Der Martinstag, der am 11. November gefeiert wird, ist ein besonderer Anlass, der nicht nur in der Geschichte eine bedeutende Rolle spielt, sondern auch heute noch mit vielen schönen Traditionen verbunden ist. In der Schweiz und anderen Teilen Europas wird dieser Tag mit Laternenumzügen, festlichen Bräuchen und der berühmten Martinsgans gefeiert. Doch wie lässt sich der Martinstag auch mit deinem Hund geniessen?
Die Geschichte des Martinstages
Der Martinstag, der am 11. November gefeiert wird, geht auf den heiligen Martin von Tours zurück, einen der bekanntesten Heiligen der christlichen Tradition. Martin wurde um das Jahr 316 in Sabaria (dem heutigen Szombathely in Ungarn) geboren und wuchs in einer Familie auf, die dem römischen Militär treu ergeben war. Schon in jungen Jahren entschied er sich, den christlichen Glauben anzunehmen und trat in die Armee ein, wo er als Soldat diente.
Eine der bekanntesten Legenden über Sankt Martin erzählt von seiner Barmherzigkeit. Eines kalten Wintertages, als Martin als Soldat unterwegs war, begegnete er einem frierenden Bettler. Der arme Mann hatte nichts, um sich vor der Kälte zu schützen, und Martin, der selbst nur einen einfachen Soldatenmantel trug, teilte diesen mit ihm. Er stieg vom Pferd ab, nahm sein Schwert und zerschnitt seinen Mantel, um ihn mit dem Bettler zu teilen. Diese Tat der Nächstenliebe ist wohl die bekannteste Geschichte, die mit dem heiligen Martin verbunden wird.
Nach seiner Zeit im Militär widmete sich Martin dem Glauben und wurde 371 zum Bischof von Tours gewählt. In dieser Rolle setzte er sich für die Armen und Schwachen ein und trug den christlichen Glauben weit über die Grenzen seines Bistums hinaus. Martin starb am 8. November 397 und wurde alsbald als Heiliger verehrt. Der Martinstag, der ursprünglich sein Todestag war, entwickelte sich zu einem Fest der Nächstenliebe und des Teilens.
Warum Laternenumzüge am Martinstag?
Der Laternenumzug am Martinstag hat seine Wurzeln in der Geschichte des heiligen Martin von Tours und symbolisiert nicht nur die Dunkelheit des Winters, sondern auch das Licht der Nächstenliebe und des Teilens. Es wird erzählt, dass Martin besonders in den dunklen Wintermonaten für seine Wohltätigkeit und Nächstenliebe berühmt wurde. Im Herbst, wenn die Tage kürzer wurden und die Nächte länger, begannen die Menschen daher, sich mit Laternen zu versammeln, um sich gegenseitig das Licht des Glaubens und der Hoffnung zu bringen – ganz im Sinne des heiligen Martins, der durch seine Taten das „Licht“ der Nächstenliebe verbreitete.
In vielen Regionen ist der Laternenumzug daher nicht nur ein festlicher Brauch, sondern auch ein Symbol für die Wärme und das Licht, das wir einander bringen können. Heute finden rund um den Martinstag in vielen Städten und Dörfern Laternenumzüge statt, bei denen Kinder mit selbstgebastelten Laternen durch die Strassen ziehen und dabei Lieder singen, die von Sankt Martin und seiner Güte erzählen.
Die Martinsgans am Martinstag
Die Entstehung des Brauchs geht zurück auf eine Episode aus dem Leben des heiligen Martin. Eine der bekanntesten Legenden erzählt, dass Martin, als er zum Bischof von Tours gewählt werden sollte, sich zunächst versteckte, um der Wahl zu entkommen. In einer Gansherde fand man ihn schliesslich, da die Gänse durch ihr lautes Geschnatter den Versteckten verrieten. Um sich für seine Weigerung, das Amt anzunehmen, zu „entschuldigen“, wurde Martin später mit einer Gans beschenkt – und so wurde die Gans zum Symbol des Martinstages.
Der Brauch, eine Gans zu schlachten und am Martinstag zu essen, entwickelte sich in vielen Teilen Europas und fand besonders in ländlichen Gegenden Eingang in die Traditionen. Die Martinsgans galt als festliches Gericht, das den Wohlstand und die Feier des heiligen Martins widerspiegelte. In manchen Regionen ist es noch heute üblich, die Gans traditionell mit Rotkohl, Klössen und anderen Beilagen zu servieren.
Der Martinstag war ausserdem ein bedeutender Tag im landwirtschaftlichen Jahreszyklus, insbesondere in der Vergangenheit. Zu dieser Zeit wurde die Gans oft aus wirtschaftlichen Gründen geschlachtet, da die Tiere vor dem Winter gefüttert und aufgezogen wurden.
Auch wenn die Tradition der Martinsgans nicht überall noch gepflegt wird, bleibt sie ein wichtiger Bestandteil des Festes und steht für den Geist des Teilens. An diesem Tag erinnern wir uns nicht nur an die Geschichte des heiligen Martin, sondern feiern auch das Teilen von Wohlstand und die Freude des Miteinanders.
Martinstag mit Hund
Der Martinstag ist nicht nur eine Gelegenheit, sich an die Geschichte des heiligen Martin zu erinnern und zu feiern, sondern auch eine wunderbare Möglichkeit, Zeit mit deinem Hund zu verbringen und den Feiertag gemeinsam zu geniessen.
Laternenumzug mit Hund?
Viele Hundehalter nehmen ihren Hund gerne mit, um den Laternenumzug gemeinsam zu erleben. Dabei ist es jedoch wichtig, auf die Sicherheit deines Hundes zu achten.
Wichtig ist, dass dein Hund sich in der Menschenmenge und bei den Lichtern wohlfühlen kann. Achte darauf, dass er entspannt bleibt und nicht überfordert ist. Wenn dein Hund normalerweise gut mit solchen Situationen zurechtkommt, kannst du ihn problemlos mitnehmen.
Reflektierende Leinen oder Halsbänder sorgen dafür, dass er im Dunkeln gut sichtbar ist und sicher mit durch den Umzug läuft.
Martinsgans für den Hund?
Grundsätzlich ist es nicht empfehlenswert, die Martinsgans in ihrer traditionellen Form mit allem Drum und Dran – also inklusive der Haut und der Gewürze – an deinen Hund zu verfüttern. Gänsefleisch kann fettig sein und ist in grossen Mengen schwer verdaulich für Hunde. Zudem können Zwiebeln, Knoblauch und andere Gewürze, die oft in der Zubereitung der Martinsgans verwendet werden, für Hunde giftig sein.
Wenn du deinem Hund jedoch etwas vom Festmahl abgeben möchtest, kannst du ihm kleine, einfache Stücke von gekochtem Gänsefleisch ohne Gewürze oder Haut anbieten. Diese sollten massvoll und als besondere Leckerei serviert werden. Achte darauf, dass das Fleisch gut durchgegart und frei von Knochen ist, da diese ein Erstickungsrisiko darstellen können.
Eine noch bessere Alternative wäre es, deinem Hund ein eigenes festliches Mahl zuzubereiten – zum Beispiel ein gesundes Hundefutter mit Fleisch und Gemüse oder selbstgemachte Hundekekse in Form von Martinsgänsen. Auf diese Weise kannst du deinem Hund etwas vom Festtag bieten, das sowohl lecker als auch gesund für ihn ist.
Reflektieren über das Teilen und Helfen
Der Martinstag erinnert uns an den Geist des Teilens und der Nächstenliebe, und das lässt sich auch auf unsere Hunde anwenden. Es könnte eine schöne Tradition werden, an diesem Tag an ein Tierheim zu denken und eine Spende zu machen oder sogar mit deinem Hund eine kleine Wohltätigkeitsaktion zu unterstützen.
Vielleicht möchtest du auch eine kleine Geste der Freundlichkeit gegenüber anderen Hundebesitzern oder Tieren in deiner Umgebung machen – ein Hundespaziergang mit einem Nachbarn oder das Teilen von Hundespielzeug könnte ein Weg sein, den Gedanken von Sankt Martin weiterzugeben.
Egal, ob du den Martinstag in einem Laternenumzug, bei einem Spaziergang oder einem festlichen Mahl mit deinem Hund verbringst – dieser Tag ist eine tolle Gelegenheit, den besonderen Moment mit deinem Vierbeiner zu feiern und gleichzeitig den Geist der Nächstenliebe in deinem Alltag zu verankern.