Als Hündin bezeichnet man die weibliche Form des Hundes. Sie unterscheidet sich nicht nur durch ihre Fortpflanzungsorgane vom Rüden, sondern zeigt auch im Verhalten, Sozialverhalten, Gesundheitsverlauf und im Zyklus spezifische Merkmale.

Läufigkeit und Sexualzyklus

Hündinnen durchlaufen in der Regel etwa zwei Mal pro Jahr eine Läufigkeit, die auch als Sexualzyklus bezeichnet wird. Er gliedert sich in vier Phasen:

  • Proöstrus: erste Blutung, Rüden werden interessiert, aber die Hündin duldet keinen Deckakt
  • Östrus: fruchtbare Phase, Deckbereitschaft
  • Metöstrus: Rückbildung, hormonelle Umstellung
  • Anöstrus: Ruhephase bis zur nächsten Läufigkeit

Die erste Läufigkeit tritt je nach Rasse meist im Alter von 6 bis 18 Monaten ein.

Verhalten von Hündinnen

Hündinnen gelten im Vergleich zu Rüden oft als ruhiger, führiger und weniger territorial. Während der Läufigkeit kann das Verhalten stark variieren – von anhänglich und ruhig bis nervös oder reizbar. Auch Scheinträchtigkeit ist bei manchen Hündinnen nach dem Östrus zu beobachten.

Besonderheiten in der Haltung

Wer eine Hündin hält, sollte auf Folgendes achten:

  • Sicheres Management während der Läufigkeit (z. B. keine unkontrollierten Kontakte zu Rüden)
  • Früherkennung gesundheitlicher Probleme wie Mammatumoren, Pyometra oder hormonelle Störungen
  • Kastration gut abwägen – individuell und in Rücksprache mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt

Hündinnen in der Zucht

In der Hundezucht spielt die Hündin eine zentrale Rolle. Ihre Gesundheit, ihr Wesen, ihre Trächtigkeit und Aufzuchtfähigkeit bestimmen maßgeblich die Qualität und das Wohl der Nachkommen.

  • Sie muss zuchttauglich geprüft sein
  • Gesundheitsnachweise und Gentests sind Pflicht
  • Zwischen zwei Würfen muss eine Zuchtpause eingehalten werden (meist 1 Jahr)

Die Entscheidung, mit einer Hündin zu züchten, sollte immer gut überlegt und verantwortungsvoll getroffen werden.

Fazit: Die Hündin – mehr als das weibliche Gegenstück

Hündinnen sind eigenständige Persönlichkeiten mit individuellen Bedürfnissen. Wer sich bewusst für eine Hündin entscheidet, sollte ihre biologischen und verhaltensspezifischen Besonderheiten kennen – besonders im Hinblick auf Läufigkeit, Gesundheit und mögliche Zucht. Gut betreut, ist eine Hündin ein ebenso treuer, lernfreudiger und sozialer Begleiter wie ein Rüde.

Häufige Fragen zur Hündin

Ab wann ist eine Hündin geschlechtsreif?

Die erste Läufigkeit tritt je nach Rasse meist zwischen dem 6. und 18. Lebensmonat ein.

Wie lange dauert die Läufigkeit?

Im Durchschnitt dauert sie 2–3 Wochen. Die fruchtbare Phase (Östrus) liegt meist zwischen dem 9. und 14. Tag.

Wie erkennt man eine Scheinträchtigkeit?

Typisch sind Nestbauverhalten, Milchbildung, Anhänglichkeit oder Gereiztheit – meist 4–9 Wochen nach der Läufigkeit.

Ist eine Hündin nach der Kastration ruhiger?

Das kann sein – muss aber nicht. Hormonveränderungen wirken sich individuell aus. Eine Kastration sollte nie pauschal erfolgen.

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