Die Tonometrie ist ein diagnostisches Verfahren zur Messung des Augeninnendrucks (Intraokulardruck), der eine wichtige Rolle bei der Beurteilung der Gesundheit des Auges spielt. Ein erhöhter Augeninnendruck kann auf eine Vielzahl von Augenkrankheiten hinweisen. Die Tonometrie ist daher eine grundlegende Methode in der Augenuntersuchung, um Risikofaktoren für Augenkrankheiten zu identifizieren und den Zustand des Auges zu überwachen.

Diagnoseverfahren

Es gibt verschiedene Arten von Tonometrie, die alle darauf abzielen, den Druck im Augeninneren zu messen.

  1. Applanationstonometrie: Bei diesem Verfahren wird ein kleines Gerät verwendet, um den Druck auf die Hornhaut zu messen. Es erfordert in der Regel eine Lokalanästhesie, da das Gerät mit leichtem Druck auf das Auge gesetzt wird.
  2. Non-Contact-Tonometrie (NCT): Auch als “Lufttonometrie” bekannt, misst dieses Verfahren den Augeninnendruck durch einen Luftstoß, der auf die Hornhaut gerichtet wird. Es ist schmerzfrei und benötigt keine Betäubung.
  3. Goldmann-Tonometrie: Eine präzise und häufig verwendete Methode, bei der die Applanationstonometrie in Kombination mit einem Mikroskop durchgeführt wird. Hierbei wird der Augeninnendruck ebenfalls durch die Messung der Hornhautverformung ermittelt.

Die Tonometrie wird auch bei Hunden durchgeführt, jedoch unterscheidet sich das Verfahren in einigen Aspekten von der Anwendung beim Menschen. Der grundlegende Zweck – die Messung des Augeninnendrucks – bleibt gleich, aber die Methoden und der Ablauf können je nach Tierart und den spezifischen Bedürfnissen der Hunde variieren.

Die Untersuchung selbst erfolgt bei Tieren mit speziell für Tiere entwickelten Geräten. Unter Umständen ist eine Sedierung bzw. Lokalanästhesie erforderlich, um eine zuverlässige Messung zu gewährleisten (insbesondere bei weniger kooperativen oder sehr empfindlichen Tieren).

Ziele der Tonometrie

Die Hauptfunktion der Tonometrie besteht darin, den Augeninnendruck zu messen, der bei bestimmten Erkrankungen erhöht sein kann.

Besonders bei Erkrankungen wie dem Grünen Star (Glaukom) ist der Augeninnendruck oft ein entscheidender Parameter, da dieser anhaltend erhöhten Druck zu Schäden am Sehnerv führen kann. Durch regelmäßige Messungen des Augeninnendrucks kann das Risiko eines Glaukoms frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden. Auch bei Grauem Star (Katarakt) kann es wichtig ist, den Augeninnendruck zu messen, da ein erhöhter Druck immer zusätzliche Risiken für den Sehnerv darstellt.

Indikationen für die Durchführung bei Hunden

Die Tonometrie wird bei Hunden insbesondere dann durchgeführt, wenn der Verdacht auf Augenkrankheiten besteht, die den Augeninnendruck betreffen.

  • Verdacht auf Grüner Star (Glaukom)
  • Risikogruppen: Hunde, die eine familiäre Vorgeschichte von Glaukom oder anderen Augenkrankheiten haben, sollten regelmäßig auf den Augeninnendruck untersucht werden. Die regelmäßige Messung hilft, den Augeninnendruck zu überwachen und mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen, um das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern.
  • Hunde, die eine Augenverletzung erlitten haben oder nach einer Augenoperation (z. B. Katarakt-OP) eine Behandlung erhalten haben, benötigen häufig eine Überwachung des Augeninnendrucks. Ein erhöhter Druck kann nach einer Verletzung oder Operation zu weiteren Komplikationen führen, wie z. B. der Entwicklung eines Glaukoms.
  • Ältere Hunde sind anfälliger für Augenerkrankungen wie Glaukom und Katarakt. In dieser Lebensphase sollte der Augeninnendruck regelmäßig gemessen werden, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Ein erhöhter Augeninnendruck kann auch auf eine beginnende Erkrankung hinweisen, die noch keine anderen Symptome verursacht.
  • Hunde, die Symptome wie vermehrtes Tränen, Rötung der Augen oder Unbehagen (z. B. übermäßiges Blinzeln oder Reiben des Auges) zeigen, sollten einer Augenuntersuchung unterzogen werden. Eine Tonometrie kann helfen, den Augeninnendruck zu überprüfen und mögliche Ursachen wie Glaukom oder Entzündungen auszuschließen.
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