Szintigrafie

Was ist eine Szintigrafie bei Tieren? 

Eine Szintigrafie ist ein diagnostisches Verfahren, mit dem bestimmte Stoffwechsel-Vorgänge im Körper eines Tieres sichtbar gemacht werden. Bei diesem Verfahren spritzt die Tierärztin oder der Tierarzt dem Tier radioaktiv markierte Stoffe, die sich an bestimmten, besonders aktiven Stellen im Körper anlagern. Diese radioaktiven Marker ermöglichen es, über eine spezielle Kamera Veränderungen wie Entzündungen, Tumoren oder andere Anomalien zu erkennen.

Wie wird eine Szintigrafie bei Tieren durchgeführt?

  1. Vorbereitung:
    • Die Szintigrafie wird in spezialisierten Tierkliniken durchgeführt.
    • Dem Tier wird ein Radiopharmakon (z.B. Technetium 99m oder Iod-Isotop 131) intravenös verabreicht. Die Wahl des Radiopharmakons hängt vom zu untersuchenden Organ ab.
    • Eine kurze Beruhigung (Sedation) oder Narkose ist oft notwendig, um das Tier ruhig zu halten.
  2. Untersuchung:
    • Nachdem das Radiopharmakon verabreicht wurde, muss einige Zeit vergehen, damit es sich im Körper verteilt und sich in den zu untersuchenden Bereichen anreichert.
    • Das Tier wird dann unter einer speziellen Kamera platziert, die die von den Radiopharmaka abgegebene Strahlung aufzeichnet und ein Bild, das sogenannte Szintigramm, erstellt.
    • Die Untersuchung dauert etwa eine halbe Stunde.
  3. Auswertung:
    • Der Tierarzt analysiert das Szintigramm, um Bereiche erhöhter Aktivität zu identifizieren, die auf Entzündungen, Tumoren oder andere Anomalien hinweisen können.

Wann wird eine Szintigrafie bei Tieren angewandt? 

Die Szintigrafie wird bei Tieren angewandt, um eine Vielzahl von Erkrankungen zu diagnostizieren, darunter:

  • Pferde: Diagnose von Ursachen für Lahmheiten, wie Knochenentzündungen oder Sehnenprobleme.
  • Katzen: Feststellung von Schilddrüsen-Tumoren.
  • Hunde und Katzen: Bestimmung der Durchgängigkeit des Gallengangs, Diagnose von Knochen- und Gelenkentzündungen, Tumoren und Gefäßmissbildungen wie portosystemische Shunts oder persistierender Ductus arteriosus.

Welche Risiken birgt eine Szintigrafie bei Tieren? 

Die Szintigrafie ist im Allgemeinen ein risikoarmer Eingriff. Dennoch gibt es einige Aspekte zu beachten:

  • Strahlenbelastung: Das Tier wird einer geringen Strahlenbelastung ausgesetzt, die jedoch kurzzeitig ist und oft geringer als bei einer Röntgen-Untersuchung.
  • Sedation/Narkose: Die Notwendigkeit einer Sedation oder Narkose birgt die üblichen Narkoserisiken wie Kreislaufbeschwerden.
  • Ausscheidung der Substanzen: Die Radiopharmaka werden schnell vom Körper ausgeschieden. Nach der Untersuchung sollten jedoch Schwangere und Kinder den Kontakt zu behandelten Tieren in den ersten ein bis zwei Tagen vermeiden.
  • Schwangerschaft: Bei trächtigen Tieren sollte eine Szintigrafie vermieden werden, um die Entwicklung der Feten nicht zu gefährden.

Insgesamt bietet die Szintigrafie eine wertvolle Möglichkeit, tiefere Einblicke in die Stoffwechselprozesse und mögliche pathologische Veränderungen im Körper des Tieres zu gewinnen, wodurch präzisere Diagnosen gestellt und zielgerichtete Behandlungen eingeleitet werden können.

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