Was ist eine Elektroenzephalografie (EEG) bei Tieren?
Die Elektroenzephalografie (EEG) bei Tieren ist ein elektrodiagnostisches Verfahren zur Erfassung der elektrischen Aktivität der Großhirnrinde. Diese Aktivität wird grafisch im sogenannten Elektroenzephalogramm dargestellt. Unterschiedliche Gehirnströme entstehen je nach Gehirnaktivität und sind auf dem Elektroenzephalogramm sichtbar. Es lassen sich Alpha-, Beta-, Delta- und Thetawellen unterscheiden, die beispielsweise während Wach- und Schlafphasen variieren. Bei verschiedenen Gehirnerkrankungen sind die Gehirnströme im EEG verändert.
Wie wird eine Elektroenzephalografie (EEG) bei Tieren durchgeführt?
Bei der Elektroenzephalografie werden mehrere Elektroden außen am Kopf des Tieres angebracht. Die erfassten Elektroimpulse werden aufgezeichnet und als Elektroenzephalogramm ausgegeben. Für korrekte Ergebnisse muss das Tier während der Untersuchung ruhig und entspannt sein. Oftmals ist dies nur durch Beruhigungs- oder Narkosemittel möglich. Diese Medikamente werden bei der Auswertung berücksichtigt, da sie die Hirnströme verändern können.
Bei Tieren mit starker Muskulatur am Kopf, wie Hunden, kann es schwierig sein, die Gehirnströme abzuleiten, weil die elektrischen Impulse der Kaumuskulatur die Messelektroden stören.
Wann wird eine Elektroenzephalografie (EEG) bei Tieren angewandt?
Die EEG ermöglicht es, zu unterscheiden, ob eine Gehirnerkrankung auf einen bestimmten Teil des Gehirns begrenzt ist (fokale Erkrankung) oder sich über das ganze Gehirn erstreckt (diffuse Erkrankung).
Das EEG kann Hinweise auf folgende Erkrankungen geben:
- Gehirnentzündung (Enzephalitis)
- Erhöhter Hirndruck
- Schlaganfall
- Gehirntumoren
- Schädel-Hirn-Traumata nach Unfällen
- Epilepsie
Für die genaue Diagnose sind oft zusätzliche Untersuchungen notwendig, wie eine Liquoruntersuchung (Untersuchung des Gehirn- und Nervenwassers) oder eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT).
Welche Risiken birgt eine Elektroenzephalografie (EEG) bei Tieren?
Da das EEG ein nicht-invasives Verfahren ist, birgt es keine Risiken für das Tier. Bei einer Betäubung können jedoch die üblichen narkosetypischen Risiken wie Kreislaufbeschwerden auftreten.
EEGs werden häufig in Verbindung mit weiterführenden Untersuchungen wie CT, Liquoruntersuchung oder MRT durchgeführt, um eine präzise Diagnose zu stellen.
Zusammenfassung
Die Elektroenzephalografie (EEG) bei Tieren ist eine sichere und nicht-invasive Methode zur Untersuchung der elektrischen Aktivität des Gehirns. Sie wird zur Diagnose von neurologischen Erkrankungen verwendet und kann wertvolle Hinweise auf verschiedene Gehirnerkrankungen liefern. In Kombination mit weiteren diagnostischen Verfahren ermöglicht sie eine umfassende Beurteilung des Zustands des Gehirns.