei Verschlucken Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen können.
  14. Tulpen (Tulipa spp.): Vor allem die Zwiebeln sind giftig und können bei Verzehr zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
  15. Zierlauch (Allium spp.): Während viele Allium-Arten essbar sind, können bestimmte Zierlaucharten bei Haustieren und in seltenen Fällen bei Menschen Magen-Darm-Beschwerden verursachen.
  16. Zypressenwolfsmilch (Euphorbia cyparissias): Obwohl keine Zwiebelpflanze, ist sie giftig und kann Hautreizungen sowie bei Verschlucken Magen-Darm-Beschwerden verursachen.

Tipps für einen sicheren Garten

  • Informieren: Bevor du neue Pflanzen kaufst oder pflanzt, informiere dich über ihre mögliche Giftigkeit.
  • Sicher platzieren: Platziere giftige Pflanzen außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren.
  • Alternativen wählen: Es gibt viele wunderschöne, nicht giftige Pflanzen, die eine sichere Alternative für Gärten darstellen.
  • Aufklärung: Sorge dafür, dass Kinder lernen, keine Pflanzenteile in den Mund zu nehmen, und halte Haustiere von bekannten Gefahrenquellen fern.

Was tun bei Vergiftung?

Bei Verdacht auf eine Vergiftung ist schnelles Handeln gefragt. Bewahre Ruhe und sorge dafür, dass das betroffene Individuum – sei es ein Mensch oder ein Tier – in Sicherheit ist und keine weiteren giftigen Substanzen aufnehmen kann. Entferne Reste der giftigen Substanz aus dem Mund, sofern dies sicher möglich ist, und versuche, Informationen über die aufgenommene Substanz, die Menge und den Zeitpunkt der Aufnahme zu sammeln. Vermeide es, dem Betroffenen zum Erbrechen zu bringen oder Flüssigkeiten zu verabreichen, es sei denn, dies wird explizit von medizinischem Fachpersonal empfohlen. Kontaktiere umgehend den Notruf oder die Giftnotrufzentrale:

  • In Deutschland wähle den Giftnotruf unter 030 19240 (Bundesweites Giftinformationszentrum) oder 112 für den allgemeinen Notruf.
  • In Österreich ist die Vergiftungsinformationszentrale unter der Nummer 01 4064343 erreichbar, oder wähle 112 für den allgemeinen Notruf.
  • In der Schweiz kannst du das Toxikologische Informationszentrum unter 145 anrufen oder 112 für den allgemeinen Notruf wählen.

Gib alle verfügbaren Informationen an das Fachpersonal weiter und befolge genau deren Anweisungen. Bei Tieren solltest du unverzüglich einen Tierarzt oder eine Tierklinik kontaktieren und die Situation schildern. Die korrekten und schnellen Maßnahmen können im Falle einer Vergiftung lebensrettend sein.

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