Kastration des Rüden

Was ist eine Kastration des Rüden? 

Bei einer Kastration entfernt der Tierarzt die beiden Hoden (Keimdrüsen) des Rüden in einer Operation. Der Rüde ist nach der Kastration unwiderruflich unfruchtbar und kann keine Hündinnen mehr decken.

Nicht zu verwechseln ist die Kastration des Rüden mit der Sterilisation, bei welcher die Hoden erhalten bleiben. Bei der Sterilisation des Rüden werden nur die Samenleiter durchtrennt. Dieses Verfahren findet bei männlichen Hunden jedoch kaum Anwendung.

Wie wird eine Kastration des Rüden durchgeführt?

  • Vorbereitung: Die Kastration erfolgt in Vollnarkose und dauert in der Regel weniger als 60 Minuten.
  • Operation: Der Tierarzt entfernt die Hoden durch einen kleinen Schnitt im Bereich des Hodensacks.
  • Nachbehandlung: Nach ein paar Stunden unter Beobachtung in der Tierarztpraxis oder Tierklinik kann der Rüde meist wieder mit nach Hause genommen werden. Um zu verhindern, dass der Hund sich an der Wunde leckt (Gefahr der Wundinfektion), sollte er einen Halskragen tragen.
  • Nachsorge: Nach zwei bis drei Tagen muss der Hund zur Nachkontrolle zur Tierarztpraxis, und nach etwa zehn Tagen werden die Fäden gezogen. Der Rüde erholt sich meist schnell innerhalb weniger Tage.

Wann wird eine Kastration des Rüden angewandt?

  • Fortpflanzung: Zur Verhinderung der Fortpflanzung des Tieres.
  • Verhaltensänderung: Die Kastration kann dazu führen, dass der Rüde ruhiger wird, weniger aggressiv gegenüber anderen Rüden ist, weniger herumstreunt und nicht mehr versucht, andere Hunde, Menschen oder Objekte zu besteigen.
  • Medizinische Gründe: Bei Hodenhochstand (Kryptorchismus), Hodenkrebs oder Prostata-Erkrankungen.

Welche Risiken birgt eine Kastration des Rüden?

  • Narkose: Mögliche Komplikationen wie Narkose-Unverträglichkeit und Nachblutungen müssen vor der Entscheidung für eine Kastration bedacht werden.
  • Stoffwechsel: Die Kastration kann sich nachteilig auf den Stoffwechsel auswirken. Kastrierte Rüden nehmen manchmal an Gewicht zu, und das Fell kann sich verändern. Bei langhaarigen Hunden können die Haare länger und weicher werden.
  • Temperament: Wird der Rüde erst im höheren Alter kastriert, besteht die Gefahr, dass er nach dem Eingriff weniger temperamentvoll ist als vorher.

Spezielle Fälle:

  • Hat der Hund Hodenkrebs oder einen Hodenhochstand, ist es möglich, nur den betroffenen Hoden zu entfernen und den gesunden Hoden zu erhalten. Diese Methode wird in der Regel bei älteren Rüden angewendet.

Es ist ratsam, sich von der Tierärztin bzw. vom Tierarzt zu den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Verfahren zur Kastration von Rüden beraten zu lassen.

Fazit:

Die Kastration eines Rüden ist ein häufiger und in der Regel unkomplizierter Eingriff, der sowohl Verhaltensänderungen als auch medizinische Vorteile mit sich bringen kann. Trotz der möglichen Risiken und Nebenwirkungen überwiegen oft die Vorteile, insbesondere wenn medizinische Gründe vorliegen oder das Verhalten des Rüden problematisch ist. Eine gründliche Beratung durch den Tierarzt hilft, die richtige Entscheidung für das Tier zu treffen.

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