Es ist ein alarmierender Fakt, dass laut einer Befragung die meisten Hundebisse gegenüber Kindern im trauten Heim auftreten, und zwar nicht selten unter der scheinbaren Aufsicht von Erwachsenen. Liegt es an zu viel Vertrauen, Fehleinschätzung der Lage oder etwas anderem?
Die meisten Hundebisse finden zuhause statt
Nach einer Pressemitteilung der Vetmeduni hat es den Anschein, dass Bissvorfälle bei Kindern größtenteils zuhause stattfinden und nicht etwa im Umgang mit fremden Hunden. Die Vetmeduin Vienna nahm in dem Zusammenhang eine Befragung vor. Bei dieser kam heraus, dass etwaige Bissverletzungen durch Hunde bevorzugt daheim aufgetreten sind.
Die Befragten lieferten darüber hinaus sogleich mögliche Gründe. Spitzenreiter war die Tatsache, dass trotz Aufsicht von Erwachsenen Kinder vom Familienhund gebissen wurden, weil vorherige Signale entweder nicht erkannt oder aber nicht beachtet wurden.
Gründe für Bisse im heimischen Umfeld
Selbst in den vertrautesten Umgebungen lauern Gefahren, insbesondere wenn es um die Interaktion zwischen Kleinkindern und Hunden geht. Die süßen Momente des gemeinsamen Spielens, Streichelns und Tobens können sich unerwartet in riskante Situationen verwandeln. Normalerweise beißt aber kein Hund ohne gewisse Vorankündigung oder gar grundlos zu.
Gründe für Hundebisse im häuslichen Umfeld können vielfältig sein und erfordern ein genaues Verständnis der Kommunikation zwischen Hunden und Kindern.
Missverständliche Kommunikation
Oftmals entstehen Missverständnisse, da die Körpersprache und die Ausdrucksweise von Hunden und Kindern unterschiedlich sind. Kinder können beispielsweise spielerische Gesten oder laute Geräusche als harmlos betrachten, während der Hund sie als Bedrohung wahrnimmt. Diese Unklarheiten in der Kommunikation können zu ungewollten Konflikten und letztlich sogar dazu führen, dass der Hund nach dem Kind schnappt.
Erschöpfte Geduld
Ein weiterer häufiger Grund für Hundebisse liegt in der Überstrapazierung der Geduld des Hundes. Familienhunde, insbesondere wenn sie als geduldige und liebevolle Begleiter wahrgenommen werden, können manchmal überfordert werden, wenn ihre Grenzen nicht respektiert werden.
Kinder neigen dazu, die Geduld des Hundes zu “testen”, indem sie ihn an den Ohren oder am Schwanz ziehen oder das Tier auf andere Weise bedrängen.
Wenn der Hund sich dabei unwohl fühlt oder gestresst ist, kann es zu einem unvorhersehbaren Biss kommen, um auf die übermäßige Belastung zu reagieren.
Erkennen und Handeln – Vor dem Biss!
Es ist entscheidend, die feinen Signale des Hundes zu verstehen, um potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Die effektive Prävention von Hundebissen erfordert ein bewusstes Engagement und eine proaktive Herangehensweise seitens der Eltern und Erziehungsberechtigten.
Frühe Aufklärung im Umgang mit Hunden
Ein grundlegendes Verständnis für die Bedürfnisse und die Körpersprache von Hunden ist entscheidend. Kinder sollten frühzeitig darüber aufgeklärt werden, wie sie sich respektvoll und achtsam gegenüber dem Familienhund zu verhalten haben. Dies schließt das Erklären von Grenzen, das Vermeiden von störenden Handlungen und das Verständnis für die Bedeutung von “Nein” ein.
Aufsicht UND Aufmerksamkeit
Unabhängig davon, wie gut Kinder und der Familienhund für gewöhnlich miteinander auskommen, sollten Interaktionen stets unter Aufsicht stattfinden. Erwachsene sollten darüber hinaus während des Spielens und gemeinsamen Zeitverbringens aufmerksam sein, um nötigenfalls immer rechtzeitig eingreifen zu können, falls Anzeichen von Stress oder Unwohlsein seitens des Hundes auftreten.
Erziehung & Training des Familienhundes
Eine gehorsame und gut erzogene Familienhündin oder -hund trägt maßgeblich zur Sicherheit bei. Regelmäßiges Training, das auf Gehorsam und soziale Fähigkeiten abzielt, schafft eine positive Umgebung und fördert das Vertrauen zwischen Hund und Familie.
Anzeichen von Stress beim Hund erkennen
Das Verständnis der Körpersprache und der Stresssignale von Hunden ist entscheidend für die frühzeitige Erkennung von potenziellen Konflikten und zur Verhinderung von Hundebissen. Die Fähigkeit, diese Signale zu interpretieren, ermöglicht es den Erwachsenen, angemessen zu reagieren und die Interaktion zu steuern, bevor es zu gefährlichen Situationen kommt.
Hecheln, Rückzug, das Verstecken des Schwanzes oder ein angespannter Körper sind Hinweise darauf, dass der Hund gestresst oder sich unwohl fühlt. Mehr dazu hier: Beschwichtigungssignale bei Hunden erkennen und verstehen
