Giftköder sind ein ernstes Problem für Hunde und ihre Halter:innen. Es gibt leider immer wieder Berichte von vergifteten Tieren, die unbemerkt etwas Gefährliches gefressen haben. Mit einem gezielten Anti-Giftköder-Training kannst Du Deinem Hund beibringen, sich von Fremdfutter fernzuhalten und zu kontrollieren, was er draußen aufnimmt. Hier findest Du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein erfolgreiches Anti-Giftköder-Training:
Schritt 1: Grundgehorsam festigen
Ziel: Dein Hund sollte die Basis-Kommandos wie „Nein“, „Lass es“ und „Hier“ sicher beherrschen.
- Rufe Dein Hund immer wieder mit dem Kommando „Hier“ zu Dir und belohne ihn, wenn er zuverlässig kommt. Dies ist wichtig, um ihn in unsicheren Situationen schnell zu Dir holen zu können.
- Übe das „Nein“-Kommando gezielt mit kleinen Leckerlis oder interessanten Gegenständen. Dein Hund sollte verstehen, dass er sich von etwas zurückzieht, wenn Du „Nein“ sagst.
- Belohne stets erwünschtes Verhalten und sei konsequent, damit Dein Hund die Kommandos auch in ablenkungsreichen Umgebungen verlässlich befolgt.
Schritt 2: Der Umgang mit Futterreizen lernen
Ziel: Deinem Hund beibringen, dass er sich ohne Deine Erlaubnis nichts aus der Umgebung nehmen darf.
- Lege ein Leckerli auf den Boden und sage „Nein“. Wenn Dein Hund versucht, es zu nehmen, blockiere ihn sanft und wiederhole das Kommando. Sobald er vom Leckerli ablässt, belohne ihn mit einem anderen Leckerli aus der Hand.
- Steigere langsam den Schwierigkeitsgrad, indem Du das Futter in verschiedenen Positionen platzierst – etwa auf einem Spaziergang im Gras. Achte darauf, dass Du die Kontrolle behältst und Dein Hund das Futter nicht aufnimmt.
- Integriere das Kommando „Aus“, falls Dein Hund doch einmal etwas aufnimmt. Übe das „Aus“ regelmäßig zu Hause, indem Du ihm Dinge gibst und sofort wieder zurücknehmen lässt.
Schritt 3: „Fremdfutter“ als Tabu etablieren
Ziel: Dein Hund soll lernen, alles, was er draußen findet, als tabu zu sehen.
- Arbeite mit „falschen Ködern“: Verwende dafür gut sichtbare Leckerli, die Du auf Eurem Weg auslegst (z. B. ein Stück Brot). Führe Deinen Hund an der Leine daran vorbei und nutze das Kommando „Nein“. Sobald er die „Köder“ ignoriert, belohne ihn.
- Simuliere Alltagssituationen: Gehe unterschiedliche Strecken ab und platziere vorher kleine Köder an verschiedenen Stellen, um die Übung realistisch zu gestalten. Dein Hund sollte die „Köder“ ohne Reaktion passieren.
- Vermittle Deinem Hund, dass Fremdfutter keine Belohnung bringt. Lobe ihn intensiv, wenn er das Futter ignoriert – aber vermeide es, ihn zu belohnen, wenn er doch einmal probiert. Wiederhole die Übung regelmäßig, um sein Verhalten zu festigen.
Schritt 4: Impulskontrolle verbessern
Ziel: Dein Hund lernt, auch in aufregenden Situationen ruhig zu bleiben und nicht zu schnappen.
- Impulskontrollspiele eignen sich hervorragend für Hunde. Lege z. B. ein Leckerli auf den Boden und sage „Warte“. Dein Hund soll das Leckerli nicht aufnehmen, bis Du ihm die Erlaubnis gibst.
- Erhöhe nach und nach die Ablenkung – das hilft Deinem Hund, seine Selbstbeherrschung auch in neuen Situationen zu trainieren. Wenn er ruhig wartet, bekommt er eine Belohnung.
- Übe auf verschiedenen Strecken und Orten, damit Dein Hund auch in fremden Umgebungen ruhig bleibt.
Schritt 5: Training zur Fernsteuerung – bleibe stets im Kontakt
Ziel: Dein Hund bleibt unter Kontrolle, auch wenn er sich von Dir entfernt.
- Trainiere das „Hier“-Kommando in Situationen mit Ködern. Sobald Dein Hund in die Nähe eines Köders kommt, rufe ihn zu Dir. Wenn er kommt und den Köder ignoriert, lobe ihn kräftig.
- Nutze eine Schleppleine, um ihm mehr Freiraum zu lassen, während Du die Kontrolle behältst. Belohne ihn auch hier, wenn er trotz Ablenkungen auf Dich hört.
- Achte darauf, dass das Training positiv bleibt: Lobe und belohne Deinen Hund ausgiebig, wenn er korrekt reagiert.
Schritt 6: Die Sicht von Futter auf Befehl einschränken
Ziel: Dein Hund soll bei Bedarf lernen, nicht zu nah an Köder zu gehen und nur auf Sichtkontakt zu reagieren.
- Vermeide, dass Dein Hund auf dem Spaziergang frei herumläuft, wenn Du eine Gefahr vermutest. Halte ihn an der kurzen Leine und übe Kommandos zur Impulskontrolle.
- Gib klare Zeichen für „Frei“ und „Nein“. Dein Hund versteht so, dass nur Futter, das von Dir kommt, sicher ist.
- Verstärke das Training regelmäßig. So bleibt das Wissen bei Deinem Hund auch langfristig verankert.
Wichtige Tipps für das Anti-Giftköder-Training
- Bleibe geduldig: Das Training kann mehrere Wochen dauern und benötigt konsequente Wiederholung.
- Vermeide Strafen: Eine positive Verstärkung ist besonders wichtig, um die Motivation Deines Hundes zu erhalten.
- Nutze alternative Belohnungen: Sollte Dein Hund Futter auf der Straße ignorieren, belohne ihn mit Spiel oder einer extra Kuscheleinheit.
- Trainiere regelmäßig und realistisch: Durch regelmäßiges Üben in verschiedenen Umgebungen kann Dein Hund sein Verhalten verinnerlichen.
Anti-Giftköder-Training: „Nix da“ von Hey-Fiffy.com
Eine sehr gute Anleitung gibt es auf der Seite Hey-Fiffy.com Anti-Giftköder-Training: „Nix da“.
Trainiere das Liegenlassen von Fressbarem mit Sonja Meiburg, der Autorin des Bestsellers „Anti-Giftköder-Training“, erschienen im Cadmos-Verlag.
Ein Anti-Giftköder-Training ist ein wirksamer Schutz für Deinen Hund und gibt Dir zusätzlich Sicherheit. Bleib dran, auch wenn es eine Weile dauern kann, bis die Erfolge sichtbar werden!
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