Zyklusruhe beschreibt die Pause oder Inaktivität im Fortpflanzungszyklus eines weiblichen Hundes, in der keine sichtbaren Anzeichen von Läufigkeit (Östrus) auftreten. Während dieser Phase zeigt die Hündin keine Fruchtbarkeitsanzeichen und es kommt zu keinem Eisprung. Die Zyklusruhe ist ein natürlicher Teil des reproduktiven Zyklus und tritt zwischen den Läufigkeiten auf. Bei den meisten Hündinnen variiert die Dauer der Zyklusruhe, und sie kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, darunter Rasse, Alter, Gesundheitszustand und Umweltfaktoren.

Was ist Zyklusruhe?

Die Zyklusruhe, auch als Anöstrus bezeichnet, ist die Zeitspanne zwischen den fruchtbaren Phasen einer Hündin, in der der Eierstock inaktiv ist. Während dieser Phase gibt es keine hormonellen Veränderungen, die mit dem Östrus oder der Vorbereitung auf eine mögliche Schwangerschaft verbunden sind. Die Hündin zeigt in dieser Zeit keine äußeren Anzeichen von Fruchtbarkeit, wie z. B. eine geschwollene Vulva, blutigen Ausfluss oder ein gesteigertes Interesse an Rüden.

Die Zyklusruhe ist ein wesentlicher Bestandteil des normalen Fortpflanzungszyklus einer Hündin, der sich in vier Hauptphasen gliedert:

  1. Proöstrus: Die Phase vor der Läufigkeit, in der sich die Vulva zu vergrößern beginnt und die Hündin blutigen Ausfluss hat.
  2. Östrus (Läufigkeit): Die fruchtbare Phase, in der die Hündin den Eisprung hat und paarungsbereit ist.
  3. Metöstrus (Diöstrus): Die Phase nach dem Östrus, in der der Körper sich auf eine mögliche Trächtigkeit vorbereitet oder sich wieder erholt.
  4. Anöstrus (Zyklusruhe): Die Ruhephase zwischen zwei Läufigkeiten, in der keine hormonellen oder reproduktiven Aktivitäten stattfinden.

Dauer der Zyklusruhe

Die Dauer der Zyklusruhe variiert stark zwischen einzelnen Hündinnen und Rassen. Sie kann mehrere Monate bis über ein halbes Jahr dauern. Bei den meisten Hündinnen tritt der Östrus (Läufigkeit) etwa zwei Mal im Jahr auf, wobei die Zyklusruhe den größten Teil des Fortpflanzungszyklus einnimmt.

  • Kleine Hunderassen neigen dazu, häufiger läufig zu werden, mit einer kürzeren Zyklusruhe zwischen den Läufigkeiten.
  • Große Hunderassen haben oft längere Zyklen und können bis zu 12 Monate oder länger zwischen den Läufigkeiten pausieren.

Faktoren, die die Zyklusruhe beeinflussen

Es gibt mehrere Faktoren, die die Länge und Regelmäßigkeit der Zyklusruhe beeinflussen können:

Alter:

  • Junge Hündinnen, die ihre erste Läufigkeit noch nicht hatten oder erst kürzlich läufig wurden, können eine unregelmäßige Zyklusruhe haben, da sich ihr Fortpflanzungssystem noch entwickelt.
  • Ältere Hündinnen können längere Perioden der Zyklusruhe haben, da ihre Fortpflanzungsfähigkeit im Alter abnimmt.

Gesundheitszustand:

  • Gesundheitsprobleme wie Hormonstörungen oder Infektionen können den Fortpflanzungszyklus und die Länge der Zyklusruhe beeinflussen. Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann beispielsweise den Zyklus stören und zu einer verlängerten Zyklusruhe führen.

Kastration und Sterilisation:

  • Kastrierte Hündinnen treten in eine dauerhafte Zyklusruhe ein, da die Eierstöcke entfernt wurden und somit keine hormonellen Zyklen mehr stattfinden. Sterilisierte Hündinnen, bei denen die Eierstöcke noch vorhanden sind, können weiterhin läufig werden, jedoch ist eine Schwangerschaft nicht mehr möglich.

Umweltfaktoren:

  • Änderungen in der Umgebung, wie Stress, Ernährung oder Jahreszeiten, können den Zyklus einer Hündin beeinflussen und zu längeren oder kürzeren Perioden der Zyklusruhe führen.

Zyklusruhe und Fortpflanzung

Die Zyklusruhe ist eine natürliche und wichtige Phase im Fortpflanzungszyklus der Hündin, da sie dem Körper Zeit gibt, sich von der letzten Läufigkeit zu erholen und auf den nächsten Zyklus vorzubereiten. Während der Zyklusruhe wird der Hormonspiegel stabilisiert, und die Fortpflanzungsorgane ruhen.

Für Züchter und Hundebesitzer ist es wichtig, die Zykluslänge ihrer Hündin zu verstehen, um den richtigen Zeitpunkt für die Zucht oder andere Entscheidungen in Bezug auf die Fortpflanzung zu planen. Eine längere oder unregelmäßige Zyklusruhe kann ein Hinweis auf gesundheitliche Probleme sein, die von einem Tierarzt abgeklärt werden sollten.

Störungen der Zyklusruhe

In einigen Fällen kann es zu Störungen der Zyklusruhe kommen, die eine tierärztliche Untersuchung erfordern:

  1. Verlängerter Anöstrus: Wenn eine Hündin ungewöhnlich lange in der Zyklusruhe bleibt, könnte dies auf hormonelle Ungleichgewichte, Zysten oder andere Probleme im Fortpflanzungssystem hinweisen.
  2. Verkürzte Zyklusruhe: Wenn eine Hündin zu oft läufig wird oder die Abstände zwischen den Läufigkeiten zu kurz sind, könnte dies auf eine hormonelle Störung oder einen Hyperöstrogenismus (übermäßige Östrogenproduktion) hinweisen.
  3. Anzeichen von Krankheiten: Während der Zyklusruhe sollten keine Anzeichen von blutigem Ausfluss, Schwellungen der Vulva oder Verhaltensänderungen auftreten. Solche Symptome könnten auf eine Gebärmutterinfektion oder andere gesundheitliche Probleme hindeuten.

Fazit

Die Zyklusruhe ist eine natürliche Phase im Fortpflanzungszyklus einer Hündin, in der keine Anzeichen von Fruchtbarkeit vorhanden sind. Sie tritt zwischen den Läufigkeiten auf und variiert in ihrer Dauer je nach Rasse, Alter und Gesundheitszustand der Hündin. Eine normale Zyklusruhe gibt dem Körper der Hündin die Möglichkeit, sich auf den nächsten Zyklus vorzubereiten. Eine unregelmäßige oder gestörte Zyklusruhe kann jedoch auf gesundheitliche Probleme hindeuten, die eine tierärztliche Untersuchung erfordern.

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