Adams-Stokes-Anfälle

Adams-Stokes-Anfälle, auch als Stokes-Adams-Syndrom bekannt, sind plötzlich auftretende Episoden von Bewusstlosigkeit (Synkopen), die durch vorübergehende Herzrhythmusstörungen verursacht werden. Diese Anfälle treten auf, wenn das Herz vorübergehend aufhört zu schlagen oder eine so langsame Herzfrequenz hat, dass nicht genügend Blut zum Gehirn gepumpt wird, was zu Ohnmachtsanfällen führt.

Ursachen von Adams-Stokes-Anfällen

Adams-Stokes-Anfälle werden meist durch Herzrhythmusstörungen, insbesondere durch Blockaden im Reizleitungssystem des Herzens, verursacht. Die häufigsten Ursachen sind:

  1. Bradykardie (langsamer Herzschlag): Bei einigen Patienten kann der Herzschlag so langsam werden, dass das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.
  2. Kompletter AV-Block (atrioventrikulärer Block): Dies tritt auf, wenn die elektrischen Impulse zwischen den Vorhöfen und den Ventrikeln des Herzens blockiert sind, was den Herzrhythmus stört.
  3. Tachykardie (schneller Herzschlag): Einige Fälle von Adams-Stokes-Anfällen können auch durch extrem schnelle Herzschläge verursacht werden, was zu einer ineffizienten Pumpfunktion des Herzens führt.
  4. Andere Herzrhythmusstörungen: Zu den weiteren möglichen Ursachen gehören Arrhythmien wie ventrikuläre Tachykardien oder das Sick-Sinus-Syndrom, bei dem der natürliche Schrittmacher des Herzens nicht richtig funktioniert.

Symptome von Adams-Stokes-Anfällen

Die Symptome eines Adams-Stokes-Anfalls treten plötzlich und ohne Vorwarnung auf und dauern in der Regel nur wenige Sekunden bis Minuten. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  1. Plötzliche Bewusstlosigkeit: Patienten verlieren plötzlich das Bewusstsein, meist ohne vorherige Warnzeichen wie Schwindel oder Benommenheit.
  2. Blässe: Der Betroffene wird während des Anfalls extrem blass, da das Herz nicht ausreichend Blut durch den Körper pumpt.
  3. Kurze Dauer: Die Bewusstlosigkeit hält in der Regel nur 10 bis 30 Sekunden an, danach kommt es zu einer raschen Erholung des Bewusstseins, oft ohne Verwirrung nach dem Aufwachen.
  4. Langsame oder keine Pulsfrequenz: Während des Anfalls ist der Puls entweder sehr langsam oder gar nicht spürbar.
  5. Krämpfe: In einigen Fällen können während des Anfalls Krampfanfälle auftreten, was den Zustand von anderen neurologischen Problemen wie Epilepsie unterscheiden lässt.
  6. Rötung nach der Erholung: Nach dem Anfall kann das Gesicht des Betroffenen rot oder gerötet erscheinen, da das Herz wieder normal zu schlagen beginnt.

Diagnose von Adams-Stokes-Anfällen

Die Diagnose von Adams-Stokes-Anfällen wird in der Regel anhand einer Kombination von klinischen Beobachtungen und Herzuntersuchungen gestellt:

  1. Klinische Anamnese: Der Arzt wird nach den Symptomen und den Umständen des Anfalls fragen, um die Dauer der Bewusstlosigkeit und mögliche Warnzeichen zu ermitteln.
  2. Elektrokardiogramm (EKG): Ein EKG kann Herzrhythmusstörungen, die den Anfall verursachen, aufzeichnen und helfen, eine genaue Diagnose zu stellen.
  3. Langzeit-EKG (Holter-Monitoring): In einigen Fällen wird ein tragbares EKG-Gerät verwendet, um die Herzaktivität über 24 Stunden oder länger zu überwachen und seltene Herzrhythmusstörungen zu erkennen.
  4. Echokardiogramm: Diese Ultraschalluntersuchung des Herzens kann helfen, strukturelle Probleme zu identifizieren, die die Herzrhythmusstörungen verursachen.
  5. Elektrophysiologische Untersuchung: In schwerwiegenden Fällen kann eine detaillierte Untersuchung der elektrischen Aktivität des Herzens erforderlich sein, um die genaue Ursache der Rhythmusstörungen zu ermitteln.

Behandlung von Adams-Stokes-Anfällen

Die Behandlung von Adams-Stokes-Anfällen hängt von der zugrunde liegenden Ursache der Herzrhythmusstörungen ab. Die häufigsten Behandlungsansätze umfassen:

  1. Herzschrittmacher: Da Adams-Stokes-Anfälle oft durch langsame oder blockierte elektrische Signale im Herzen verursacht werden, wird in vielen Fällen ein permanenter Herzschrittmacher eingesetzt. Dieser Schrittmacher hilft, die Herzfrequenz zu regulieren und verhindert zukünftige Anfälle.
  2. Medikamentöse Therapie: Wenn der Anfall durch eine schnelle Herzfrequenz verursacht wird, können Medikamente wie Betablocker oder Antiarrhythmika verschrieben werden, um den Herzrhythmus zu stabilisieren.
  3. Behandlung zugrunde liegender Ursachen: Falls der Anfall durch ein spezifisches Herzproblem verursacht wird, wie eine koronare Herzkrankheit oder eine Herzmuskelentzündung, wird die Behandlung auf die Behandlung dieser Erkrankungen ausgerichtet.
  4. Notfallbehandlung: Bei einem akuten Adams-Stokes-Anfall ist es wichtig, den Betroffenen in eine sichere Position zu bringen, um Verletzungen durch einen Sturz zu vermeiden. In schweren Fällen kann eine Wiederbelebung notwendig sein, bis der normale Herzrhythmus wiederhergestellt ist.

Prognose

Mit der richtigen Diagnose und Behandlung, insbesondere dem Einsatz eines Herzschrittmachers, ist die Prognose für Menschen mit Adams-Stokes-Anfällen gut. Die meisten Patienten erleben nach der Behandlung keine weiteren Anfälle, und die Lebensqualität kann erheblich verbessert werden.

Fazit

Adams-Stokes-Anfälle sind ernste, aber behandelbare Episoden von Bewusstlosigkeit, die durch Herzrhythmusstörungen verursacht werden. Eine schnelle Diagnose und die richtige Behandlung, einschließlich der Implantation eines Herzschrittmachers, können das Risiko von zukünftigen Anfällen und Komplikationen erheblich verringern. Wenn Du bei Dir oder jemandem in Deinem Umfeld ähnliche Symptome bemerkst, ist es wichtig, umgehend einen Arzt aufzusuchen.

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