Der American Kennel Club (kurz: AKC) ist die bedeutendste kynologische Organisation in den Vereinigten Staaten. Seit seiner Gründung im Jahr 1884 verwaltet der AKC das Zuchtbuch für reinrassige Hunde, legt Rassestandards fest, organisiert Ausstellungen und fördert Hundesportarten.
Mit seiner langen Geschichte, seinem Einfluss und der engen Verbindung zur amerikanischen Hundeszene ist der AKC weltweit bekannt – obwohl er kein Mitglied der FCI ist.
Hauptaufgaben des American Kennel Club
Der AKC übernimmt zentrale Aufgaben im Bereich Zucht und Hundewesen:
- Führung des offiziellen Zuchtbuches (Stud Book) für über 200 anerkannte Hunderassen
- Formulierung und Pflege der jeweiligen Rassestandards
- Anerkennung und Registrierung von Züchter:innen, Würfen und Einzeltieren
- Veranstaltung von Hundeschauen, Agility-, Obedience- und anderen Sportevents
- Information und Aufklärung zu verantwortungsvoller Hundehaltung
Der AKC ist eine private Non-Profit-Organisation mit Sitz in New York City. Seine Entscheidungen haben erheblichen Einfluss auf Zuchtpraxis und Hundesport in den USA.
Registrierung beim AKC
Für eine AKC-Registrierung muss ein Hund aus einem offiziell beim AKC registrierten Wurf stammen. Wichtig:
- Nur Hunde mit nachvollziehbarer Ahnentafel können registriert werden
- Die Registrierung allein sagt nichts über Zuchtqualität oder Gesundheit aus
- Zuchtvereine, Einzelpersonen und Clubs können sich beim AKC akkreditieren lassen
Der AKC bietet auch ein Canine Partners Program für Mischlinge und nicht-registrierte Hunde, die an Sportveranstaltungen teilnehmen möchten.
Unterschied zum CKC und zur FCI
Im Gegensatz zum Canadian Kennel Club (CKC) oder europäischen Verbänden ist der AKC kein Mitglied der FCI. Das hat zur Folge:
- AKC-Ahnentafeln werden in Europa nicht automatisch anerkannt
- Importierte AKC-Hunde müssen ggf. neu registriert oder überprüft werden
- Es gibt aber bilaterale Anerkennungen mit einzelnen Verbänden
Hundesport und Shows
Der AKC ist Organisator der berühmten Westminster Dog Show und vieler weiterer Events. Zugelassene Sportarten umfassen:
- Conformation Shows
- Agility
- Obedience
- Rally
- Field Trials
- Herding, Scent Work, u. v. m.
Diese Veranstaltungen fördern die körperliche und geistige Auslastung von Hunden und tragen zur Popularität vieler Rassen bei.
Kritik und Kontroversen
Der AKC steht immer wieder in der Kritik – unter anderem wegen:
- Fehlender Gesundheitsvorgaben für registrierte Zuchten
- Kaum kontrollierter „Massenvermehrer“ mit AKC-Papieren
- Fokus auf äußere Merkmale statt funktionaler Gesundheit
In den letzten Jahren hat der Verband jedoch begonnen, Gesundheitstests stärker zu fördern und Aufklärungsarbeit zu leisten.
Fazit: AKC – mächtiger Verband mit Licht und Schatten
Der American Kennel Club ist ein zentraler Akteur im internationalen Hundewesen. Seine Reichweite und Organisation sind beeindruckend – doch wie bei allen großen Institutionen hängt die Qualität letztlich von den verantwortlichen Züchter:innen und ihrer Ethik ab. Für Hundehalter:innen außerhalb der USA ist es wichtig zu wissen, dass eine AKC-Registrierung nicht automatisch für Qualität oder Tierwohl steht, sondern zunächst nur den Herkunftsnachweis darstellt.
Häufige Fragen zum AKC
Kann ich meinen Hund aus Europa beim AKC registrieren?
Nur, wenn die Ahnentafel von einem vom AKC anerkannten Verband stammt – FCI-Registrierungen müssen meist verifiziert oder ergänzt werden.
Gibt es beim AKC Gesundheitsauflagen?
Nicht verpflichtend für die Registrierung – viele Rasseclubs empfehlen jedoch freiwillige Gesundheitstests (z. B. über das CHIC-Programm).
Ist der AKC staatlich organisiert?
Nein, der AKC ist ein privater, gemeinnütziger Verein ohne staatliche Kontrolle.
Kann ich als Privatperson beim AKC Mitglied werden?
Nein, der AKC hat keine Einzelmitgliedschaften. Die Mitgliedschaft läuft über Clubs. Es gibt aber Programme für Halter:innen und Sportbegeisterte.



