Herzwürmer (Dirofilaria immitis) sind gefährliche Parasiten, die Hunde befallen und sich in ihrem Herz und den Lungenarterien festsetzen. Diese Infektion kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen, da die erwachsenen Würmer die Blutgefäße blockieren und das Herz überlasten. Unbehandelt kann eine Herzwurmerkrankung tödlich verlaufen. Die Übertragung erfolgt durch Mückenstiche, weshalb Herzwürmer besonders in warmen und feuchten Regionen ein großes Risiko darstellen.
In diesem Artikel erfährst Du, wie Herzwürmer übertragen werden, welche Symptome sie verursachen, wie die Erkrankung behandelt wird und – besonders wichtig – wie Du Deinen Hund effektiv vor einer Infektion schützen kannst.
Was sind Herzwürmer und wie werden sie übertragen?
Herzwürmer sind Parasiten, die hauptsächlich Hunde, aber auch Katzen und andere Säugetiere befallen können. Die Übertragung erfolgt durch den Stich infizierter Mücken, die Larven (sogenannte Mikrofilarien) in das Blut des Hundes abgeben. Im Körper des Hundes entwickeln sich diese Larven über mehrere Monate zu erwachsenen Würmern, die sich in den Blutgefäßen des Herzens und der Lunge ansiedeln.
Ein einzelner Hund kann bis zu 50 oder mehr erwachsene Herzwürmer haben, die eine Länge von 15 bis 30 cm erreichen können. Die Parasiten leben im Herz und in den Lungenarterien, wo sie den Blutfluss blockieren und die Herzfunktion beeinträchtigen.
Lebenszyklus der Herzwürmer
- Mückenstich: Eine infizierte Mücke sticht den Hund und überträgt die Herzwurm-Larven in den Blutkreislauf.
- Wanderung der Larven: Die Larven wandern durch das Gewebe des Hundes und entwickeln sich über 6-7 Monate zu erwachsenen Würmern.
- Befall des Herzens: Die erwachsenen Herzwürmer nisten sich im rechten Herzventrikel und in den Lungenarterien ein, wo sie sich weiter vermehren.
- Mikrofilarien im Blut: Die erwachsenen Würmer produzieren Mikrofilarien, die von Mücken aufgenommen werden, wenn sie den Hund erneut stechen, und der Zyklus beginnt von vorne.
Risikogebiete für Herzwürmer
Herzwürmer sind in wärmeren Regionen weit verbreitet, insbesondere in tropischen und subtropischen Gebieten. In den USA sind Herzwürmer besonders im Süden und entlang der Küstengebiete verbreitet. In Europa findet man Herzwürmer hauptsächlich in Mittelmeerländern wie Spanien, Italien, Griechenland und Frankreich. Doch auch in nördlicheren Regionen Europas, einschließlich Deutschland, können durch den Klimawandel und zunehmende Reisen Infektionen auftreten.
Welche Symptome verursacht eine Herzwurminfektion?
Herzwurminfektionen entwickeln sich oft langsam, da die Würmer Monate brauchen, um erwachsen zu werden. Frühzeitig infizierte Hunde zeigen möglicherweise keine Symptome, bis die Krankheit fortgeschritten ist. Je mehr Würmer sich im Herz und in den Lungenarterien ansiedeln, desto schwerer werden die Symptome.
Frühe Symptome
- Leichte Müdigkeit: Dein Hund wird schneller müde, insbesondere nach körperlicher Aktivität.
- Leichter Husten: Ein chronischer Husten, der bei körperlicher Anstrengung auftritt.
Fortgeschrittene Symptome
- Häufiger Husten: Der Husten kann schwerwiegender und anhaltender werden, oft begleitet von Würgen.
- Schwierigkeiten beim Atmen: Dein Hund hat Atemnot, besonders bei Bewegung oder in Ruhe.
- Gewichtsverlust: Trotz normalem Appetit verliert Dein Hund an Gewicht.
- Abgeschlagenheit: Dein Hund wird lethargisch und möchte nicht mehr spielen oder spazieren gehen.
- Wassereinlagerungen: Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Wassereinlagerungen im Bauch (Aszites) oder Schwellungen in den Gliedmaßen kommen.
- Herzversagen: In schweren Fällen führt die Blockade der Blutgefäße durch die Würmer zu einem Versagen des Herzens.
Wie wird eine Herzwurminfektion diagnostiziert?
Wenn Du vermutest, dass Dein Hund an einer Herzwurminfektion leidet oder Du in einem Risikogebiet lebst, solltest Du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus verschiedenen Tests:
Bluttest
Ein einfacher Bluttest kann Antigene der erwachsenen Herzwürmer nachweisen. Dieser Test wird häufig verwendet, um eine Herzwurminfektion bei Hunden festzustellen, bevor klinische Symptome auftreten.
Mikrofilarientest
Neben dem Antigentest wird auch nach Mikrofilarien (Larven der Herzwürmer) im Blut gesucht. Dies kann durch eine mikroskopische Untersuchung des Blutes erfolgen.
Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen
In fortgeschrittenen Fällen können Röntgenaufnahmen und Ultraschalluntersuchungen helfen, das Ausmaß des Wurmbefalls zu bestimmen, indem sie Herzvergrößerungen und Schäden an den Lungenarterien sichtbar machen.
Wie wird eine Herzwurminfektion behandelt?
Die Behandlung einer Herzwurminfektion ist komplex und erfordert eine sorgfältige tierärztliche Überwachung. Je nach Schwere der Infektion wird die Behandlung angepasst, um die Würmer zu töten und Komplikationen zu vermeiden. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Erfolgschancen.
Medikamente gegen Herzwürmer
Der Tierarzt wird spezielle Antiparasitika verschreiben, um die erwachsenen Herzwürmer abzutöten. Diese Behandlung ist oft aufwendig, da die toten Würmer im Körper des Hundes Komplikationen verursachen können. Es ist wichtig, die Herzwurm-Therapie unter tierärztlicher Aufsicht durchzuführen, da es durch die Zerfallsprodukte der Würmer zu Embolien (Verstopfungen der Blutgefäße) kommen kann.
Ruhephase während der Behandlung
Nach der Gabe der Medikamente muss Dein Hund strikte Ruhe einhalten, um das Risiko von Embolien zu minimieren. Körperliche Aktivität kann gefährlich sein, da durch die Bewegung abgetötete Würmer in den Blutkreislauf gelangen und die Lungenarterien blockieren können.
Behandlung von Komplikationen
Je nach Schweregrad der Infektion kann es notwendig sein, zusätzliche Behandlungen zur Stabilisierung des Herzens und der Lunge durchzuführen. In extremen Fällen kann eine chirurgische Entfernung der Herzwürmer erforderlich sein.
Wie kannst Du Deinen Hund vor Herzwürmern schützen?
Da die Behandlung von Herzwürmern kompliziert und riskant ist, liegt der Fokus auf der Prävention. Es gibt wirksame Maßnahmen, um Deinen Hund vor einer Herzwurminfektion zu schützen, besonders wenn Du in ein Risikogebiet reist oder dort lebst.
Präventive Medikamente
Es gibt verschiedene Medikamente, die als vorbeugende Maßnahme gegen Herzwürmer wirken. Diese Präparate töten die Larvenstadien der Herzwürmer ab, bevor sie zu erwachsenen Würmern heranwachsen können. Die häufigsten Formen von Herzwurmprävention sind:
- Tabletten oder Kautabletten: Monatlich verabreicht, um Herzwurmlarven abzutöten.
- Spot-On-Präparate: Tropfen, die auf die Haut des Hundes aufgetragen werden und ebenfalls monatlich wirken.
- Langzeitinjektionen: Einige Präparate bieten Schutz für bis zu sechs Monate.
Es ist wichtig, dass diese Medikamente regelmäßig und wie vom Tierarzt empfohlen verabreicht werden, besonders in den warmen Monaten, wenn Mücken aktiv sind.
Mückenschutz
Da Herzwürmer durch Mücken übertragen werden, ist ein wirksamer Mückenschutz eine weitere präventive Maßnahme. Du kannst Deinen Hund durch Insektenschutzmittel oder Mückennetze schützen, besonders wenn Du Dich in stark betroffenen Gebieten aufhältst.
Regelmäßige Tests
Auch wenn Dein Hund vorbeugend behandelt wird, empfehlen Tierärzte jährliche Tests auf Herzwürmer, um sicherzustellen, dass die Prävention wirksam ist. Diese Tests sind besonders wichtig, wenn Du in ein Risikogebiet reist oder kürzlich umgezogen bist.
Vermeidung von Mückenbrutstätten
Halte Deinen Garten mückenfrei, indem Du stehendes Wasser in Blumentöpfen, Vogeltränken oder anderen Behältern vermeidest. Mücken legen ihre Eier in stillstehendem Wasser ab, und durch einfache Maßnahmen kannst Du die Mückenpopulation reduzieren.
Herzwürmer und Reisen mit Hunden
Wenn Du mit Deinem Hund in ein Gebiet reist, in dem Herzwürmer verbreitet sind, solltest Du im Voraus mit Deinem Tierarzt sprechen. Er kann Dir geeignete Präventionsmaßnahmen empfehlen und Dir einen Plan für die richtige Gabe von Medikamenten während und nach der Reise geben.
Fazit
Herzwürmer sind eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit Deines Hundes, besonders in Regionen, in denen Mücken weit verbreitet sind. Eine Herzwurminfektion kann ohne Behandlung zu schwerwiegenden Herz- und Lungenproblemen führen. Durch regelmäßige Prävention, jährliche Tests und den Einsatz von mückenabwehrenden Maßnahmen kannst Du jedoch das Risiko einer Infektion erheblich reduzieren und Deinem Hund ein gesundes Leben ermöglichen.