Stöbern ist eine Form der Nasenarbeit, bei der der Hund gezielt ein Gelände oder Gebiet absucht, um versteckte Objekte, Wild oder bestimmte Gerüche zu finden. Anders als bei der Zielobjektsuche, bei der es um Präzision auf kleinem Raum geht, sucht der Hund beim Stöbern in einem größeren Areal nach einem vorgegebenen Ziel. Diese Art von Suche wird oft für Jagdhunde oder auch im Hundesport trainiert, wo Hunde Wildtiere aufspüren oder versteckte Gegenstände finden müssen.

Stöbern ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, den Hund sowohl körperlich als auch geistig auszulasten. Es fördert die natürlichen Instinkte des Hundes und gibt ihm die Möglichkeit, seine Spürnase gezielt einzusetzen. Besonders für Hunde, die von Natur aus Freude am Schnüffeln und Suchen haben, bietet Stöbern eine großartige Beschäftigung.

Was ist Stöbern?

Beim Stöbern wird der Hund darauf trainiert, ein abgegrenztes Gelände systematisch abzusuchen, um ein verstecktes Ziel zu finden und anzuzeigen. Dieses Ziel kann entweder ein Gegenstand, wie ein Dummy oder Spielzeug, oder ein bestimmter Geruch sein, den der Hund verfolgen muss. In der Jagd wird Stöbern genutzt, um Wild aufzustöbern und in Bewegung zu bringen, damit es vom Jäger erlegt werden kann.

Im Hundesport wird das Stöbern als Freizeitbeschäftigung genutzt, um den Hund geistig und körperlich zu fordern. Der Hund wird dabei in ein bestimmtes Suchgebiet geschickt und soll das Versteckte so schnell wie möglich finden. Stöbern kann auf Feldern, in Wäldern, auf Wiesen oder in eigens abgesteckten Suchfeldern durchgeführt werden.

Ziele des Stöberns

Das Hauptziel des Stöberns ist es, den Hund seine natürlichen Fähigkeiten zur Suche und Verfolgung von Gerüchen und Objekten einsetzen zu lassen. Dabei soll der Hund lernen, ein bestimmtes Gebiet systematisch abzusuchen und dabei konzentriert zu bleiben. Die wichtigsten Ziele des Stöberns sind:

  1. Förderung der natürlichen Instinkte: Hunde haben einen starken Spürsinn und die Fähigkeit, große Gebiete nach Gerüchen abzusuchen. Stöbern fördert diese natürlichen Instinkte und gibt dem Hund eine sinnvolle Aufgabe, die ihn geistig auslastet.
  2. Konzentration und Ausdauer: Beim Stöbern muss der Hund oft über längere Zeiträume konzentriert arbeiten. Er lernt, seine Ausdauer zu verbessern und sich trotz Ablenkungen auf die Suche zu fokussieren.
  3. Gehorsam und Zusammenarbeit: Der Hund muss während des Stöberns auf Kommandos des Hundeführers hören und das Gelände kontrolliert durchsuchen. Dies stärkt die Teamarbeit und fördert die Bindung zwischen Hund und Mensch.
  4. Erfolgserlebnis durch Finden: Der Hund erlebt beim Stöbern das Erfolgserlebnis, wenn er das Ziel findet. Dies steigert seine Motivation und gibt ihm das Gefühl, eine Aufgabe erfolgreich gelöst zu haben.

Welche Hunde eignen sich für das Stöbern?

Stöbern ist ein Hundesport, der für Hunde aller Rassen und Größen geeignet ist, besonders jedoch für Hunde mit einem ausgeprägten Geruchssinn oder einer natürlichen Freude an der Nasenarbeit. Zu den häufigsten Hunderassen, die für das Stöbern prädestiniert sind, gehören:

  1. Jagdhunde: Rassen wie der Beagle, Deutsch Kurzhaar, Spaniel oder Pointer wurden speziell für die Jagd gezüchtet und sind daher besonders gut im Stöbern. Sie haben einen angeborenen Suchinstinkt und lieben es, Wild oder versteckte Objekte zu finden.
  2. Such- und Rettungshunde: Hunde wie der Deutsche Schäferhund oder Labrador Retriever werden oft für Such- und Rettungseinsätze ausgebildet. Sie haben einen starken Spürsinn und sind in der Lage, große Gebiete systematisch abzusuchen.
  3. Mischlinge und Familienhunde: Auch Mischlinge und andere aktive Familienhunde können Spaß am Stöbern haben. Jeder Hund, der Freude an der Suche hat und gerne arbeitet, kann erfolgreich im Stöbern trainiert werden.

Ausrüstung für das Stöbern

Die Ausrüstung für das Stöbern ist minimal und leicht zugänglich. Hier sind die wichtigsten Dinge, die du benötigst:

  1. Dummy oder Suchgegenstände: Das Ziel des Stöberns kann ein Dummy, ein Spielzeug oder ein anderer Gegenstand sein, der im Gelände versteckt wird. Dieser Gegenstand sollte einen klaren Geruch haben, den der Hund identifizieren kann.
  2. Suchbereich: Ein abgegrenztes Gelände oder ein definiertes Suchfeld, wie ein Waldstück, eine Wiese oder ein abgestecktes Feld, ist notwendig, um den Hund systematisch suchen zu lassen. Das Gelände sollte abwechslungsreich und sicher sein.
  3. Leine und Geschirr: Eine lange Leine oder ein Geschirr kann verwendet werden, um den Hund während des Trainings zu führen und zu kontrollieren. Besonders beim Üben von Gehorsam und Zusammenarbeit kann die Leine hilfreich sein.
  4. Leckerlis oder Belohnung: Leckerlis oder ein Lieblingsspielzeug können verwendet werden, um den Hund zu belohnen, wenn er das Ziel gefunden hat. Positive Verstärkung ist der Schlüssel, um den Hund zu motivieren.

Training für das Stöbern

Das Training für das Stöbern sollte schrittweise erfolgen, insbesondere wenn der Hund neu in der Nasenarbeit ist. Hier sind einige Tipps, um das Training zu beginnen:

  1. Einführung in das Suchobjekt: Zu Beginn wird dem Hund das Suchobjekt gezeigt und er soll lernen, es mit seinem Geruchssinn zu identifizieren. Dies geschieht durch einfaches Apportierspiel oder durch positive Verstärkung, wenn der Hund den Gegenstand findet.
  2. Einfaches Verstecken üben: Das Suchobjekt wird dann an einem einfachen Ort versteckt, den der Hund leicht finden kann. Der Hund wird dazu ermutigt, das Gebiet zu durchsuchen und das Ziel zu finden. Sobald er es findet, wird er belohnt.
  3. Erhöhung der Schwierigkeit: Mit der Zeit kann der Schwierigkeitsgrad erhöht werden, indem das Objekt in schwerer zugänglichen oder versteckteren Bereichen platziert wird. Der Hund muss lernen, das Gelände gründlich zu durchsuchen und sich auf seinen Geruchssinn zu verlassen.
  4. Einführung von Kommandos: Beim Stöbern wird der Hund auch auf Kommandos des Hundeführers hören müssen. Dazu gehört das Senden des Hundes in verschiedene Suchbereiche sowie das Abrufen, wenn er das Ziel gefunden hat.
  5. Systematische Suche trainieren: Der Hund wird darauf trainiert, das Gelände systematisch abzusuchen. Dies bedeutet, dass der Hund das Suchgebiet methodisch und in einem festgelegten Muster durchsucht, um sicherzustellen, dass kein Bereich übersehen wird.

Sicherheit beim Stöbern

Die Sicherheit des Hundes steht beim Stöbern an erster Stelle, besonders wenn in natürlichen Umgebungen wie Wäldern oder Feldern trainiert wird. Hier einige Tipps, um die Sicherheit zu gewährleisten:

  1. Gesundheitscheck: Stelle sicher, dass dein Hund gesund ist und keine Gelenk- oder Atemwegsprobleme hat, bevor du mit dem Training beginnst.
  2. Sicheres Gelände: Wähle ein Gelände, das sicher für den Hund ist. Vermeide Gebiete mit scharfen Gegenständen, Dornen oder gefährlichen Pflanzen. Achte auch auf Wildtiere, die den Hund ablenken oder ihm gefährlich werden könnten.
  3. Pausen und Erholung: Stöbern kann anstrengend sein, besonders wenn der Hund lange sucht. Achte darauf, regelmäßige Pausen einzulegen und dem Hund genug Wasser anzubieten, um ihn zu erfrischen.

Wettbewerbe im Stöbern

Stöbern kann auch im Rahmen von Wettbewerben und Prüfungen durchgeführt werden. Bei diesen Wettbewerben wird der Hund bewertet, wie schnell und präzise er ein verstecktes Ziel in einem vorgegebenen Gelände finden kann. Die Teams werden nach Schnelligkeit, Gehorsam und der Effizienz des Hundes bewertet.

Fazit

Stöbern ist ein vielseitiger und spannender Hundesport, der sowohl die körperliche Fitness als auch die geistige Auslastung des Hundes fördert. Es gibt Hunden die Möglichkeit, ihre natürlichen Instinkte zur Suche und Verfolgung von Gerüchen zu nutzen, und bietet eine abwechslungsreiche und herausfordernde Beschäftigung. Egal ob als Freizeitaktivität oder im Wettkampf, Stöbern bietet eine großartige Möglichkeit, Hunde artgerecht zu beschäftigen und ihre Bindung zu ihrem Hundeführer zu stärken.

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