Muss der Rudelführer (Hundehalter) das Hundespielzeug kontrollieren?

Beagle rennt auf Kamera mit Stoffspielzeug

Bei der Theorie des Rudelführers stellt sich oftmals die Frage der Kontrolle. Sprich: wer die Kontrolle hat, ist der Chef im Haus. Aber was ist mit Hundespielzeug? Wer darf, muss oder sollte die Kontrolle darüber haben?

Die Bedeutung von Kontrolle über Hundespielzeug

Hier zeigt sich sehr schnell, dass die „Rudelführer-Theorie“ in der Praxis meist wirklich nicht mehr ist als graue Theorie. Denn herrschaftlich über sämtliches Spielzeug des Hundes zu bestimmen, hat eigentlich nur einen einzigen Vorteil: der Haushalt wirkt ein wenig aufgeräumter. Kommen wir nun aber zu den Nachteilen, die ein zu streng bestimmter Umgang mit dem Hundespielzeug nach sich ziehen kann.

  • Verteidigungsmodus kann aggressives Verhalten begünstigen: darf der Hund nur in ausgewählten Situationen an sein Spielzeug, führt das unter Umständen dazu, dass er es mit Leib und Seele verteidigt.
  • Erregung, Frust und Stress: der Hund liebt sein Spielzeug, darf aber nicht frei darüber verfügen. So kommt es eventuell dazu, dass der Hund bei diesen heiss ersehnten Gelegenheiten jedes Mal euphorisch ist. Sein Stresslevel ist extrem erhöht. Das kann eine nervliche Belastung sowohl für Mensch als auch Tier sein.
  • Verhaltensauffälligkeiten: Stress oder übermässige Erregung/Aufregung im Umgang mit dem Spielzeug fördern weitere Verhaltensauffälligkeiten beim Hund. So geht er vielleicht dazu über, nach dem Spielzeug zu bellen, entwickelt eine Art Aufmerksamkeitsdefizit, springt an den Beinen hoch oder „spielt“ stattdessen mit Mobiliar und Haushaltsgegenständen.

Lieber Interaktion als vollständige Kontrolle

Wenn du aber nicht willst, dass jeden halben Meter auf dem Fussboden Hundespielzeug verteilt liegt, gibt es einige Tipps, wie du es besser gestalten kannst und trotzdem die „Kontrolle“ behältst.

  • Unterscheide zwischen Spielzeug, bei dem du deinen Hund nicht überwachen musst (ohne Aufsicht) und solchem, bei dem du lieber dabei sein solltest (mit Aufsicht). Das, welches keine besondere Aufsicht benötigt, machst du ihm jederzeit zugänglich.
  • Das Aufräumen lässt sich wunderbar zu einem gemeinsamen Spiel machen. Belohne deinen Hund mit Leckerlis, wenn er dir sein Spielzeug bringt und du es in die Kiste packen darfst.
  • Plane regelmässig gemeinsame Spielzeit ein. Für aufregende Spiele eignet es sich, diese in Phasen zu unterteilen: Aufwärmen, „Hochphase“ und Abkühlung. Auf diese Weise kommt dein Hund aus sehr erregten Phasen zurück in den Ruhemodus.
  • Trotz allem solltest du den gesamten Bestand an Hundespielzeug regelmässig auf etwaige Beschädigungen kontrollieren und bei Bedarf austauschen. Bestimmt freut sich dein vierbeiniger Freund auch, wenn du ihm von der nächsten Einkaufstour etwas Neues mitbringst. Abwechslung ist gut und hält die grauen Zellen auf Trab!
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen