Synthetisch hergestellte Hundehaut

Die synthetische Herstellung von Hundehaut im Labor stellt einen bedeutenden Fortschritt in der medizinischen und kosmetischen Forschung für Hunde dar. Durch die Entwicklung dieser künstlichen Hautmodelle können Produkte für Hunde präziser getestet und auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden, was zu verbesserten Behandlungsmöglichkeiten für Hauterkrankungen bei Hunden führen kann.

Entwicklung und Bedeutung

Im Projekt „WowWowSkin“ des Fraunhofer-Instituts wurde erstmals ein vollsynthetisches Hundehaut-Äquivalent entwickelt. Dr. Anke Burger-Kentischer und ihr Team haben eine In-vitro-Hundevollhaut geschaffen, die in Laboren verwendet werden kann, um therapeutische Produkte für Hunde zu testen. Diese künstliche Haut ähnelt echter Hundehaut so stark, dass sie unter dem Mikroskop kaum von natürlicher Haut zu unterscheiden ist.

Die synthetische Hundehaut wird aus Zellen, insbesondere Fibroblasten und Keratinozyten, gewonnen, die aus Hundehaut-Biopsien isoliert und gentechnisch immortalisiert wurden. Diese Zellen werden dann verwendet, um Hautäquivalente aufzubauen, die nahezu identisch mit echter Hundehaut sind. Die künstliche Haut ermöglicht es Forschern und Herstellern, präzise Tests auf Wirksamkeit und Verträglichkeit von Hundepflegeprodukten durchzuführen.

Die künstliche Haut ermöglicht es Forschern und Herstellern, präzise Tests auf Wirksamkeit und Verträglichkeit von Hundepflegeprodukten durchzuführen. Die Hautmodelle können mit Bakterien infiziert werden, um entzündliche Prozesse nachzustellen und die Wirkung von Medikamenten und Pflegeprodukten zu beobachten. Dies ist besonders wichtig, da die Epidermis von Hundehaut im Vergleich zu menschlicher Haut dünner und weniger verhornt ist.

Hunde sind anfällig für eine Vielzahl von Hauterkrankungen, einschliesslich atopischer Dermatitis, einer Form von Neurodermitis. Diese Erkrankung verursacht trockene, schuppige Haut und kann zu intensivem Juckreiz sowie Entzündungen führen. Die Behandlung mit verschiedenen Cremes und Salben zeigt oft unzuverlässige Ergebnisse, und in einigen Fällen können die Produkte sogar die Symptome verschlimmern.

Ein weiteres Problem ist, dass Tierarzneimittel oft ohne vorherige Testung auf Wirksamkeit eingesetzt werden oder humane Therapeutika zur Anwendung kommen, obwohl diese nicht immer für veterinärmedizinische Zwecke geeignet sind. Dies ist besonders kritisch bei dermatologischen Problemen von Hunden, die häufig auftreten.

Reduzierung von Tierversuchen

Traditionell basieren die Entwicklung und Testung vieler Produkte auf Tierversuchen, um deren Sicherheit und Wirksamkeit zu gewährleisten. Dies umfasst oft auch Tests an Hunden, insbesondere bei der Entwicklung neuer Therapeutika und Pflegeprodukte.

Die Einführung von synthetisch hergestellter Hundehaut bietet eine vielversprechende Alternative, die dazu beitragen kann, Tierversuche zu reduzieren. Durch die Verwendung von künstlichen Hautmodellen können Forscher und Hersteller viele Tests durchführen, ohne auf lebende Tiere angewiesen zu sein.

Dies trägt nicht nur zum Tierschutz bei, sondern ermöglicht auch präzisere und kontrollierbare Testbedingungen. Die Möglichkeit, Hundehaut in vitro zu testen, bevor Produkte auf echte Tiere angewendet werden, könnte somit die Anzahl der erforderlichen Tierversuche verringern und die Forschung ethisch verbessern.

Zukünftige Entwicklungen

Ein weiterer Schritt in der Forschung ist die Differenzierung der synthetischen Hautmodelle nach Hunderassen. Dies wird es ermöglichen, massgeschneiderte Pflegeprodukte zu entwickeln, die den spezifischen Bedürfnissen jeder Hunderasse gerecht werden.

Die synthetische Herstellung von Hundehaut im Labor ist ein bedeutender Fortschritt in der Forschung und Entwicklung von Hundepflegeprodukten. Durch die Nutzung dieser fortschrittlichen Modelle können Hersteller sicherstellen, dass ihre Produkte sicher und effektiv sind, was zu besseren Ergebnissen für die Hautgesundheit unserer vierbeinigen Freunde führen kann. Zudem bietet diese Technologie eine vielversprechende Möglichkeit zur Reduzierung von Tierversuchen, indem sie präzisere und ethisch vertretbare Testmethoden ermöglicht.

Gefällt Dir dieser Artikel?
Beiträge aus unserem Hunde-Blog für Hunde-Freunde