Cholesterin ist eine fettartige Substanz, die im Körper von Hunden, wie auch bei Menschen und anderen Tieren, vorkommt. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Zellmembranen und dient als Ausgangsstoff für die Produktion von Hormonen, Gallensäuren und Vitamin D. Cholesterin wird teils über die Nahrung aufgenommen, aber auch in der Leber produziert. Obwohl es lebensnotwendig ist, können erhöhte Cholesterinwerte zu gesundheitlichen Problemen führen.

Funktionen von Cholesterin bei Hunden

Cholesterin erfüllt mehrere wesentliche Funktionen im Körper eines Hundes:

  1. Aufbau von Zellmembranen:
  2. Cholesterin ist ein wesentlicher Bestandteil der Zellmembranen und sorgt für deren Stabilität und Flexibilität.
  3. Produktion von Hormonen: Es wird zur Herstellung von Steroidhormonen wie Cortisol, Testosteron und Östrogen benötigt.
  4. Bildung von Gallensäuren: Cholesterin wird in der Leber in Gallensäuren umgewandelt, die bei der Fettverdauung eine zentrale Rolle spielen.
  5. Vitamin D Synthese: Es ist auch ein Ausgangsstoff für die Synthese von Vitamin D, das für die Knochenbildung und den Kalziumstoffwechsel wichtig ist.

Arten von Cholesterin

Es gibt zwei Haupttypen von Cholesterin, die je nach ihrer Wirkung auf die Gesundheit unterschiedlich eingestuft werden:

  1. Low-Density Lipoprotein (LDL) – “schlechtes” Cholesterin: LDL-Cholesterin transportiert Cholesterin von der Leber zu den Zellen. Ein hoher LDL-Spiegel kann zu Ablagerungen in den Arterien führen, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Daher wird es oft als “schlechtes” Cholesterin bezeichnet.
  2. High-Density Lipoprotein (HDL) – “gutes” Cholesterin: HDL-Cholesterin transportiert überschüssiges Cholesterin von den Zellen zurück zur Leber, wo es abgebaut oder wiederverwertet wird. Hohe HDL-Werte gelten als schützend, da sie helfen, Arterienverkalkung zu verhindern. Daher wird es als “gutes” Cholesterin bezeichnet.

Ursachen für erhöhte Cholesterinwerte bei Hunden

Erhöhte Cholesterinwerte (Hypercholesterinämie) bei Hunden können verschiedene Ursachen haben:

  1. Fett- und cholesterinreiche Ernährung: Eine fettreiche Ernährung kann zu erhöhten Cholesterinwerten führen. Einige kommerzielle Hundefutter oder Tischreste können zu viel Fett und Cholesterin enthalten.
  2. Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion): Hunde mit Hypothyreose haben oft hohe Cholesterinwerte, da eine unzureichende Produktion von Schilddrüsenhormonen den Fettstoffwechsel verlangsamt.
  3. Cushing-Syndrom (Hyperadrenokortizismus): Das Cushing-Syndrom führt zu einer Überproduktion von Cortisol, was den Cholesterinspiegel im Blut erhöhen kann.
  4. Diabetes mellitus: Diabetes kann den Fettstoffwechsel stören, was zu erhöhten Cholesterin- und Triglyceridwerten führt.
  5. Genetische Veranlagung: Einige Hunderassen, wie der Shetland Sheepdog und der Miniature Schnauzer, haben eine genetische Prädisposition für erhöhte Cholesterinwerte.
  6. Leber- und Nierenerkrankungen: Störungen der Leber oder Nieren können den Cholesterinspiegel beeinflussen, da diese Organe an der Verarbeitung und dem Abbau von Cholesterin beteiligt sind.

Symptome von erhöhtem Cholesterin bei Hunden

Erhöhte Cholesterinwerte allein verursachen oft keine direkten Symptome. Allerdings können langfristig Folgeerkrankungen auftreten, die sich durch verschiedene Symptome äußern:

  1. Gewichtszunahme: Ein Hund mit erhöhten Fettwerten im Blut könnte an Gewicht zunehmen und unter Fettleibigkeit leiden.
  2. Trägheit und Lethargie: Hunde mit Hypothyreose oder dem Cushing-Syndrom neigen zu Lethargie, was indirekt auf hohe Cholesterinwerte hinweisen könnte.
  3. Atherosklerose (Arterienverkalkung): Langfristig können Cholesterinablagerungen in den Arterien zu Atherosklerose führen, was die Blutgefäße verengt und das Risiko von Herz-Kreislauf-Problemen erhöht.
  4. Xanthome: In seltenen Fällen können Hunde mit extrem hohen Cholesterinwerten Fettablagerungen (Xanthome) in der Haut oder den Augenlidern entwickeln.

Diagnose von Cholesterinproblemen bei Hunden

Die Diagnose von Cholesterinproblemen erfolgt in der Regel durch eine Blutuntersuchung. Typische diagnostische Maßnahmen umfassen:

  1. Blutuntersuchung: Ein Blutlipidprofil wird erstellt, um die Werte von Cholesterin, HDL, LDL und Triglyceriden zu bestimmen. Ein erhöhter Cholesterinwert wird als Hypercholesterinämie bezeichnet.
  2. Zusätzliche Tests: Falls erhöhte Cholesterinwerte festgestellt werden, kann der Tierarzt zusätzliche Tests zur Überprüfung auf Hypothyreose, Cushing-Syndrom oder Leber- und Nierenerkrankungen durchführen.

Behandlung von erhöhtem Cholesterin bei Hunden

Die Behandlung von erhöhten Cholesterinwerten bei Hunden richtet sich nach der Ursache der Erkrankung:

  1. Diätanpassung: Eine fettreduzierte Ernährung kann dazu beitragen, die Cholesterinwerte zu senken. Der Tierarzt kann spezielles diätetisches Futter empfehlen, das den Fettgehalt im Blut kontrolliert und den Hund mit den notwendigen Nährstoffen versorgt.
  2. Behandlung von Grunderkrankungen: Wenn eine Schilddrüsenunterfunktion oder das Cushing-Syndrom die Ursache ist, müssen diese Grunderkrankungen behandelt werden, um die Cholesterinwerte zu normalisieren.
  3. Gewichtsmanagement: Bei übergewichtigen Hunden ist ein Gewichtsmanagement unerlässlich, um das Risiko von Komplikationen durch hohe Cholesterinwerte zu minimieren. Regelmäßige Bewegung und eine angepasste Fütterung sind wichtige Bestandteile der Behandlung.
  4. Medikamente: In einigen Fällen können lipidsenkende Medikamente eingesetzt werden, um den Cholesterinspiegel zu kontrollieren. Diese Medikamente sollten jedoch nur unter strenger tierärztlicher Aufsicht verwendet werden.

Prävention von Cholesterinproblemen

Um Cholesterinprobleme bei Hunden zu vermeiden, können bestimmte Maßnahmen ergriffen werden:

  1. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit einem angemessenen Fettgehalt ist entscheidend, um den Cholesterinspiegel im Gleichgewicht zu halten.
  2.  Regelmäßige Bewegung: Bewegung hilft, das Gewicht zu kontrollieren und den Fettstoffwechsel zu fördern, was das Risiko von erhöhtem Cholesterin senken kann.
  3. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen: Regelmäßige Blutuntersuchungen können helfen, Cholesterinprobleme frühzeitig zu erkennen, insbesondere bei Hunden, die genetisch anfällig sind oder an anderen Krankheiten leiden.
  4. Vermeidung von fettreichen Lebensmitteln: Hunde sollten nicht mit fettreichen menschlichen Lebensmitteln gefüttert werden, da diese den Cholesterinspiegel erhöhen können.

Fazit

Cholesterin ist ein wichtiges Molekül im Körper eines Hundes, das zahlreiche lebenswichtige Funktionen erfüllt. Ein zu hoher Cholesterinspiegel kann jedoch langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere wenn er nicht behandelt wird. Mit einer gesunden Ernährung, regelmäßiger Bewegung und tierärztlicher Überwachung lassen sich Cholesterinprobleme in den meisten Fällen verhindern oder kontrollieren.

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