Elektroretinografie

Was ist eine Elektroretinografie (ERG) bei Tieren? 

Die Elektroretinografie (ERG) ist eine spezielle Augenuntersuchung, bei der die elektrischen Impulse der Netzhaut und der Hornhaut als Reaktion auf Lichtreize aufgezeichnet werden. Dies ermöglicht die Diagnose von Erkrankungen der Netzhaut und des Sehnervs. Verschiedene Untersuchungsmethoden der ERG können die unterschiedlichen Zelltypen der Netzhaut unterscheiden.

Wie wird eine Elektroretinografie (ERG) bei Tieren durchgeführt? 

Eine ERG erfolgt unter Vollnarkose, um Bewegungen des Auges zu verhindern. Der Ablauf ist folgender:

  1. Vorbereitung: Die Tierärztin oder der Tierarzt überprüft durch eine körperliche Untersuchung und Blutuntersuchung, ob die Gesundheit des Tieres eine Narkose zulässt.
  2. Elektroden anbringen: Eine spezielle Elektrode in Form einer Kontaktlinse wird auf die Hornhaut aufgesetzt. Weitere Elektroden werden um das Auge herum unter der Haut platziert.
  3. Stimulation und Messung: Das Auge wird mit unterschiedlich hellen Lichtreizen stimuliert, und die Reaktionen der Netzhautzellen werden gemessen. Die Untersuchung erfolgt unter verschiedenen Lichtbedingungen (heller oder dunkler Raum).

Wann wird eine Elektroretinografie (ERG) bei Tieren angewandt? 

Eine ERG ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Ursache für die Erblindung eines Tieres unbekannt ist. Sie hilft, zwischen Netzhauterkrankungen und Sehnervenschädigungen zu unterscheiden. Weitere Einsatzgebiete sind:

  • Untersuchung bei Trübung des Auges, wenn die Netzhaut nicht einsehbar ist.
  • Feststellung angeborener Augenerkrankungen.
  • Beurteilung der Aussichten von Augenoperationen bei Grauem Star (Katarakt) oder Hornhauttrübungen.
  • Überwachung der Entwicklung eines Grünen Stars (Glaukom).
  • Diagnose von Nachtblindheit, insbesondere bei Pferden.

Welche Risiken birgt eine Elektroretinografie (ERG) bei Tieren? 

Die ERG ist in der Regel risikoarm, aber wie bei allen Verfahren unter Narkose bestehen gewisse Gefahren:

  • Narkosekomplikationen: Kreislaufbeschwerden oder andere narkosebedingte Risiken.
  • Blutungen und Blutergüsse: An den Einstichstellen der Elektroden.
  • Entzündungen: An den Einstichstellen oder durch Keime, die mit der Hornhaut-Elektrode in das Auge gelangen. Daher wird auf strikte Hygiene geachtet, um Infektionen zu vermeiden.

Die Elektroretinografie ist ein wichtiges diagnostisches Werkzeug in der Tiermedizin, das hilft, viele Augenerkrankungen zu erkennen und zu behandeln.

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